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PR TB 086 Feldzug Der Morder

PR TB 086 Feldzug Der Morder

Titel: PR TB 086 Feldzug Der Morder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Höhe, als
das Tier ihm gegenüber in den Vorderbeinen niederbrach, sich
überschlug und den Reiter unter sich begrub. Ich hatte nur noch
vier Gegner.
    Dann wischte ein sichelförmiger Schatten durch die Sonne, ich
hörte den gellenden Schrei des Falken, und er tauchte kurz
darauf wieder hinter den großen Büschen auf. In seinen
Krallen hielt er einen Hunnen, der vor Schreck schrie wie ein
Wahnsinniger. Der Vogel stieg mit flatternden Flügelschlägen
höher und höher und ließ den Mann fallen, als ob er
einen Hasen in den Fängen hielte.
    »Noch drei.«, murmelte ich, warf den Bogen über
die Schulter und griff nach der Lanze. Mein Schimmel sprengte
keuchend die leichte Anhöhe hinauf, dicht neben mir ritt das
Mädchen in die Büsche hinein, die peitschend hinter ihr
zusammenschlugen. Ich sah die Gruppe der drei wartenden Hunnen sofort
- sie sahen mich ebenfalls. Der Schreck schien sie gelähmt zu
haben und als der Wolf aus der Deckung sprang und sich im Vorderfuß
eines Hunnenpferdes verbiß, ritt ich an.
    Ich legte die Lanze ein, spähte über den Rand des
Schildes, den ich auf den linken Unterarm gewechselt hatte. Dann
erfolgte der Zusammenstoß. Einer der Reiter wurde im hohen
Bogen aus dem Sattel gerissen, wiehernd und auskeilend brach sein
Pferd aus. Der zweite Reiter sprang geschickt aus dem Sattel des
Tieres, duckte sich zwischen den wirbelnden Vorderfüßen
und wehrte einen Huf schlag mit dem Schwert ab. Dann zerfetzte ihm
der Wolf das Genick.
    Der letzte Mann riß sein Pferd herum, als er den Feuerstrahl
aus der Spitze meiner Lanze sah. Er war kreidebleich und floh. Ich
hielt mein Pferd an und senkte die Lanze. Dann holte ich Luft und
rief dem Hunnen nach:
    »Sage Attila, sein neuer Waffenmeister läßt ihn
grüßen! Ich komme zu ihm!«
    Der Hunne sprengte mit panischer Eile davon. Große Fetzen
Gras und Lehm wirbelten, von den Hufen des Pferdes hochgerissen,
durch die Luft.
    »Shass!«
    Der Wolf kam heran und hob den schlanken Kopf mit den weißen,
nadelscharfen Fängen.
    »Treibe die Pferde zusammen.«
    Das Mädchen kam aus dem Wald herausgeritten und hob die Hand.
Sie lenkte ihr Tier dicht an meines heran und sagte aufgeregt:
    »Ich habe viele Hunnen gesehen, und auch mein Bruder war ein
schneller Kämpfer. Aber du bist besser, Atlan. Viel besser.«
    Ich wischte den Schweiß von meiner Stirn und erwiderte
brummend:
    »Ich habe auch länger Zeit gehabt, die Waffen zu üben.«
    Jahrtausende, sagte mein Extrasinn. Der Hunne wird natürlich
berichten, welche Wunder er gesehen hat.
    Wir nahmen den Pferden die Zäume ab, schichteten die Sättel
auf einen Haufen und nahmen aus den Taschen, was wir brauchen
konnten. Dann verjagten wir die Tiere und ritten weiter. Die nächsten
zwei Tage bewegten
    wir uns auf den schmalsten Pfaden, die Turk finden konnte, und
niemand sah uns. Und schließlich erreichten wir das erste Lager
der Hunnen.
    Ein Meer von Zelten breitete sich unter uns aus.
    Drei hunnische Posten sprengten auf uns zu.
    »Was werden sie von uns verlangen?« fragte Patricia
neben mir. Sie bemühte sich, das Zittern ihrer Hände zu
unterdrücken und hielt sich am Sattelknauf fest.
    Einer der Reiter hob die Hand und wir hielten an.

    Unter uns und auf den wenigen Hügeln in dieser Ebene, die
hinter den Sümpfen lag, erstreckten sich gewaltige Mengen von
Zelten und Jurten. Es waren Tausende. Zwischen ihnen bewegte sich das
Leben des Lagers. Ringsum weideten Pferde aller Farben, meistens aber
braune Tiere. Ich schätzte ihre Zahl auf weitaus mehr als
zehntausend. Feldzeichen standen da, Schilde hingen daran, Reiter
galoppierten einzeln und in Formationen über die Ebene. Die
Rauchsäulen zahlreicher Feuer hingen schräg in der Luft,
und große, weiße Wolken segelten über diese Ebene.
Ein gewaltiges summendes Geräusch schlug uns entgegen; die Reden
vieler Menschen und die Geräusche ihrer Arbeiten. Die Hunnen
sprengten heran, legten die Hände an die Schwertgriffe und
hielten dicht vor uns an. Einer von ihnen, mit kahlgeschorenem Kopf
und einem einzigen Haarbüschel daran, der mit Lederschnüren
hochgebunden war, fragte laut:
    »Wer bist du, Mann?«
    Ich schaute hinauf zu meinem Wimpel und sagte in Hunnisch:
    »Ich bin ein Prinz aus dem Land des fernen Westens. Ich bin
gekommen, um Attila meine Dienste als Waffenmeister anzubieten.«
    Der Hunne musterte mich geringschätzig. Ich war mehr als
einen Kopf größer als er. Jetzt lächelte ich ihn an
und murmelte:
    »Nicht jeder Mann, Reiter, ist deswegen

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