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PR TB 086 Feldzug Der Morder

PR TB 086 Feldzug Der Morder

Titel: PR TB 086 Feldzug Der Morder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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besondere Vorrichtung ließ
ich in meinen wimpelgeschmückten Speer einbauen.
    Die Tage vergingen mit sehr viel Arbeit.
    Ich lernte die Sitten ebenso gut kennen wie die Sprachen, die
Städte sah ich mit den Augen meiner Robotsonden, und die Taktik
der Hunnenkämpfe studierte ich mit geradezu wissenschaftlicher
Gründlichkeit. Ich fühlte, wie mich die erwarteten
Abenteuer in ihren Bann zogen.
    Gleichzeitig schreckte ich zurück vor der gewaltigen Masse
barbarischer Grausamkeiten, die ich auf meinen Bildschirmen gesehen
hatte und die ich oben, auf der Oberfläche des Planeten,
miterleben würde. Schließlich war alles bereit, und sogar
mein schwerer Luftgleiter war überholt und neu ausgerüstet
worden. Sogar genügend Geldmünzen hatte ich mitgenommen.
    »Du gehst, um Attila zu vernichten?« fragte Rico in
der Schleuse.
    Ich nickte und kontrollierte ein letztesmal meine Ausrüstung.
Für jeden Teil des Planes brauchte ich andere Kleider und eine
andere persönliche Verkleidung.
    »Ja. Ich werde lange dazu brauchen!« sagte ich.
    »Wie lange?«
    »Nicht weniger als zwei Umläufe«, sagte ich.
»Eher länger.«
    »Und was geschieht, wenn ein Schiff aus dem Weltraum
landet?« fragte der Roboter.
    »Dann trittst du mit mir in Funkverbindung. Die notwendigen
Geräte habe ich bei mir.«
    »Ich habe verstanden. Viel Glück, Gebieter!«
    »Ich werde es brauchen.«
    Ich konzentrierte mich auf die Aufgaben, die vor mir lagen. Ich
würde kreuz und quer über diesen Kontinent fliegen und
überall reden und handeln müssen wie ein Kaufmann. Der
Gleiter war bereit. Ich schaltete die Schirmfelder an, flutete die
Schleuse und schwebte langsam durch das Dunkel des Meeres zur
Oberfläche hinauf. Mein erstes Ziel war eine römische
Garnison jenseits der Berge und dort traf ich auf den Mann, den ich
suchte. Es war Aetius.
    Ich war wieder gefangen in meiner selbstgestellten Aufgabe, den
Barbaren dieses Planeten die Kultur zu bringen und sie vor dem
Wahnsinn zu bewahren, sich selbst zu vernichten.
    Verantwortung? Sendungsbewußtsein?
    Alles waren Schlagwörter, die nichts mit den wirklichen
Aufgaben zu tun hatten. Ich wollte einfach verhindern, daß sich
dieser Planet selbst vernichtete. Und Attila war genau das Mittel
dazu, mehr als nur einen Großkontinent in Teuer und Asche zu
legen, seine Bewohner zu versklaven und eine Herrschaft der
unterzivilisierten Nomaden aufzubauen.
    Als ich den Erdboden des Planeten betrat, ging die Sonne auf.
    Ich versteckte meinen Gleiter, nachdem ich die passende
Verkleidung angelegt hatte.
    Dann ging ich auf das Lager zu...
    »Atlan!«
    Ich fuhr hoch, blinzelte und sah gerade noch, wie die Flamme
erlosch. Dunkel war um uns. Wo befand ich mich? Schnell orientierte
ich mich und tastete nach dem Strahler.
    »Ja?«
    Patricias Finger glitten über meine Stirn und Wangen. Sie
streichelte mich und drückte mich wieder zurück in die
Felle.
    »Du hast im Schlaf gesprochen«, sagte sie. »Worte,
die ich nicht verstehen konnte.«
    Hoffentlich hast du ihr nichts Wichtiges berichtet! tobte mein
Extrasinn.
    Ich atmete langsam ein und aus. Die Pferde waren ruhig und hoben
sich als schwarze Schatten gegen das offene Tor der Scheune ab. Kein
schlechtes Zeichen. Im Mondlicht sah ich einmal den langbeinigen
Steppenwolf mit der lohfarbenen Mähne über den freien Platz
huschen.
    »Habe ich dich geweckt?« fragte ich.
    »Nein. Ich habe dein Gesicht angesehen«, sagte sie
leise. »Ich schlief nicht.«
    Ich zog das Mädchen wieder an mich, fühlte ihre Haut und
ihr Haar. Wir schliefen, eng aneinandergepreßt, bis
Sonnenaufgang.
    Dann arbeiteten wir schnell und umsichtig zusammen, um alles
fertigzumachen. Nach einem kurzen Frühstück schwangen wir
uns in die Sättel und ritten der Sonne entgegen.
    In leichtem, kräftesparenden Galopp ritten wir entlang des
Flußufers. Nach meinen Berechnungen und nach den Eintragungen
in der Karte, die nichts anderes war als ein Photo aus großer
Höhe, hatten wir noch drei Tage zu reiten, bis wir an die
Grenzen des Hunnengebietes kamen. Ich hatte das Gepäck
sorgfältig verteilt und beide Pferde waren frisch und ausgeruht.
Wir hielten ein gutes Tempo bis Mittag. Dann sprengten wir in ein
kleines Wäldchen hinein und banden die Zügel der Pferde an
die Stämme.
    »Ich bin nicht müde«, sagte Patricia. »Warum
reiten wir nicht weiter?«
    Ich lehnte die Lanze an einen Baum, schnallte die Sättel los
und nahm den Helm ab. Dann sagte ich:
    »Wir müssen die Pferde schonen - es sind noch drei

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