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PR TB 086 Feldzug Der Morder

PR TB 086 Feldzug Der Morder

Titel: PR TB 086 Feldzug Der Morder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Pferd
von links nach rechts, blendete den Krieger und wischte ihn, die
Lanze schwenkend, aus dem Sattel. Ich setzte in einem weiten Sprung
über ihn hinweg und ließ die Schildhand sinken. Wo war das
zweite Hindernis?
    Ich sah es rechtzeitig - an der Farbe des Grases und an den
Rändern. Hier war eine Grube ausgehoben worden. Mein Schimmel
warf sich, durch Schenkeldruck und Zügelhilfe gezwungen, nach
links herum, und wir galoppierten um das Loch herum und hügelan.
Ich sah mich um - Tigas galoppierte dicht hinter mir gegen den Hügel
heran. Jetzt sah ich eine Reihe von weißen Pfählen, die in
den Boden gerammt waren und an der Spitze, etwa in Kniehöhe
eines Reiters, Ringe aus Weidengerten trugen. Sie hatten einen
Durchmesser von zwei Handbreiten.
    Ich senkte meine Lanze, galoppierte weiter und zielte genau. Die
Gefahr, daß der Ring von der Lanze wirbelte, wenn der Schaft
nicht sofort wieder hochgerissen wurde, war groß. Die Spitze
der Lanze fuhr durch den ersten Ring, ich riß den Schaft hoch
und verringerte die Geschwindigkeit des Pferdes nicht. Dann traf ich
den zweiten Ring, der eine Sekunde lang gefährlich nahe der
Spitze rotierte und beinahe heruntergeschleudert wurde. Auch er
rutschte nach hinten und verfing sich hinter dem Handschutz. Der
dritte Ring. Jetzt tauchten niedrige Gatter auf, so daß ich
einen Zickzackkurs reiten mußte. Alle meine Nerven waren zum
Zerreißen gespannt. Mein Pferd sprengte keuchend zwischen den
Pfosten hindurch, hügelan, und schließlich befanden sich
zwölf Ringe auf meinem Speer. Fast gleichzeitig erreichten Tigas
und ich die Wendemarke. Wir beachteten uns gegenseitig kaum, nur ein
schneller Blick bewies mir, daß der hunnische Anführer
einige Ringe weniger auf seiner Lanze zu haben schien. Ich umrundete
die Marke von rechts, er kam von links. Dann stoben wir den Hang
wieder hinunter und donnerten auf die Gruppe von Kriegern zu.
    Sie zog sich zu einer langen Kampfreihe auseinander.
    Durchbrechen, ohne einen Ring zu verlieren, das dürfte die
Regel sein, sagte mein Extrasinn.
    Ich begriff.
    Sie wollten unsere Geschwindigkeit verringern, und auch dabei lag
der Vorteil klar auf Seiten Tigas. Kein Krieger würde es wagen,
sich ernsthaft gegen ihn zu stellen.
    Gebrauche seine eigene List!
    Ich mußte trotz der Anstrengung, die mir den Schweiß
auf die Haut trieb, grinsen. Ich setzte die Sporen ein, zwang meinen
Schimmel zu einer Änderung und näherte mich dem Anführer.
Dicht hinter ihm galoppierte ich den Hunnen entgegen, hob den Schild
hoch und senkte die Lanze mit dem stumpfen Ende; ich hatte die
stählerne Spitze abgeschraubt, bevor ich mich dieser
Ausscheidung stellte. Mit gellenden Schreien und geschwungenen Waffen
ritten sie gegen uns an. Ich rammte den ersten aus dem Sattel. Der
nächste Krieger drang mit gezogenem Schwert auf mich ein und ich
wehrte seine ersten zwei Schläge mit dem Schild ab. Dann war ich
neben ihm, schob meinen Stiefel unter seinen Steigbügel und riß
an der Kandare. Der Schimmel stieg wiehernd auf die Hinterbeine und
die Hebelkraft des Fußtricks hob den Hunnen aus dem Sattel.
Neben mir wurde Tigas wieder schneller. Weit vor uns sah ich den
Krieger, der Tigas Wappenschild hochhob
    - das war der Endpunkt des Wettritts. Der letzte Hunne schien mich
rammen zu wollen und ich drehte mich halb herum, meine Lanze
beschrieb fast einen Dreiviertelkreis und traf zuerst das Handgelenk
des Mannes, der einen Morgenstern hielt, dann seine Brust. Er
taumelte im Sattel, verlor das Gleichgewicht, und ich hob die Lanze
wieder. Dann galoppierte ich weiter, wurde schneller, holte Tigas ein
und ritt einige Sekunden lang dicht neben ihm. Langsam gewann mein
Pferd an Boden, der Galopp wurde gestreckter, das Tier streckte den
Hals vor und ich versuchte, mich so leicht wie möglich zu machen
und beugte mich im Sattel weit vor. Mit zwei Längen Vorsprung
raste ich an dem Mann mit dem Wappenschild vorbei und ließ das
Tier auslaufen. Dann ritt ich in einem weiten Kreis zurück. Der
Blick, den mir Tigas unter dem Fellrand seines Spitzhelmes zuwarf,
war zugleich finster, wütend und bewundernd. Wir stiegen aus den
Sätteln, unsere Tiere wurden weggeführt.
    »Der Schwertkampf beginnt!« sagte Tigas leise. »Ob
du diesmal verlieren wirst?«
    Über dem Kampfplatz kreiste auffallend lange und in einigen
Spiralen der Falke. Das war für die Hunnen, deren Leben und
Schicksal eng mit dem Denken und Fühlen des Tieres verbunden
war, ein deutliches Zeichen. Als Attila eine. Stadt

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