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PR TB 091 Das Tödliche Element

PR TB 091 Das Tödliche Element

Titel: PR TB 091 Das Tödliche Element Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mit den Fäusten gegen die Angriffe einiger
Halbwüchsiger erwehrt.
    Jetzt kletterte er in einem Schacht die Notleiter hinauf, die zum
obersten Deck führte, in dem die Steuerzentrale lag. Er schien
ungefährdet - niemand verfolgte ihn, niemand kam ihm von oben
entgegen.
    Wie aus weiter Ferne vernahm er die Stimme des
Springerpatriarchen, die aus allen Lautsprechern gellte. Aber es
handelte sich hauptsächlich um Ermahnungen, die er den Frauen
und Kindern gab.
    „Es besteht kein Grund zur Beunruhigung. Eure Männer
und Väter werden die Eindringlinge stellen und die Bomben
entschärfen. Wenn ihr euch dennoch in die Rettungsboote begeben
müßt, so ist das eine bloße Vorsichtsmaßnahme
..." Michael kletterte höher. Er befand sich bereits in
Höhe jenes Decks, in dem die Antigravaggregate für die
Herstellung der künstlichen Schwerkraft untergebracht waren.
Zwischen ihm und der Steuerzentrale lagen nur noch wenige Meter. Es
konnte sich bloß um Minuten handeln, bis er einen der Mörder
Lyminas stellte...
    Er ließ die letzten Sprossen hinter sich und kam in einer
Nische heraus, die zwischen dem Funk- und Ortungsraum und der
Kommandozentrale lag.
    Jetzt hörte er Ginkosts Stimme ganz deutlich. Sie kam nun
nicht mehr aus den Lautsprechern, sondern aus der Steuerzentrale.
Michael wagte es nicht, sich zu rühren. Er wußte nicht, ob
der Funkraum noch besetzt war und wie viele Leute Ginkost um sich
geschart hatte.
    Deshalb beschloß er, vorerst einmal abzuwarten und die Lage
zu sondieren. Es

    bestand noch keine akute Gefahr, denn nach seinen Berechnungen
würden die Sprengsätze erst in eineinhalb Stunden
explodieren.
    Ginkost sagte gerade: „Wie konntet ihr sie denn nur
entwischen lassen! Bin ich denn von lauter Idioten umgeben. Dubon, du
bist mein Sohn, aber wenn du die Freifahrer nicht alle zur Strecke
bringst, dann wage dich nicht mehr in meine Nähe. Nimm dir zwei
Dutzend Männer und verfolge sie."
    „Vater", sagtejemand beschwörend, „hast du
denn noch nicht begriffen! Es geht gar nicht darum, die Saboteure zur
Strecke zu bringen. Wir können sie laufen lassen und später,
wenn uns die PLINSKANA oder die RHINA herausgeholt hat, wiederkommen
und den Stützpunkt zerstören. Dann haben wir sie alle.
Vorerst mußt du dich aber in Sicherheit bringen."
    „Du wagst es, dich meinen Befehlen zu widersetzen!"
schrie Ginkost.
    Sein Sohn erwiderte trotzig: „Ich weiß über alles
Bescheid, Vater. Plinsk und Atrid haben mich eingeweiht. Sie haben
mir aufgetragen, ein Augenmerk auf dich zu werfen. Sie sind nämlich
der Meinung, du seist nicht stark genug, das Geheimnis für dich
zu behalten. Und ich muß ihnen zustimmen. Ich bin überzeugt,
daß du unter Druck alles verraten würdest. Deshalb möchte
ich verhindern, daß du den Freifahrern in die Hände
fällst.
    Ich bitte dich zum letztenmal, mir in eines der Beiboote zu
folgen.
    Ginkost rang nach Atem. „Das ist mein Sohn!" stieß
er schließlich hervor. „Wenn ich jetzt eine Waffe besäße,
würde ich dich wie einen Verräter niederschießen."
    „Dazu wärst du bestimmt zu feige", lachte sein
Sohn.
    „Verschwinde!"
    „Wie du meinst. Ich habe alles versucht, um dich zur
Vernunft zu bringen, aber du wolltest ganz einfach nicht hören.
Du hast die Konsequenzen zu tragen." Michael vernahm noch einen
Fluch Ginkosts, dann waren sich schnell entfernende Schritte zu
hören.
    Nun herrschte Stille.
    Michael entschloß sich zu handeln.
    Er sprang mit vorgehaltener Waffe aus seinem Versteck und drang in
die Steuerzentrale ein. Wie nicht anders erwartet, war Mungo Ginkost
allein. Er war so in seine Gedanken versunken, daß er Michael
erst bemerkte, als dieser dicht vor ihm stand. Da riß er den
Kopf in die Höhe, alle Farbe wich aus seinem Gesicht, es wurde
totenblaß. Seine Augen drohten aus den Höhlen zu quellen.
Er stieß einen erstickten Laut aus, streckte abwehrend die
Hände von sich und taumelte zurück.
    „Ich...", stammelte er, dann versagte ihm die Stimme.
    „Sie hätten wohl nicht erwartet, daß ich Sie so
schnell aufstöbere", sagte Michael, aber seiner Stimme
fehlte die Härte. Er hatte plötzlich Mitleid mit dem
kleinen, bulligen Springerpatriarchen.
    Michael hatte schon damals, als die drei Patriarchen ihn zum
Verrat überreden wollten, bemerkt, daß Ginkost der
Weichling von ihnen war. Deshalb kam es ihm gelegen, daß
ausgerechnet er ihm in die Hände gefallen war.

    „Sie zittern ja, Ginkost", sagte Michael. „Dabei
brauchen Sie nicht... noch nicht... um

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