Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm

PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm

Titel: PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Anschuldigung des
Familienrates, der ihn für einen Agenten der Freihändler
hielt.
    »Warum haben die Freihändler so großes Interesse
an dieser Welt?« fragte er.
    »Weißt du es nicht, Mike?« wunderte sich Lorm,
dann erklärte er: »Ein Boscyk hat die Organisation der
Galaktischen Freifahrer gegründet.«
    Michael fiel es wie Schuppen von den Augen. »Du meinst,
Kaiser Lovely Boscyk entstammt eurer Familie?«
    »Selbstverständlich.«

    FAMILIENCHRONIK HOORN:
    Es war nur eine Frage des Prinzips. An und für sich gab es
nichts mehr auf Hoorns Paradies, was die Hoorns und die Boscyks
hielt. Sie hätten ihre Wahlheimat gar nicht ungern gegen eine
gemütlichere Welt eingetauscht. Die ständige Angst vor
jeder kommenden Amokperiode hatte sie zermürbt. Aber sie
weigerten sich, das Angebot der Freifahrer anzunehmen und mit ihnen
nach Olymp zu gehen. Der Grund lag klar auf der Hand: Die Hoorns und
die Boscyks waren einhellig der Meinung, daß der Gründer
der Freifahrerorganisation, nämlich Lovely Boscyk, Verrat an
ihren Familien begangen hatte, als er vor dreißig Jahren mit
einer Hoorn geflüchtet war und den halben Familienschatz
mitgenommen hatte. Lovely Boscyk wollte seinen Fehler gutmachen,
indem er die Familien bei sich aufnahm. Aber diese waren zu stolz,
das Angebot anzunehmen. Sie beschlossen die Heirat zwischen Filp und
Lymina, damit sie stark genug waren, um den unheimlichen Gewalten auf
Hoorns Paradies weiterhin trotzen zu können. Aber Lymina tat
alles, um diesen Schachzug zu verhindern. Sie blieb hart: »Ich
folge meinen Gefühlen, die nach Michael verlangen!«
    »Jetzt wird mir einiges klar«, sagte Michael dumpf.
»Klar, daß die Hoorns eine Mordswut auf mich haben, weil
sie meinen, ich wolle die geplante Hochzeit verhindern. Und Lymina
tut alles, um sie in dieser Meinung zu
    bestärken. Dabei empfinde ich nicht das geringste für
sie. Ganz im Gegenteil.«
    Lorm lächelte. »Wie kam es, daß sie ausgerechnet
dich aufs Korn nahm? Sicher, du siehst nicht übel aus, wenn du
auch für die Begriffe unserer Welt ein wenig schwächlich
bist. Aber sage mir, was Lymina an dir so reizt.«
    Michael runzelte die Stirn. »Ich weiß selbst nicht,
warum Lymina so versessen auf mich ist. Ich habe sie mit keinem Wort
animiert. Halt! Jetzt fällt mir etwas ein. Auf Cryxtant machte
ich eine Äußerung, die sie leicht hätte mißverstehen
können. Ich bewunderte die Stoffballen und sagte, sie seien
wirklich schön. Das hat sie auf sich bezogen. Aber selbst wenn
sie dies ernst nahm, wird sie deshalb nicht gleich in der Liebe zu
mir entflammt sein.«
    »Sag das nicht, Lymina ist ein verrücktes Huhn.«
Lorm zog ihn vertraulich zu sich heran. »Und sie wird nicht
eher locker lassen, bis sie dich bekommen hat - oder bis die Hoorns
dich ins Jenseits befördert haben. Jedenfalls ist sie verrückt
genug, auf dich nicht verzichten zu wollen.«
    »Wir werden es sehen«, sagte Michael, ersparte sich
dann aber weitere Worte zu diesem Thema. Er hatte sagen wollen, daß
er dem Familienrat der Hoorns klarmachen würde, wie er wirklich
zu Lymina stand. Aber er erinnerte sich noch rechtzeitig daran, daß
er schon einmal vor den Familienrat hingetreten war, ohne nur die
geringste Chance für eine Rechtfertigung gehabt zu haben. So
blieb ihnen nur noch die Hoffnung auf eine wundersame Rettung durch
die Freifahrer.
    Es war vernünftiger, sich mit diesem Thema zu befassen.
    »Wir müßten an ein Funkgerät herankommen, um
die Freifahrer herbeizurufen«, meinte Michael. »Aber wie
sollen wir das anstellen?«
    »Das wäre möglicherweise gar nicht so schwer«,
warf Lorm ein. »Schwieriger erscheint es schon, sie herzuholen,
bevor wir dem Welsch vorgeworfen werden.«
    »Nanu, hast du plötzlich deine Scheu vor den Welschen
überwunden?«
    Lorm zuckte die Schultern. »Ich wundere mich selbst über
mich. Aber anscheinend bin ich an dem Punkt angekommen, an dem mich
nichts mehr erschüttern kann. So war es auch damals auf
Cryxtant, als mich der Clan zurückholte, nachdem ich ausgerissen
war. Als der Traum vom Leben bei den Freifahrern ausgeträumt
war, war mir alles egal.«
    »Du wolltest unter die Freifahrer?«
    Lorm nickte. »Das wollen viele Boscyks. Sie haben die
strenge Zucht und den Drill innerhalb des Clans satt und sind auch
des erbärmlichen Lebens auf Hoorns Paradies überdrüssig.
Wenn sie bleiben, dann nur aus Angst. Ich war ein abschreckendes
Beispiel.«
    Michael nickte gedankenverloren. »Ich wollte auch zu den
Freifahrern gehen.

Weitere Kostenlose Bücher