PR TB 085 Satans Universum
die Feinde...
„Ihr müßt mich beschützen!“ herrschte
Erias den Blue an.
„Alle sind auf ihren Posten“, versicherte der Blue.
„Nur die dienstfreie Mannschaft ist zum Appell angetreten.“
Erias beruhigte sich.
„Ich bin gereizt“, entschuldigte er sich.
„Es wird Ihnen bald wieder besser gehen“, sagte der
Blue mitfühlend. „Tiro-Kats wird bald hier eintreffen. Er
wird Ihnen ein gutes Mittel geben, danach fühlen Sie sich wieder
besser.“ „Von wo kommt Tiro-Kats, weißt du das,
Zirion?“ fragte Erias und beobachtete den Blue lauernd.
„Nein, nein“, versicherte dieser. „Ich weiß
es nicht, niemand weiß es. Nur Sie und Zerczan wissen, wo der
Ort liegt, an dem die Aras im Dienste Ihrer Gesundheit arbeiten.“
Erias zuckte zusammen.
„Zerczan kennt den Ort? Wer ist der Verräter, der ihm
die Koordinaten genannt hat. Er muß auf der Stelle.. .“
... sterben. Sterben istdortan der Tagesordnung. DieLuft
istpesthaltig. Ein Unfall, eine kleine Unachtsamkeit, und
einigeBrutkästen mitBakterienkulturen werden zerstört. Die
Bakterien sind Mutationen. Sie breiten sich in der Forschungsstation
aus. Sie können nicht unter Kontrolle gebracht werden. Mehr als
hundert Leute des Forschungsteams werden dahingerafft. Es handelt
sich durchwegs um Aras. Nur eines der Opfer gehört einem anderen
Volk an...
„Ich? fragte sich Erias. War ichjenes Opfer? Ich weiß
es nicht mehr. Vater hat mir nichts darüber gesagt. Aber es
klingt wahrscheinlich: Meine Feinde sind eingedrungen, haben die
Seuche verursacht, um mich zu töten. Aber ich lebe. Bald werde
ich geheilt sein.
„Zerczan ist mein bester Freund“, sagte Erias. „Aber
besser, wenn er nichts über die Forschungsstation auf dem Mond
weiß.“
Erias trat ins Freie und verlas vor der angetretenen Mannschaft
den Tagesbefehl.
„Ihr habt mein Leben zu beschützen!“
Danach beaufsichtigte er die Vorbereitungen für Tiro-Kats'
Empfang. Das beschäftigte ihn den ganzenVormittag, und er war
mit solchem Eifer bei der Arbeit, daß er beinahe die Landung
von Tiro-Kats' Raumschiff versäumt hätte. Aber er kam dann
doch noch rechtzeitig. Erias freute sich schon auf das Zeremoniell,
das ein fester Bestandteil von Tiro-Kats' Besuchen geworden war. Um
so enttäuschter war er, als der Ära erklärte, aus1
Zeitmangel nicht zusammen mit ihm essen zu können.
Er nahm die routinemäßigen Untersuchungen an Erias vor,
beantwortete seine Fragen über seinen Krankheitszustand äußerst
einsilbig und gab ihm endlich die so lange ersehnte Spritze1. Danach
fühlte sich Erias viel besser. Einen Monat würde er sich so
frei und unbeschwert fühlen - bis wieder Tiro-Kats' Besuch
fällig wurde.
Tiro-Kats wollte gerade abreisen, als Zerczan mit einem Beiboot
landete. Erias bestand darauf, daß Tiro-Kats dem Blue die Ehre
erwies, wenigstens eine Stunde mit ihm zu verbringen. Dem Ära
blieb nichts anderes übrig, als diesem Verlangen nachzukommen.
Zerczan hatte einen Freund mitgebracht. Er hieß Roger Chapman.
Er war klein und wirkte neben Erias unscheinbar, beinahe häßlich.
Aber er war ein angenehmer Gesprächspartner -solange zumindest,
bis er plötzlich lästige Fragen zu stellen begann.
Tiro-Kats behagte dies nicht, und er verließ die
Gesprächsrunde ziemlich verärgert. Erias konnte es ihm
nicht verübeln. Denn Roger Chapman hatte einige Merkmale von
Erias'
Feinden an sich.
Erias geleitete Tiro-Kats bis zu seinem Raumschiff. Der wollte
augenblicklich damit starten, doch ließ sich das aus
Sicherheitsgründen nicht durchführen. Tiro-Kats mußte
noch eine Stunde warten, aber er weigerte sich, die Wartezeit
zusammen mit Zerczan und diesem Roger Chapman zu verbringen. Erias
kehrte niedergeschlagen in seinen Palast zurück. Es traf ihn
tief, daß Tiro-Kats verärgert war. „Was soll ich
tun?“
Ein Zeichen! Vater, schick mir ein Zeichen! Er suchte den Raum
auf, wo er immer mit seinen Eltern in Verbindung trat. Niemand sonst
durfte ihn betreten. Einmal hatte er Zerczan hineingeführt, weil
der Freund nicht glauben wollte, daß Erias hier seinen Vater
getroffen hatte. „Dein Vater ist tot, Erias!“
Armer Zerczan! Irgend etwas stimmte nicht mit ihm. Vater lebte,
Erias hatte bald darauf wieder Kontakt mit ihm.
„Es ist nicht gut, wenn du mit Zerczan zuviel über mich
sprichst“, hatte Vater gesagt. Und Erias hatte sich daran
gehalten.
Zu Erias Freude und Überraschung war der Raum auch diesmal
nicht leer. „Mutter!“
„Ich werde nie mehr wiederkommen,
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