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PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Die Hufe des Pferdes
hatten weicheren Boden berührt und waren kaum zu hören. Ich
überlegte scharf.
    Angriff ist die beste Verteidigung! sagte mein Extrasinn.
    Ich hörte von rechts ein schauerliches Heulen, dann grelles
Wiehern und eine Reihe von Flüchen. Arrow hatte angegriffen und
biß die Pferde in die Fesseln. Die Tiere scheuten, und ich
setzte die Sporen ein. Gegen einen gutgezielten Pfeil war ich
machtlos. Er konnte mich töten.
    Tief auf den Hals des Pferdes gepreßt, ritt ich scharf an,
übersprang einen
    Graben und donnerte schräg auf die Szene zu, die ich erahnen
konnte. Ich hielt den Dolch in der Hand. Der Vogel flog im Zickzack
vor mir her und schützte mich. Dann, kurz bevor ich die Büsche
erreichte, die sich wild bewegten, ertönte dicht neben mir ein
erstickter Aufschrei.
    »Atlan!«
    Ich riß das Pferd hoch. Es bäumte sich auf, ich drehte
mich im Sattel und war bereit, zuzustoßen oder den Lähmstrahl
auszulösen. Zwischen den herunterhängenden Zweigen eines
Baumes, der stark nach Blütenstaub roch, bewegte sich etwas.
    »Alexandra!«
    Ich nahm den Dolch zwischen die Zähne, dirigierte mein Pferd
zur Seite und griff mit beiden Armen zu. Das Mädchen kam mir
entgegengestolpert und wurde von mir nach oben gerissen. Sie setzte
sich hinter mich und flüsterte eindringlich:
    »Mein Vater sagte, ich soll dich warnen. Mowbray will dich
töten; er wartet schon lange auf dich.«
    Ich ritt weiter, etwas langsamer und sehr wachsam. Dort, wo sich
der Wolf wie ein silbergrauer Schatten zwischen den scheuenden und
auskeilenden Pferden bewegte, war die Hölle los. Ein einzelner
Reiter, der verzweifelt mit seinem Pferd kämpfte, kam förmlich
zwischen den zurückschnellenden Büschen hervorgerast. Ich
hob den Dolch, deutete mit der Spitze auf den Reiter und drückte
ab. Ein schwach fauchendes Geräusch - der Mann riß die
Arme hoch, taumelte im Sattel, und als das aufgeregte Tier wieder
scheute und buckelte, wurde er im hohen Bogen abgeworfen.
    »Dort ist er. Auf ihn!« schrie jemand.
    Jetzt erkannte ich die Stimme Mowbrays. Das Tempo meines Pferdes
wurde schneller. Zwei Pfeile schwirrten mit einem schauerlichen
Heulen dicht über unsere Köpfe.
    »Falco!« schrie ich in höchster Not.
    Der Vogel änderte blitzschnell seinen Kurs, wirbelte durch
die Luft und stürzte sich auf den ersten Reiter, der ein
zweischneidiges Kampfbeil schwang. Als die Klingen im schwachen Licht
aufschimmerten, schlug der Vogel seine Krallen in das Gesicht des
Mannes und riß sie nach beiden Seiten auseinander. Ein
gellender Schrei war zu hören, der in ein kreischendes Wimmern
überging. Dann stieg der Vogel mit blutenden Krallen wieder
senkrecht nach oben. Ein Speer mit scharfer Spitze bohrte sich neben
uns in den Boden, und jetzt endlich hatte ich ebenes Gelände
erreicht.
    »Halte dich fest, Liebste!« sagte ich heiser und raste
im scharfen Galopp auf das Wäldchen zu. Ich mußte einen
gewissen Abstand zwischen mich und die Männer bringen. Sie waren
nach allen Seiten auseinandergeritten. Ich wandte mich um, sah an
Alexandras Gesicht vorbei und lachte kalt auf. Arrow setzte seine
robotischen Kräfte ein. Er machte einen riesigen Satz, der ihn
hinter einen Mann im Sattel brachte. Die Flugbahn nach dem Sprung war
auf den Millimeter genau berechnet. Der Wolf schlug seine langen
Fangzähne in die Schulter des Mannes, biß ein zweitesmal
zu und sprang dann auf der
    anderen Seite des Pferdes wieder herunter. Das silbergraue Tier
mit den leuchtenden Augen überschlug sich, kam auf die Beine und
griff den nächsten Reiter an. Dabei stieß es ein
fürchterliches Heulen aus, das durch einen leistungsfähigen
Verstärker etwa fünfzigfach lauter durch das Wäldchen
schallte als das eines gewöhnlichen Wolfes.
    »Holt die anderen!« schrie jemand.
    Ich feuerte einen Lähmstrahl auf die Vorderläufe eines
Pferdes ab, dessen Reiter uns zu nahe gekommen war. Während der
Mann aus dem Sattel geschleudert wurde und voll in den Strahlenkegel
des Dolches geriet, zischte ein Pfeil so dicht an meinem Kopf vorbei,
daß mein Haar durcheinandergewirbelt wurde.
    »Wir müssen weg!« sagte ich.
    Alexandras Arme preßten sich um meinen Brustkorb. Mein Pferd
wurde schneller und schneller. Der Vogel schwebte irgendwo hinter
uns, hakte seine Krallen in den Gürtel eines Mannes ein, der
sich verzweifelt wehrte. Dann stieg das Tier senkrecht in die Höhe.
Alles spielte sich ab, während das Pferd des Angreifers in
vollem Galopp sich meinem Standort näherte.

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