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PR TB 086 Feldzug Der Morder

PR TB 086 Feldzug Der Morder

Titel: PR TB 086 Feldzug Der Morder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sie waren verwüstet und
dem Erdboden gleichgemacht worden. Nur Ticinum wurde nicht zerstört.
Kuriere preschten hin und her und stellten die Verbindung zwischen
den einzelnen Heeresteilen her. Schließlich stand Attila selbst
vor dem kaiserlichen Palast in Mailand; wir hatten seinem Heer den
Vormarsch gezeigt und erleichtert. Schließlich überraschte
mich Turk mit einer Mitteilung, die mich hoffen ließ.
    Später kam Skottas, setzte sich vor mein Zelt und sagte
langsam:
    »Attila will, wenn er dieses Gebiet beherrscht, nach Rom
aufbrechen. Er beansprucht die Weltherrschaft.«
    Patricia brachte uns Wein. Wir tranken langsam.
    »Attila ging in den Palast des Kaisers hinein. Er sah ein
Bild, es stellte die Kaiser von Ostrom und Westrom auf ihren Thronen
dar. Die Hunnen waren zu ihren Füßen dargestellt. Attila
ließ ein paar Künstler holen und das Bild ummalen. Jetzt
sitzt er auf dem Thron und die beiden Kaiser schütten zu seinen
Füßen Gold aus. Sagt dir das genug, Atlan?«
    Ich fragte erstaunt:
    »Du scheinst nicht zu wollen, daß er gegen Rom zieht,
Skottas?«
    Er schüttelte müde den Kopf und erwiderte halblaut:
    »Nein. Die besten Männer unseres Heeres liegen tot auf
den Schlachtfeldern. Ein Glück, daß du uns geholfen hast -
wir wären so schnell nicht vorangekommen.«
    »Ein Glück, daß du ihnen geholfen hast!«
sagte Patricia mit einem schwer zu deutenden Gesichtsausdruck.
    »Wahrscheinlich wird Attila nicht nach Rom ziehen«,
sagte ich. »Er ist jetzt an den Ufern des Mincio?«
    »Ja. Er weiß durch deine Karten, die Kuriere und durch
gefolterte Gefangene, daß sich zahllose Völker gegen ihn
verbünden.«
    Das war richtig; meine wiederholten, nächtlichen Ausflüge
im Gleiter trugen langsam Früchte.
    Skottas sagte:
    »Attila erwartet eine Gesandtschaft von Rom, aus diesem
Grund hat er Ticinum und Mailand nicht zerstört. Du sollst ihm
helfen. Morgen sollt ihr losreiten. ich führe euch zu Attila.«
    Ich stimmte zu. Vielleicht bekam ich jetzt die Chance, die ich
zweimal hatte verstreichen lassen. Ich sollte also mit Attila und der
Gesandtschaft aus Rom zusammentreffen und den Hunnenkönig
beraten. Ich schwor mir, diese Beratung auf meine Art durchzuführen.
    ***
    So traf ich Attila zum zweitenmal:
    Es war nur ein kleines Lager. Als wir es erreichten, war gerade
die Sonne aufgegangen. Eine zauberhafte, südliche Landschaft
wurde sichtbar: Wasser und Ufer, viel Bäume und die leichten
Jurten der Hunnen. Nur etwa dreitausend Krieger waren hier zu sehen,
nicht mehr als fünfhundert Zelte, die sich in einem breiten,
gekrümmten Streifen entlang der Flußbiegung erstreckten.
Eine trügerische Schönheit, denn sie stand unter dem
Eindruck der Gedanken. Was würde die Delegation erreichen
können? Ich sagte meinen Männern, daß sie absitzen
könnten, nahm mein Gepäck und näherte mich langsam dem
Zentrum des Lagers.
    Attila war bereits aufgestanden, jetzt aß er fast allein, an
seinem Tisch, den er von der Donau bis hierher mitgeschleppt hatte.
Er erkannte mich, winkte Skottas zu, der mir folgte und deutete dann
auf die freien Sessel.
    »Sie kommen, um sich zu unterwerfen!« sagte er und
hustete qualvoll. Ich sah mich um und dachte an Mord. Aber dann
entdeckte ich die kleinen, wachsamen Gruppen von Hunnen, die den
freien Platz umstanden. Sie alle hatten die Bogen in den Händen
und schienen förmlich darauf zu warten, daß etwas
Unverhofftes passierte. Ich setzte mich und wartete.
    Skottas sagte:
    »Feldherr Aetius weiß, daß die Gesandtschaft
sich hier mit dir trifft, Attila. Das bedeutet.«
    Attila machte eine wegwerfende Bewegung und knurrte:
    »Ich weiß! Das bedeutet, daß sich die vielen
Stämme und die Städte gegen mich verbünden. Sie haben
es schon getan, als ich durch die Berge kam. warum war das Land so
verlassen, Atlan, durch das wir zogen?«
    Ich hob die Schultern und erwiderte:
    »Wir haben zwar die Begegnung mit den Menschen nicht gerade
gesucht, weil wir unsichtbar bleiben sollten. Aber ich sah, daß
dies ein leeres Land war. Sicher haben deine Heere hier bereits
geplündert, so daß die Bauern und Städter geflohen
sind, als sie die Spitzen des Heeres sahen.«
    Attila blitzte mich an, dann murmelte er:
    »Skottas und Edekon haben mich gewarnt. Sie erzählten
mir, daß der Gotenkönig Alarich, der Rom erobert hat, kurz
darauf gestorben ist. Was hältst du von dieser Geschichte?«
    Ich sagte deutlich:
    »Sie hat dieselbe Bedeutung wie die Zeichen der Störche
vor Aquileja.«
    Gut

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