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PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihn umstanden und mit mir über die
Kampftechnik sprechen wollten:
    »Entschuldigt, Ihr Herren - aber ich muß meine Königin
der Schönheit begrüßen. Ich habe sie eben entdeckt.«
    Täuschte ich mich, oder huschte ein Schatten deutlichen
Unmuts über die Gesichter der Männer? Es waren mehr Sachsen
als Normannen hier, aber.
    Niemand wird es wagen, Unfrieden während des Festes zu
stiften! kommentierte der Extrasinn.
    »Geht nur. Ich glaube, sie erwartet Euch!«
    Ich nickte den Männern lächelnd zu und stieg eine kleine
Treppe hoch, ging über Felle und Teppiche und sprang dann auf
den steinernen Vorsprung, auf dem Alexandra stand. Zwischen dem
langen Ritt gestern und den kommenden Augenblicken hatte sie genügend
Zeit zum Nachdenken gehabt; meine Worte und Gesten hatten Zeit
gehabt, zu wirken. Ich fragte leise:
    »Eigentlich habe ich erwartet, du würdest mir
mindestens zur Treppe entgegenkommen, Alexandra.«
    Sie drehte den Kopf.
    Ich sah sie fragend und abwartend an. Sie war wirklich eine
Schönheit.
    Noch unausgereift, aber lebendig und etwas anders als alle Frauen,
die ich bisher gekannt hatte.
    »Ich habe lieber hier auf dich gewartet«, sagte sie.
Ich griff nach ihrer Hand. Sie schien sehr unschlüssig und
unsicher zu sein; ich hatte natürlich versucht, meine besondere
Stellung bis zur Neige auszuspielen und entsprechend überzeugend
einzusetzen. Jedenfalls wußte sie, daß mir gegenüber
die Regeln der Konvention, wie sie hier üblich waren, nicht
galten.
    Ich fragte:
    »Deine Entscheidung - wie ist sie ausgefallen? Hast du dich
entschieden, auf mich zu warten, bis ich von dieser Burg wieder
zurück bin, oder willst du es wagen, mit uns zu reiten,
Alexandra?«
    Sie hob die Schultern und nahm mir leicht und vorsichtig den Pokal
aus den Händen. Für mich war dies alles ein Theaterstück:
Wir trugen farbenprächtige Kleider und spielten Rollen, von
denen wir nicht überzeugt waren. Für mich galt dieser
Vergleich, und ich vermutete stark, daß er auch für das
junge Mädchen galt. Abenteuer und Freiheit standen hier gegen
Konvention und relative Sicherheit.
    »Wenn ich mit euch reite, Atlan«, sagte sie, »dann
haben wir eine Menge Feinde.«
    »Dein Vater?«
    »Nicht so sehr mein Vater, obwohl.«, sie brach ab. »Es
ist nicht so wie in deinem Land. Wir hier werben zuerst lange
umeinander, dann heiraten wir, dann lieben wir uns und bekommen
Kinder. Es ist alles anders.«
    Ich nickte; diese Einschränkungen waren einzusehen gewesen.
    »Die Sicherheit, die du haben wirst, dort auf Lancaster
Castle, ist nicht größer als die, wenn du mit Gromell,
meinem Wolf und mir reitest. Aber eines ist gewiß: Du wirst
glücklicher sein, wenn du bei mir bist, Alexandra. denke an die
Stunden unter dem Baum«, flüsterte ich und sah ihr in die
Augen. Es brauchte nur noch eines kleinen Anstoßes, um sie
endgültig umzustimmen. Ich konnte einfach nicht alle die
Zeremonien über uns ergehen lassen, die hier üblich waren.
Meine Mission war wichtiger. Und für die Menschen dieses
Planeten - auch für Alexandra - war es wichtig, daß die
Schiffe von ARKON landeten und die Unkultur beendeten.
    Sie sah mich lange schweigend an, dann fragte sie langsam:
    »Wann reitest du, Atlan?«
    »Zwei Stunden nachdem die Sonne untergegangen ist, reiten
wir weiter nach Norden. Soll ich auch aus deinem Leben verschwinden?
Willst du mit deiner unerfüllten Liebe ein altes Weib werden?«
    Sie schaute wieder hinaus auf die Landschaft. Der Fuß des
Hügels war mit winzigen farbigen Punkten gesprenkelt. Es waren
die letzten Ritter, die sich hier zusammenfanden.
    »Ich werde mich heute entscheiden«, sagte sie. »Die
anderen Ritter warten schon auf dich, um mit dir zu reden. Geh
hinunter zu ihnen, Liebster.«
    Ich nahm den Pokal und trank ihn aus.
    »Einverstanden, Schönste.«
    Die folgenden Stunden waren ein lustiger und wilder Reigen. Wir
aßen ein Festmahl mit viel Gebratenem und scharfgewürzten
Speisen, tranken viel gehopftes Bier und edlen Wein, erzählten
unglaubwürdige Geschichten, und als ich ein wildes Märchen
erzählte, dessen einzelne Teile ich wirklich erlebt hatte, aber
völlig durcheinander in die Zeit der Ritter versetzte, löste
ich Lachsalven aus. Der Nachmittag verging, man hörte den
Spielleuten zu, bewarf die struppigen Köter mit Knochen,
scherzte mit dem Burgkaplan und den Mägden, war höflich zu
den wenigen Ritterfrauen und erzählte viele Geschichten von der
schwierigen und erstrebenswerten Minne, die mich mit

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