Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

Titel: PR TB 089 Das Goldene Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
die Position des Schiffes nach dem
Stand der Sterne ausrechnete. Sie alle hatten ihren eigenen Willen
und gehorchten ungern, aber wenn es um das Schiff ging, war Thorvald
der beste Mann. Er war besser als sie alle. Sie wußten, was
ihre Aufgabe war, und sie hatten, während das kleine Boot
brennend aufs Meer hinausgetrieben war, beim
    toten Fremden geschworen, daß sie seinen Wunsch erfüllen
würden.
    Thorfinn wartete bereits.
    Sein Schiff, der Fuchs der Gischt, mit dem spitzen Raubtierkopf am
Bugsteven und dem Segel im Rautenmuster, glitt, nachdem Signale
gewechselt worden waren, eine Weile neben ihnen her, dann berührten
sich während der schnellen Fahrt beinahe die Bordwände.
    Thorvald und Thorfinn wechselten Rede und Gegenrede, tauschten
Gold aus und die Karten, schließlich reichte Thorvald selbst
das farbige Geschenk der Götter hinüber und schärfte
Thorfinn ein, was der Fremde gesagt hatte und was wichtig war. Dann
scherten beide Schiffe wieder auseinander, und es schien einige
Stunden lang, als ob Thorvalds Schiff schneller sei.
    Zuletzt stieß Jon der Steinbrecher zu ihnen.
    Sein Segel, rot und grau und längsgestreift, schoß aus
dem Fjord heraus, als sie gerade die Sprietstangen setzten, um bei
schrägem Wind in den Einschnitt zwischen den Felsen einzufahren.
    Schreie hallten über das Wasser.
    Dann, Stunden später, rasten bei bestem Wind drei Schiffe,
gerade noch im Sichtabstand, nacheinander durch die Wellen. Ein
Zufall: siebzig Männer verteilten sich auf drei Schiffsrümpfe.
Siebzig Krieger aus Norwegen versuchten, die Kursplatten in die Nähe
des fremden Schiffes zu bringen. Das Funkgerät und der
Übersetzer arbeiteten längst nicht mehr, da die
Energiezellen restlos erschöpft waren. Die Wikinger würden
Tage brauchen, Wochen und vielleicht Monate, um in die Nähe des
Ortes zu kommen, den ihnen der tote Fremde gezeigt hatte. Das lange
Rennen der Schiffe begann, und die Männer machten sich einen
Spaß daraus, einander lange, harte Kämpfe an Schnelligkeit
und Gewandtheit zu liefern.
    Tausende von Kilometern trennten Start und Ziel dieses Rennens.
    Es war fraglich, ob alle Schiffe durchkamen.
    »Das sind die Gefahren, Bjarne«, sagte Thorvald, als
er sich am Ruder ablösen ließ. »Viele Gefahren. Mit
viel Glück und Ägirs Hilfe werden wir sie umschiffen
können.«
    »Welche Gefahren, Thorvald?«
    Der rotbärtige Riese mit den Bronzespangen in den Zöpfen
sagte leise, wobei er die einzelnen Punkte an seinen schwieligen
Fingern abzählte:
    »Wind, Wellen und Wetter. davor brauchen wir uns am
wenigsten zu fürchten. Dann die unbekannten Küsten, von
denen wir nur das merkwürdige Bild haben, das zu leben scheint.
Wir kennen nicht die Menschen und nicht die Häfen!
    Wir werden anlegen müssen, wenn das Holz der Schiffe
splittert oder das Wasser erschöpft ist.
    Und - die Mauren sperren die Durchfahrt zwischen dem Großen
Nördlichen Meer und dem Binnenmeer. Noch niemals werden wir
soviel Listen brauchen müssen, um dort ungesehen
hindurchzukommen.«
    »Ich verstehe«, sagte Bjarne. »Du bist,
Thorvald, ein Mann mit viel Verstand und großer Voraussicht.«
    Thorvald rollte sich in seinen Mantel und legte sich im Bug auf
die Felle. Sein Ohr lag auf dem Holz, das wie ein Resonanzboden das
Brummen des Windes in dem straff gespannten Stoff verstärkte.
Mit dieser schönsten Musik von allen schlief er ein. Das Rennen
nach Süden ging weiter. Tag und Nacht, stets entlang der Küsten,
die in Sonnenaufgang blieben. Tage vergingen. Nächte kamen.
fremde Feuer an den Küsten. Und fremde, schnelle Schiffe.
    ***
    Einen Augenblick lang blitzte ein Bild vor mir auf: ARKON und die
Planeten. Die Trichterhäuser und die Raumhäfen, die Schiffe
und die Menschen dort, von hoher Kultur und fern jeder Barbarei. Und
einen Augenblick später schien alles wieder nichts mehr als ein
Hirngespinst zu sein; gab es dies wirklich? Existierte ARKON noch?
War dies alles nur ein Streich, den mir mein Verstand spielte, jetzt
einhundertfünfzig Stunden, nachdem ich aus den Schleiern und
Schlieren einer meiner vielen Vergangenheiten aufgetaucht war? Ich
hatte hinter mir die stets identische Prozedur des Aufweckens, des
Massierens, der Bestrahlungen und der ersten, vorsichtigen Versuche,
den Körper ebenso gut gebrauchen zu können wie den
Verstand. Natürlich war ich verblüfft. Ein Schiff war
gelandet, und ein zweites, kleineres, und alles, was wir besaßen,
waren der Mitschnitt eines Funkspruchs und eine ungefähre
Standortangabe.

Weitere Kostenlose Bücher