PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm
nicht weiter beachtet.
Michael wandte sich an Waringer. »Wie konntest du
herausfinden, daß der Schläfer friedliche Absichten hat?«
»Ganz einfach«, antwortete der Hyperphysiker. »Ich
habe eine Vorrichtung konstruiert, die die Hypersymbole des Schläfers
in für uns verständliche Symbole umwandelt.«
»Es hört sich an, als sei die Konstruktion dieser
Vorrichtung ein Kinderspiel gewesen«, sagte Michael staunend.
Waringer wurde verlegen. »Das gerade nicht, aber es ging
leichter als ich
annahm. Nachdem ich über die Existenz der Schläfer
unterrichtet war, brauchte ich nur die Frequenz der Hyperstrahlung zu
messen und ein entsprechendes Kraftfeld aufzubauen, um einen der
Strahlungsherde, als die die Schläfer in Erscheinung treten,
darin einzufangen. Das war wirklich kein Problem. Etwas schwieriger
war es, einen Hyperkommunikator zu bauen, der die Symbole des
Schläfers in unsere Sprache umwandeln sollte. Aber ich fand auch
hier eine Lösung. Ich nahm einen gewöhnlichen Translator,
schaltete einige Energieumwandler, Verstärker, Komputer und
dergleichen mehr dazwischen - und schon hatte ich meinen
Hyperkommunikator. Ich muß jedoch hinzufügen, daß
die Symbole des Schläfers nicht in reines Interkosmo umgewandelt
werden. Es handelt sich zumeist nur um Satzfragmente und oft auch nur
um Worte, die oftmals keinen Sinn ergeben, obwohl ich ein
Dekodiergerät angeschlossen habe.«
»Trotzdem muß es ungemein interessant sein, einen
Schläfer sprechen zu hören«, rief Michael fasziniert.
»Hast du auch das ungefähre Aussehen dieser Wesen
feststellen können?«
»Ich habe die Isolationszelle unter harte Strahlung gesetzt,
die jegliche Art von Barrieren durchdringt, auch Dimensionsbarrieren,
um so ein Bild des Schläfers zu erhalten«, sagte Waringer.
»Das ist mir auch gelungen. Aber es hat sich herausgestellt,
daß diese Wesen keine beständige Körperform besitzen.
Wahrscheinlich ist das, was ich herauskristallisieren konnte, nicht
einmal ein Körper in unserem Sinn.«
»Ich platze vor Neugierde«, sagte Michael ungeduldig.
»Wann kann ich den Schläfer sehen?«
»Einen Augenblick noch«, bat Waringer. »Da mir
die bisherigen Verständigungsmöglichkeiten mit dem Schläfer
nicht ausreichend waren, habe ich dem Translator noch ein
Aufnahmegerät angeschlossen, das auf allen uns bekannten
hyperthermischen Frequenzen empfangen kann. Ich erwarte mir davon,
mehr über die optisch erfaßbare Realität der Schläfer
zu erfahren. Denn wie wir wissen, drückt sich in der anderen
Dimension der Großteil aller Vorgänge in Bildern aus.«
»Hast du dieses Zusatzgerät noch nicht erprobt?«
wollte Michael wissen.
»Nein, der Hyperthermotaster wird jetzt Premiere haben«,
sagte Waringer und erhob sich.
Lymina hakte sich bei Michael unter. »Laß uns von hier
flüchten, Liebling«, bat sie mit zitternder Stimme. »Ich
habe furchtbare Angst.«
Er drückte beruhigend ihre Hand. »Was befürchtest
du? Hast du nicht selbst gesagt, alle Schläfer seien guten
Willens?«
»Grundsätzlich stimmt das«, meinte sie fröstelnd.
»Aber was den Schläfern als gut erscheint, muß nicht
auch für die Menschen gut sein.«
***
Zwischen einigen mächtigen Isolatoren spannte sich ein
schwarzes Feld komprimierter Hyperenergie. Darin schwebte ein
Spiralnebel, der starke
Ähnlichkeit mit einer Galaxis besaß. Dieser Spiralnebel
rotierte ziemlich schnell - ungefähr mit zwei Umdrehungen pro
Minute - um seine schräg liegende Polachse; die Spiralarme waren
ständigen Veränderungen unterworfen.
»Man könnte fast meinen, dies sei eine Projektion
unserer Milchstraße«, stellte Michael fest.
»Dies war auch mein erster Eindruck«, stimmte Waringer
zu. »Aber was in diesem Energiefeld schwebt, das ist ein
Schläfer.«
Lymina klammerte sich noch fester an Michael.
»Hattest du schon jemals den Eindruck, daß die
Schläfer so aussahen, wenn du mit ihnen in Kontakt tratst?«
fragte er sie.
»Manchmal schon, aber. so klar habe ich noch keinen von
ihnen gesehen«, sagte sie zögernd.
Waringer ging zu einem Schaltpult.
»Ich werde jetzt das Kommunikationsgerät einschalten.«
Ein Klicken war zu hören, dann ertönte ein Rauschen, das
entfernt ähnlich wie Elektronenmusik klang.
»Ich konnte noch nicht herausfinden, ob der Schläfer
diese Geräusche von sich gibt, oder ob es sich um
Umweltgeräusche oder statische Störungen handelt«,
erklärte Waringer dazu. Er langte zu einem anderen Schalter.
»Jetzt aktiviere ich den Sender, so
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