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PR TB 091 Das Tödliche Element

PR TB 091 Das Tödliche Element

Titel: PR TB 091 Das Tödliche Element Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte, erfuhr
er den Grund für die Aufregung der Männer.
    Cryjonon klärte ihn kurz auf.
    „Es scheint wieder alles in Ordnung zu sein. Die Zirkionen
nehmen das Gebrauchsgut in Empfang und füllen den Zylinder mit
Perlen an. Ich glaube, dadurch hat sich unser Problem von selbst
gelöst."
    Michael bahnte sich einen Weg durch die dichtgedrängt
stehenden Männer bis zum Bildschirm vor. Der Transmitter war
immer noch an die drei Kilometer entfernt. Aber da es einem Menschen
nicht möglich war, sich in die Nähe der Zirkionen zu
begeben, hatte man dieses Beobachtungssystem eingerichtet. Eine vor
dem Transmitter getarnt installierte Kamera übermittelte durch
Funk die Vorgänge zu diesem Beobachtungsstand.
    Auf dem Bildschirm war nun deutlich zu erkennen, daß die
Zirkionen zu dem geleerten Zylinder schwammen, der immer noch auf der
Plattform des Transmitters stand, und Perlen in ihn versenkten. Dann
begaben sie sich zu den zu einem Haufen geschichteten
Kunststoffresten und suchten sich einige Stücke aus.
    Die Zirkionen hatten sich in Scharen eingefunden. Es mochten an
die fünfzig sein, die sich vor dem Transmitter drängten
und, die Beutel mit den Perlen um den Hals gehängt, darauf
warteten, bis die Reihe an sie kam. Es kam zu keinem Tumult, es gab
kein Gedränge, die Zirkionen verhielten sich diszipliniert.
Nachdem der Behälter angefüllt war und die Kunststoffreste
ihre Abnehmer gefunden hatten, blieben noch zwanzig Zirkionen zurück,
die leer ausgegangen waren. Aber anstatt sich enttäuscht
zurückzuziehen, verharrten sie geduldig auf ihren Plätzen.
Nichts zeigte an, daß sie wahrscheinlich noch vor kurzem wilde,
blutige Rituale abgehalten hatten.
    „Jetzt sind Sie den weiten Weg nach Zirkion umsonst
gekommen", höhnte Sullock.
    „Es scheint so", meinte Cryjonon noch immer irritiert.
„Ich kann das alles noch nicht begreifen. Aber wenn sich die
Dinge von selbst wieder eingerenkt haben,

    so kann mir das nur recht sein."
    „Mir gefällt die Sache nicht", meinte Michael.
Aller Augen richteten sich plötzlich auf ihn; die Männer
betrachteten ihn teils belustigt, teils überrascht und manche
neugierig. Als er merkte, daß sie alle eine nähere
Erklärung von ihm erwarteten, fuhr er fort:
    „Ich kenne natürlich die Mentalität der Zirkionen
nicht, ihre Sitten und Gebräuche sind mir unbekannt. Aber es
erscheint mir doch ziemlich unwahrscheinlich, daß sich ihr
Benehmen innerhalb kürzester Zeit so schlagartig gewandelt haben
sollte. Jeder Xenologe wird mir bestätigen, daß es kaum
ein vernunftbegabtes Wesen gibt, das in der Lage ist, seine Emotionen
so abrupt umzukehren. Jedes Intelligenzwesen hat zwei Seelen in
seiner Brust, und das Extrem, reißende Bestie —
friedfertiges Geschöpf, ist auch beim Menschen anzutreffen. Aber
die Verwandlung von blutrünstig zu friedlich geht nicht
blitzartig vor sich, sondern benötigt eine gewisse Zeitspanne.
Das trifft schon für ein einzelnes Wesen zu, insbesonderejedoch
für ein ganzes Volk. Will mir einer weismachen, alle Zirkionen
hätten sich wie auf Befehl von einem Augenblick zum anderen in
diesem Maße verändern können?"
    Niemand antwortete ihm.
    Es war Braike Stullock, der schließlich das Schweigen brach.
Er zeigte ein zynisches Lächeln, als er sagte: „Blicken
Sie doch auf den Bildschirm, dann können Sie sich Ihr
xenopsychologisches Gequatsche sparen. Oder wollen Sie am Ende gar
behaupten, diese Bilder lügen?"
    Michael blickte Cryjonon an, als er sagte: „Ich wollte nur
ausdrücken, daß hier irgend etwas nicht stimmen kann. Die
Zirkionen benehmen sich ganz einfach nicht so, als hätten sie
noch vor ein oder zwei Stunden ihren Götzen Blutopfer gebracht."
    Cryjonon nickte. „Ich gebe zu, daß auch mir das
Benehmen der Zirkionen nicht folgerichtig erscheint. Aber ich sehe
nicht, worauf Sie hinauswollen, Bauer Danton. Haben Sie irgendeinen
Verdacht, so nennen Sie ihn."
    Michael schüttelte den Kopf. „Es handelt sich nicht um
einen konkreten Verdacht, sondern nur um ein Gefühl, das mir
sagt, daß an dieser Sache etwas faul ist. Ich sehe, daß
es in diesem Beobachtungsstand weitreichende Ortungsgeräte und
ein Bildsprechgerät gibt. Vielleicht könnte uns ein
Gespräch mit Edelmann Dillwan weitere Aufschlüsse geben."
    ,,Ich hatte ohnehin vor, mit ihm in Verbindung zu treten",
sagte Stullock schnell und wollte sich am Bildsprechgerät zu
schaffen machen. Aber Cryjonon schob ihn beiseite.
    „Ich werde das übernehmen", sagte er in einem Ton,
der keinen

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