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PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

Titel: PR TB 089 Das Goldene Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Inzwischen besaß ich auch mehr als genug Kenntnisse, die
es einem Roßtäuscher schwer machen würden, mir eine
Mähre aufzuschwatzen, wo ich einen Renner brauchte.
    »Ein Versteck für den Gleiter.«, murmelte ich und
trat das Geschwindigkeitspedal durch.
    Der Gleiter schob sich vorwärts, und ich nahm den Feldstecher
an die Augen. Ich beobachtete eine friedliche Szene. Mägde
molken die Kühe, Knechte räumten auf und schürten
Feuer, und andere Männer und Frauen versorgten den Hof und die
Tiere. Es schien ein großer Bauernhof zu sein, mit etwa zwanzig
Gebäuden insgesamt und vielen Tieren: Hühnern, Enten und
Gänsen, merkwürdigen, radschlagenden Vögeln, Tauben
und schwarzen Stieren. Ich suchte die Gegend ab, fand aber nichts
Verdächtiges. Ich sah eine Herde großer, schöner
Pferde über die Koppel galoppieren, einige von
    ihnen wurden eingefangen und gesattelt.
    Das Versteck! Sie werden dich sehen! meldete sich mein Extrasinn,
jener Gehirnventrikel, der bewußte und unbewußte Gedanken
und Wahrnehmungen koordinierte, verarbeitete und sie, falls nötig,
in scharfer, konzentrierter Form als deutliche Gedanken in mein
normales Bewußtsein abstrahlte. Schon mehrmals hatte mir diese
arkonidische Mutation das Leben gerettet.
    Ich kurvte eine Weile über das Gelände, dann fand ich in
den Berghängen einige verzweigte Höhlensysteme. Nur wilde
Ziegen und Schafe schienen sich hierher zu verirren; ich fand einen
Kadaver, ein Skelett und viel Losung. Ich überlegte: ich mußte
mein Gepäck auf die Pferderücken umladen, und den Tieren
konnte ich kaum eine Klettertour bis hierher zumuten. Zuerst lud ich
also meinen Gleiter am Fuß des Berges aus, versteckte alles,
was ich ablud, unter einem Steinhaufen und überlegte dreimal, ob
ich die Fünfhundert-Meter-Rolle der fingerdicken Seile aus
Kunststoffgarnen ebenfalls ausladen sollte, entschied mich
schließlich dafür. Das enggerollte Seil würde die
Tiere nicht sehr belasten, aber ich mußte damit rechnen, daß
ich lange Tage auf den Wikingerschiffen zubrachte. Ich markierte die
Stelle, nur für mich sichtbar, dann ließ ich den Gleiter
hochklettern, schaltete die Schutzfeldsicherung ein, nachdem ich die
Maschine rückwärts in eine Höhle bugsiert und mit
hellen, weichen Felsbrocken flüchtig abgedeckt hatte. Ein
Funkbefehl, und das Gerät würde die Steine vor sich
herschieben und sich in die Luft heben.
    »Geschafft!« sagte ich.
    Schweißüberströmt war ich eine Stunde später
am Fuß des Berges und machte mich auf den Weg. Ich kletterte
über Geröll, über Steine, kam dann an ein trockenes
Bachbett und schließlich auf die Felder der Bauern. Dann
dauerte es nur noch eine Stunde, bis ich den Hof erreichte. Vorher
wusch ich mir den Staub vom Gesicht, den Händen und den
Stiefeln.
    Schließlich marschierte ich auf das größte
Gebäude zu.
    Vor mir öffnete sich knarrend eine Tür, und ein Mädchen
von weniger als zwölf Jahren sah mich an.
    Ohne Scheu fragte sie laut:
    »Was wünschst du, Herr?«
    Ich lächelte sie an, beugte mich zu ihr hinunter und sagte
leise:
    »Ich bin ein reisender Mann und habe meine Pferde verloren.
Ich möchte den Herrn des Hofes sprechen.«
    »Ich bin Rixa«, sagte sie mit einer hellen, kindlichen
Stimme, »und meinem Vater gehört alles. Komm, ich bringe
dich zu ihm.«
    Sie hielt mir eine kleine, braune Hand entgegen, ich ergriff sie,
und zusammen gingen wir durch einen angenehm kühlen, dunklen
Flur in einen Patio hinein, der vor grünen, feuchten Pflanzen
und Wasserstrahlen förmlich barst. Das Mädchen blieb mit
mir unter dem überhängenden Vordach, ging entlang der
geschnitzten Holzsäulen und führte mich bis zu einer
steinernen Terrasse. Hier saß ein Mann von mehr als fünfzig
Jahren mit braunen Händen
    und einem faltigen Gesicht, an einem großen Tisch und sah
Papiere durch.
    Er hob den Kopf, starrte uns schweigend an, als wir näher
kamen, und dann hob er die schwarzen Brauen. Er hatte große,
dunkle Augen und einen offenen Blick.
    »Fremder?« fragte er und stand auf.
    »Herr«, sagte ich und verbeugte mich knapp, »ich
bin ein Reisender, und ich bitte euch, mich anzuhören.«
    Er vollführte eine schwungvolle Geste, deutete auf einen der
hölzernen Sessel und sagte laut:
    »Ich sehe, Ihr habt bereits Freunde in diesem Haus. Setzt
euch! Einen Becher Xereswein?«
    Ich nickte und erwiderte:
    »Mit viel Wasser. Wenigstens am Morgen sollte man seinen
klaren Kopf behalten. Ich sah Eure Pferde, Herr, und meine Augen
leuchteten

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