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PR TB 086 Feldzug Der Morder

PR TB 086 Feldzug Der Morder

Titel: PR TB 086 Feldzug Der Morder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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diese
Angewohnheit vermutlich von den Römern abgesehen oder benutzten
geraubte Sättel. Ich stieg auf und wandte mich an Tigas.
    »Vielleicht hast du erkannt, daß auch Prinzen aus den
westlichen Ländern ganz gut kämpfen können?«
    »Ich habe scharfe Augen!« versicherte er.
    Mache ihn dir nicht zum Feind, flüsterte mein Extrasinn.
    In der Richtung auf den Hügel hin wurden Barrieren aus
Stäben, mit Gras und Reisig umwickelt, aufgestellt. Man brachte
Heuballen herbei und breitete sie aus. Wir würden vier Hürden
überwinden müssen. Der Schiedsrichter sagte uns, wir
sollten uns bereithalten, und wir zügelten unsere Pferde. Dann
kam der Mann, der bisher die brennende Fackel gehalten hatte und
zündete an mindestens zwanzig Stellen die Barrieren an. Mein
Pferd war entsprechend geschult worden, aber ich wußte nicht,
ob es diese Hürden nehmen würde. Ohne Waffen, nur mit Helm
und Rüstung, ritten wir los. Dicht nebeneinander galoppierten
wir auf die breite Bahn brennenden Strohs zu, die Pferde scheuten
kurz und sprangen dann vorsichtig, aber im vollen Galopp und
wesentlich höher über die Flammen und durch den Rauch. Als
ich wieder klar sehen konnte, befanden wir uns vor einer Mauer aus
Flammen und Qualm; die Pferde nahmen auch dieses Hindernis in vollem
Lauf.
    Dann kamen die brennenden Zäune. Zwischen brennenden Pfählen
waren rauchende und stinkende Seile gespannt worden, und die Tiere
mußten im Zickzack hindurchlaufen, ohne anzustoßen oder
auszubrechen. Funken prasselten nach allen Seiten und ich setzte die
Sporen ein, murmelte
    beruhigende Worte und trieb mein Tier durch die
Flammenmarkierungen. Hustend und keuchend kamen wir wieder heraus,
sahen uns einem riesigen Ring gegenüber, und hier scheute mein
Tier.
    Ich riß es herum, nahm einen zweiten Anlauf und fühlte
mehr, als daß ich es sah, wie Tigas an mir vorbeipreschte. Sein
Tier sprang mit einem gestreckten Satz durch den hochkant
aufgestellten Feuerring, und dann folgte ich dicht hinter ihm. Wir
ritten in einem weiten Bogen und wesentlich langsamer hinunter zu den
anderen Kriegern.
    Der Schiedsrichter kam auf uns zugeritten, hielt an und hob die
Hand.
    »Der fremde Prinz Atlan wird ins hunnische Heer
aufgenommen«, entschied er. »Du bist jetzt ein Krieger
des Kagan Attila. Dein Leben gehört ihm.«
    »Mein Leben gehört dem mächtigsten Hunnen«,
sagte ich. »Wann werde ich Attila sehen?«
    »Er entscheidet selbst. Du wartest hier! Gruß dir,
Tigas!«
    »Gruß!« sagte Tigas. Der Schiedsrichter sprengte
davon. Sein Tier war ein gutgenährter Schecke. Ich wandte mich
an Tigas, während ich dem Hunnen nachsah, der in einem weiten
Bogen dem Lager auswich und nach Osten ritt. Ich sagte leise:
    »Er ist ein Kurier Attilas gewesen, nicht wahr? Er hat die
Karte zu Attilas Hof gebracht und berichtet jetzt vom Kampf? Ist es
so?«
    Tigas sagte finster:
    »So ist es. Bleiben wir Freunde, Atlan?«
    Anscheinend hielt er seine Position für geschwächt, seit
dem Ausgang des Kampfes. Ich legte meine Hand beruhigend auf seinen
Unterarm und erwiderte halblaut, ohne daß es die anderen Hunnen
hören konnten:
    »Ich habe nicht die Absicht, einen so guten und mächtigen
Krieger wie dich zum Feind zu haben. Ich will leben und für viel
Gold Attila dienen - aber ich bin kein Selbstmörder.«
    Er lächelte zögernd und deutete hinauf zum Hügel,
wo sich die Spitze seiner Jurte erhob.
    »Wir treffen uns heute abend in meinem Zelt. Wir werden auf
den Sieg trinken, ja?«
    »Einverstanden.«
    Ich ließ mir die Waffen geben, grüßte die Krieger
und ritt davon. Patricia hatte tatsächlich neben dem Wolf, der
sie beschützte, vor dem Zaun an Tigas' Aul gewartet und
zugesehen. Ich fühlte, als ich langsam nach oben ritt, wie mich
die Müdigkeit übermannte. Jedenfalls hatte ich meine
Position am Außenrand des Kreises um Attila verlassen und würde
mich in den nächsten Tagen weiter in Richtung des Zentrums
bewegen. Der Kampf war vorbei - jetzt kamen wieder die Einzelheiten
des umfangreichen Planes auf mich zu.
    Langsam ging ich durch das Zentrum des Lagers. Patricia hatte
einem
    Hunnenhandwerker, der seine Waren angepriesen hatte, eine
Felljacke abgekauft; ich trug diese Jacke jetzt über dem bloßen
Hemd. Das Lager war ein einziges Chaos von Geräuschen und
Gerüchen. Alles das, was einem Bewohner der westlichen Welt den
Atem verschlug, stank hier ungehindert. Ein infernalischer Geruch
nach rohen Zwiebeln, einem langstieligen Lauchgemüse und nach
weißem, ätzenden

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