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PR TB 086 Feldzug Der Morder

PR TB 086 Feldzug Der Morder

Titel: PR TB 086 Feldzug Der Morder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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belagerte,
richtete er sich einst nach Störchen, die stadteinwärts vor
dem Lärm der Krieger flohen - die Stadt fiel kurz darauf.
    »Das wird am Schluß des Kampfes feststehen. Wer tritt
gegen mich an?« sagte ich.
    »Askam, unser bester Kämpfer!« erwiderte Tigas.
    Auf seiner Lanze fanden sich nur neun Ringe. Die Hunnen, die uns
umstanden, warfen mir Blicke zu, die schwer zu deuten waren. Aber
ihre gemurmelten Bemerkungen sagten mir deutlich, daß noch
niemals jemand in diesen beiden Disziplinen gegen Tigas gewonnen
hatte. Ich nahm meinen Schild auf, zog mein Schwert und blieb stehen.
Die berittenen Krieger bildeten einen weiten Kreis. Der Mann, der das
Amt des Schiedsrichters inne hatte, sagte laut:
    »Wer die Waffe verliert, wer aufgibt oder wer zu tiefe
Wunden hat, ist Verlierer.«
    Ein Hunne in einem dicken, ledernen Wams, auf das schwere
Eisenplatten aufgenäht waren, trat in den Kreis. Er war nur mit
einem Hunnenschwert, also dem leicht gebogenen, vorn breiter als
hinten auslaufenden Schlagschwert und einem runden Schild bewaffnet.
Die Ränder des Schildes waren zerhauen, und der Stachel, der in
der Mitte saß und mehr als zwei Handbreit lang war, schimmerte;
er war frisch zugeschliffen worden. Ich hatte nicht die Absicht,
lange zu kämpfen - außerdem stand noch der Ritt durchs
Feuer bevor.
    »Los!«
    Die Hunnen feuerten ihren Mann durch aufmunternde Schreie an, und
ihre Gesichter bekamen einen harten, grausamen Zug, als Askan das
Schwert vorstreckte. Ich tat es ihm gleich, die Spitzen der Waffen
berührten sich. Wie gut war der Mann wirklich? Kein Gegner, den
ich unterschätzen durfte.
    Er fing an.
    Seine Schläge schienen von allen Seiten zu kommen; er war
tatsächlich virtuos. Ich fing die meisten Schläge mit dem
Schild auf, und ich merkte an den Einschlägen, wie erbarmungslos
die Hiebe waren. Mein Schild dröhnte, aber das Arkonmetall hielt
stand. Dann hatte ich seine Schlagweise einigermaßen studiert
und drang vor. Ein waagrecht geführter Rundschlag der Waffe
schlug ein Viertel des Schildes weg. Dann traf ich ihn einmal mit dem
flachen Schwert an der Kopfseite, und der Riemen seines Helmes riß
ab.
    Er führte einen furchtbaren Schlag, und ich fing ihn mit der
Waffe ab. In der Kante seines Schwertes zeichnete sich ein tiefer,
dreieckiger Riß ab, und beim nächsten Schlag entstand dort
eine drei Finger tiefe Scharte. Der Hunne bewegte die Lippen. Er
fluchte oder rief seine Götter an. Ich drang weiter auf ihn ein.
Schließlich, als er in einen Hieb hineingerannt war und an mir
vorbeischlug, drehte ich mein Handgelenk und traf seine Hand mit
einem harten Schlag. Die breite Seite des Schwertes prellte seine
Waffe aus der Hand, ich setzte mit einigen Schlägen nach,
trennte, als er mich mit dem Schild angriff und einen Schlag
unterlief, den Stachel ab und warf dann meinen Schild weg. Ich packte
die Waffe, die länger war als mein Unterschenkel, mit beiden
Händen.
    Der nächste Schlag traf den Schild des Hunnen in der Mitte.
Da sich der Krieger mit beiden Händen wehrte, brach der Schild
genau in der Mitte durch. Ein langgezogener Aufschrei ging durch den
Kreis der Zuschauer. Ich sprang nach vorn, setzte einen Fußhebel
an und warf den Mann zu Boden.
    Dann setzte ich die Spitze meines Schwertes auf seine Nasenwurzel
und blieb stehen. Ich hob einen Arm und drehte mich halb herum.
    »Wer hat gewonnen, Tigas?« fragte ich laut.
    Tigas zeigte auf mich.
    Ich rammte das Schwert in den Boden, griff nach vorn und zog den
Krieger hoch. Wir grinsten uns an, aber in seinem Gesicht war nackte
Furcht. Askan hielt sich das rechte Handgelenk, und unter dem
zerschnittenen Leder, am rechten Oberarm, zwischen zwei
Eisenplättchen, sah ich eine tiefe, blutende Wunde.
    »Ich werde dein Handgelenk heilen und deine Wunde
verbinden«, sagte ich. »Nachher.«
    Er nickte, und zwei Hunnen brachten ihn weg.
    Ich winkte zu Tigas hinüber, der inzwischen wieder im Sattel
saß und uns sehr nachdenklich musterte. Langsam ritt er näher
heran und beugte sich aus dem Sattel. Er biß auf seine
Unterlippe und sagte schließlich:
    »Wir reiten durchs Feuer.«
    »Ich werde auch deine Brandwunden heilen«, sagte ich
und winkte. Sie brachten mein Pferd. »Wo ist das Feuer?«
    »Dort drüben.«
    Einige Krieger brachten das Pferd heran. Inzwischen hatte ich
gesehen, daß ein Großteil der Hunnen ohne Sättel und
ohne Steigbügel ritt. Sie brauchten nur breite Gurte, Decken und
Felle. Männer wie Tigas, die Sättel benutzten, hatten

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