PR TB 090 Die Kinder Des Roboters
dachte nach.
»Dieses Argument hat etwas für sich«, sagte er
nach einer Weile. »Einverstanden, Muiken von Latha. Wir
schicken ein Landungskorps aus und lassen einen Stützpunkt auf
Valion errichten. Damit nehmen wir den Planeten in unseren Besitz.
Ich kümmere mich sofort darum.« Er stand auf.
Vor dem Panzerschott der Kommandozentrale blieb er stehen und
wandte sich noch einmal um.
»Hoffentlich geht unsere Landungsgruppe nicht genauso
verloren wie die VAITHA, die vor zwei Jahren auf Valion landete. Ich
verstehe nicht, was dem Schiff zugestoßen sein könnte. Wir
erhielten eine Hyperkommeldung, daß Valion vermessen worden sei
und das Schiff landen wolle. Dann kam keine Nachricht mehr.«
Muiken von Latha winkte ab.
»Das bedeutet für mich, daß die VAITHA aus
irgendeinem Grund abgestürzt und in einem der Urmeere versunken
ist. Valion selbst ist völlig ungefährlich. Aber ich lasse
Ihr Landungskorps trotzdem von einer Hundertschaft Raumsoldaten
begleiten. Zufrieden?«
Karsis zögerte, dann stimmte er zu.
Während er überwachte, wie das dreißigköpfige
Landungskorps mit ihrer Expeditionsausrüstung ein Beiboot
bestieg, überlegte er, was wohl wirklich schuld am spurlosen
Verschwinden der VAITHA und seiner Besatzung gewesen sein könnte.
Der Kolonisierungsrat des Blauen Systems hatte damals eine
Suchexpedition ausgeschickt, um das Schicksal der VAITHA aufzuklären.
Ohne Erfolg. Nun sollte die PONTUSA das durchführen, was den
Leuten der VAITHA nicht gelungen war. Valion mußte erforscht
werden, da das Blaue System dringend neue Siedlungswelten brauchte.
»Seien Sie vorsichtig«, ermahnte er Kossoger, den Chef
des Landungskorps. »Bleiben Sie in ständiger
Funkverbindung mit mir und schildern Sie mir alle Eindrücke, die
Sie während der Landung haben.«
Kossoger lächelte zuversichtlich. Er war ein Mann, der schon
zahlreiche Expeditionen auf unbekannte Planeten geführt hatte.
»Keine Sorge, ich werde gut aufpassen. Uns könnten nur
intelligente Lebewesen gefährlich werden, und die gibt es ja auf
Valion nicht.«
»Wir haben jedenfalls keine Anzeichen einer Zivilisation
feststellen können«, bestätigte Satran von Karsis.
»Dennoch glaube ich nicht, daß die VAITHA einen
plötzlichen Maschinenschaden oder einer Explosion zum Opfer
fiel.«
Die beiden Männer verabschiedeten sich.
Satran sah dem hochgewachsenen zähen Mann nach, bis er in der
Bodenschleuse verschwunden war, dann kehrte er in die
Kommandozentrale zurück.
Muiken von Latha sprach über Telekom mit dem Leutnant, der
die hundert Raumsoldaten anführte. Als er Satran sah, winkte er
ihm lächelnd zu.
»Bei mir ist alles klar.«
»Bei mir auch«, erwiderte Karsis.
Er setzte sich in seinen Kontursessel und ließ eine
Telekomverbindung mit Kossogers Beiboot herstellen.
»Beiboot klar zum Start!« meldete Kossoger. Er sprach
nicht zu Karsis, sondern zum Hangarmeister, der in seiner geschützten
Kabine saß.
Satran von Karsis hörte auch die Bestätigung des
Hangarmeisters, dann öffnete sich die Schleuse, und das
kugelförmige Beiboot wurde vom Abstoßfeld in den Raum
katapultiert. Auf einem Monitor konnte Karsis sehen, wie das Boot
schnell auf die dichte Wolkenschicht niederstieß, die den
Planeten verhüllte.
»Alle Systeme arbeiten normal«, berichtete Kossoger.
»Wir gehen unter die Wolkendecke und sehen uns nach einem
geeigneten Landeplatz um.«
Der Chef des Landungskorps schwieg, bis das Beiboot in die
Wolkenschicht eintauchte, gefolgt von dem Boot, in dem die
Hundertschaft Raumsoldaten saß.
»Unter uns liegt ein flaches, teilweise versumpftes Meer«,
berichtete Kossoger weiter. »Auf Schlammbänken bewegen
sich große Kriechechsen, darüber kreisen Tiere, die eine
Zwischenform von Flugsaurier und Vogel zu sein scheinen. Wir gehen
tiefer und fliegen dabei auf die Küste des nahen Kontinents zu.
Dort haben wir eine bewaldete Bergkette entdeckt.«
»Valion scheint eine friedliche Welt zu sein«,
erklärte Muiken von Latha. »Ich denke, Ihre Befürchtungen
werden sich nicht bestätigen, Karsis.«
Satran von Karsis wiegte den Kopf, sagte aber nichts. Er wartete
auf weitere Meldungen Kossogers.
»Jetzt überfliegen wir den Küstenstreifen«,
sagte Kossoger nach einiger Zeit. »Er ist relativ trocken und
nur von lichtem Wald bewachsen. Zwischen den Bäumen erkenne ich
Bewegung. Riesige Laufvögel und Zwergpferde,
aber auch andere Tiere, die ich nicht einstufen kann. Vor uns
liegt die Bergkette, eine typische Regenwaldzone.
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