PR TB 085 Satans Universum
geplanten Ereignisse am 28. Juni haben könnte.
Aber es war unangenehm genug, daß die Existenz von Erias
Anjagos bekanntgeworden war.
Nun war es nicht mehr zu ändern.
Er seufzte, sperrte das Tagebuch in den Tresor und widmete sich
seinen Regierungsgeschäften.
Das Diskusschiff des Blues-Piraten war dem schnellen Kurierschiff
mittels des Halbraumspürers durch den Linearraum gefolgt. Jetzt
schien die Verfolgungsjagd beendet zu sein, denn das Kurierschiff mit
Tiro-Kats an Bord ging innerhalb eines offensichtlich bewohnten
Sonnensystems in denNormalraum.
Zerczan befahl, das Ära-Schiff nicht weiter zu verfolgen,
sondern es lediglich aus sicherer Entfernung zu beobachten. Nachdem
er sich im Sternenkatalog über Einzelheiten dieses Sonnensystems
informiert hatte, stattete er seinem Gefangenen einen Besuch ab.
„Wir sind am Ziel, Mr. Chapman“, sagte Zerczan beim
Betreten der Zelle.
„Ich freue mich für Sie“, entgegnete Chapman.
„Sie haben allen Grund, die Freude mit mir zu teilen, Mr.
Chapman“, sagte Zerczan ungerührt. „Ich bin
gekommen, um Ihnen einen fairenVorschlag zu unterbreiten.“
Chapman winkte ab. „Ihre fairen Vorschläge kenne ich.
Sie wollen ständig Dinge von mir wissen, von denen ich keine
Ahnung habe. Woher soll ich wissen, wann, wie und wohin Raul Samson
ausgerissen ist? Er hat sich aus dem Staube gemacht, als wir
aufVandan waren. Mehr weiß ich auch nicht.“
„Raul Samson interessiert mich nicht mehr. Ich möchte
aber, daß Sie Ihre Karten auf den Tisch legen, Mr. Chapman.
Wenn Sie mir sagen, für wen Sie arbeiten, dann sind Sie ein
freier Mann.“
„Wirklich? Aber vielleicht passen Ihnen meine Auftraggeber
nicht.“
„Sie können es auf einen Versuch ankommen lassen. Sie
haben noch eine Stunde Zeit, sich mein Angebot zu überlegen.
Wenn Sie sich bis dahin nicht entschlossen haben, werde ich allein
auf dem zweiten Mond von Polyais landen.“
Chapman sprang auf. „Was sagen Sie da? Befindet sich die
Ära-Station tatsächlich auf einem der Monde von Polyais?“
„Zumindest ist Tiro-Kats dort mit seinem Schiff gelandet.“
Chapman überlegte fieberhaft. Die Tatsache, daß Satan
seine Bakterien-Station im PolyaisSystem hatte, zeigte neue
Perspektiven und warf neuartige Probleme auf. Ernste Probleme. In
vierzehn Tagen trafen sich hier die Vertreter der fünf
galaktischen Großmächte zu Verhandlungen - und sie würden
ahnungslos in eine von Satan gestellte Falle tappen.
Chapman wollte nicht daran glauben, daß Satans Stützpunkt
rein zufällig in diesem System stationiert war. Er mußte
dies alles von langer Hand vorbereitet haben.
Perry Rhodan mußte unbedingt über die neueste
Entwicklung unterrichtet werden.
„Ich mache Ihnen einen Gegenvorschlag, Zerczan“, sagte
Chapman. „Sie stellen mir für fünf
Minuten Ihren Hyperkom zur Verfügung, danach erzähle ich
ihnen alles.“
Zerczans Kopf schwang auf dem langen Hals hin und her.
„Kein Hyperkomgespräch.“
„Zerczan, das Schicksal der gesamten Galaxis kann von diesem
Gespräch abhängen!“
„Kein Hyperkomgespräch.“
„Also schön. Ich stehe im Dienst des Solaren Imperiums.
Jetzt wissen Sie es, Zerczan. Ich muß mich unbedingt mit Perry
Rhodan in Verbindung setzen, um ihn zu warnen. Sind Sie jetzt
zufrieden?“
„Ich wußte es schon lange. Ich wollte meine Vermutung
nur aus Ihrem Munde bestätigt haben.“
Chapman atmete erleichtert auf. „Dann ist also alles in
Ordnung?“
„Kein Hyperkomgespräch.“
„Aber ich muß Rhodan warnen.“
„Später. Für Sie mag Perry Rhodans Leben und der
Fortbestand des Solaren Imperiums wichtig sein. Mir gehtjedoch das
Schicksal von Erias Anjago vor.“
.“Aus einem kurzen Gespräch mit Perry Rhodan erwächst
Ihrem Schützling doch kein Schaden.“
„Vielleicht doch. Ich werde von der Imperiumsflotte gejagt.
Wenn sie hier eintrifft, bevor ich Erias’ Interessen
wahrgenommen habe, kann das sehr schlimme Folgen für ihn haben.“
„Ich garantiere, daß Ihnen kein Haar gekrümmt
wird.“
„Das ist mir ein zu Ungewisser Handel. Wenn Sie wollen,
dürfen Sie mich auf dem Erkundungsflug begleiten, Mr. Chapman.
Ich möchte der Forschungsstation auf dem zweiten Mond einen
Besuch abstatten.“
„Lassen Sie mich nur eine Minute mit Rhodan sprechen,
Zerczan.“
„Kein Hyperkomgespräch!“
*
Das Beiboot landete im Funkschatten auf dem zweiten Mond von
Polyais. Der Planet schob sich als weißlichblaue Kugel über
den atmosphärelosen Himmel, während zwei
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