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PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hielten. Die erste Station meines beschwerlichen Weges war erreicht.

6.
    Die Voraussetzungen für meine Arbeit wurden innerhalb weniger
Stunden geschaffen. Ich sprach mit dem Prior des kleinen Klosters,
das am Ortsausgang lag, und eine großzügige Spende von
goldenen Pfennigen bewirkte, daß wir hier wohnen und arbeiten
konnten. Wir brachten die Tiere in den Klosterstall, schafften unser
Gepäck in das Haus des Pförtners und der Gärtner, die
man ausquartiert hatte. Dann ging Gromell ins Dorf und holte einige
Frauen, die mit Sand, Bürsten und einer Unmenge von heißem
Wasser das gesamte Haus innen reinigten, als gelte es, König
Heinrich den Ersten zu empfangen. Anschließend versprühte
ich meinen Vorrat an Insektenpulver und fühlte mich etwas
wohler.
    Ich zog mich um, behielt aber den Schwertgürtel um die
Hüften. Langsam ging ich durch die Klosteranlage und sah, daß
ich den Mönchen sehr viel würde beibringen müssen. Die
Agrarkultur stand niedrig im Kurs, und es
    fehlten die elementaren Einsichten. Ich verlangte den Prior zu
sprechen und kam schließlich in seine Zelle.
    »Vater«, sagte ich und setzte mich auf das wertvolle
Fell, das den Sessel bedeckte. »Ich habe eine Menge Fragen und
eine Menge Bitten. Und auch eine Menge Gold.«
    »Sprich, mein Sohn!« sagte der Prior voller Milde und
goß einen prunkvollen Pokal voller Wein. Wenigstens die
Handelswege schienen gut ausgebaut zu sein. Ich unterdrückte ein
nervöses Gelächter: Ein fünfzigjähriger Mann
nannte einen anderen, der einige Jahrtausende alt war, »mein
Sohn«!
    »Man hat in Norwich mit dem Bau der Kathedrale begonnen,
Vater. Man wird dort im sächsisch-normannischen Stil bauen, und
das bedeutet, daß die Männer aus anderen Ländern
kommen und den Arbeitern der Dombauschule neue Techniken beibringen.
Diese neuen Erfindungen bleiben aber nicht nur auf den Bau von
Kathedralen beschränkt; es gibt viele Dinge, die ins Land kommen
und eine Verbesserung bedeuten. Ich werde euch alle einige
Verbesserungen lehren. Habe ich deine Unterstützung, Vater?«
    Er nickte bedächtig.
    »Wenn es nicht gegen die Gesetze und den Glauben ist, mein
Sohn, dann werde ich dir helfen.«
    Ich nickte und sagte nachdrücklich:
    »Vorausgesetzt, daß wir nicht alle in wenigen Tagen
von der Pest angesteckt worden sind. Schicke deine Mönche durch
das Dorf, Vater, und verbiete den Menschen, das Dorf zu verlassen.
Den Rest erledige ich!«
    Er nickte.
    »Geh an die Arbeit, mein Sohn«, sagte er feierlich.
»Wir werden versuchen, dir zu helfen.«
    Ich wußte nicht, ob er es ernst meinte oder ob er heuchelte.
Ich stand auf, warf einen langen Blick auf die vielen Pergamentrollen
und die handschriftlichen Kopien von Schriftstücken, auf das
altersgeschwärzte Gestühl, dann ging ich. Die Frauen hatten
das Haus gereinigt, und Gromell richtete unsere Zimmer ein und
verteilte das Gepäck. Ich lehnte mich gegen den Türrahmen,
sah das lodernde Feuer im Kamin und sagte:
    »Wir brauchen ein oder zwei gute Schmiede, wir brauchen eine
gute Köchin, die unser Essen kocht und die Teller wäscht.
Dann jemanden, der Leder bearbeiten kann, zwei gute Tischler und noch
andere Handwerker. Bitte, bringe sie in den nächsten Tagen
hierher.«
    Gromell sah von der Arbeit auf. Der Wolf lag neben meinem
Arbeitstisch und sah von ihm zu mir und wieder zurück. Sein
Robothirn speicherte alle Eindrücke.
    Der Bogenschütze sagte:
    »Ich werde tun, was du verlangst, Atlan. Was willst du
zuerst unternehmen?«
    »Alles gleichzeitig«, sagte ich. »Ich fange mit
der Pest an. Wieviel Bewohner hat dieser Ort?«
    »Etwa ein halbes Tausend!« sagte er. »Was willst
du mit ihnen machen? Alle zwingen, sich mit dieser, Seife zu
waschen?«
    »Das auch!« sagte ich. »Laß mich jetzt
allein, bitte.«
    Er schob sich an mir vorbei und verließ den Raum. Ich riß
die kleinen Fenster auf, die mit Tierfellen und Stoff verhängt
waren. Glas gab es höchstens in Kirchen oder vereinzelt in
Palästen. Dann packte ich die schweren Satteltaschen aus und
räumte die Gegenstände und die Teile der Ausrüstung
auf die Wandbretter und in den alten Schrank. Überall staubte
das Insektenvernichtungsmittel hoch. Ich setzte mich vor die
Tischplatte und überlegte. Wo sollte ich beginnen, und, was
wichtiger war, wie sollte ich anfangen?
    Ich zog den Halsberc aus und warf ihn über einen Schemel.
Dann schnallte ich die Sporen ab, das Schwertgehänge und den
Armschutz. Ich schlug eine Reihe von mitgebrachten

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