Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
auch das ferne, leise Brummen. Ich
schätzte, daß es der Generator war, der von unterirdisch
fließendem Wasser angetrieben wurde.
    »Das macht, weil sie uns kennen, Vaughan!« sagte
Vernon. »Hier, trinke. Es ist gutes, kühles Bier. Wir
sieden es hier selbst.«
    Er stellte einen hohen, gläsernen Becher vor mich hin. Also
bliesen sie hier auch Glas in eigener Herstellung. Vermutlich als
Abfallprodukt von der Herstellung von Isolatoren und anderen Teilen.
Wo stand der Hypersender?
    »Danke. Du betrachtest das dunkle Land durch dieses Rohr?«
fragte ich und trank. Es schmeckte ausgezeichnet.
    »Nein. Ich betrachtete die Sterne. Willst du einen Blick
durch das Rohr tun?« erkundigte er sich etwas spöttisch.
Er betrachtete mich zweifellos als
    ungebildeten Bruder derselben geistigen Gemeinschaft. Ausgerechnet
mich! Ich blieb ruhig und fragte:
    »Was tust du hier, Vernon?«
    »Ich unterrichte die Ritter und die Arbeiter in der einzig
wahren Lehre, und sie belehren mich über die Zusammenhänge
in der Natur und in den Handwerken. Ich habe sehr viel gelernt in
diesen Jahren. Wie geht es dem Prior?«
    Ich nickte ruhig und erwiderte:
    »Als ich Falconbridge verließ, ging es ihm gut. Er war
etwas schwach vom Fasten, aber guter Dinge. Habt ihr viele Besucher
hier?«
    »Nein«, war die Antwort. »Wir sind zu weit
abgelegen. Aber gestern kamen zwei Ritter mit Tayac zurück. Sie
kamen von den Turnieren bei Abergavenny. Du warst dort, Bruder?«
    »Nein«, sagte ich. »Ich habe Ostern neben einer
Quelle gelagert, weit vor Abergavenny. Ich sah einige Pestfälle.
Habt ihr die Pest hier?«
    »Nein! Wir haben Mittel, sie schnell zu heilen. Die Ritter
suchen einen Fremden, der sie tödlich beleidigt hat. Einer der
beiden hat furchtbare Narben im Gesicht. Sie sind sehr wütend
und schlafen jetzt.«
    »Ich verstehe!« sagte ich.
    »Du mußt wissen, Vaughan«, sagte Vernon
geheimnisvoll lächelnd, »dies ist eine ganz andere Burg.
Die Ritter sind ungeheuerlich klug, so daß es anderen scheinen
muß, sie wären wahre Teufel. Aber sie sind gute und
geschickte Menschen, auch die Frauen und Mädchen. Sie kommen aus
einem Land, wo es all das gibt, was wir hier nicht kennen!« Er
seufzte tief. »Auch wenn ich nimmermehr weiß, wo dieses
Land liegt. Es ist jenseits des Horizontes.«
    »So wird es sein. Wohnen sie auch in der Burg?«
    Er nickte begeistert.
    »Die drei obersten Stockwerke sind nur Wohnräume der
Ritter. Ganz oben haben wir einen kleinen, aber schönen Garten
mit seltsamen Statuen aus Glas, Eisen und dünnen Stäben.«
    Der Sender steht im Park des Dachgartens! sagte mein Extrasinn.
Und Surrey von Mowbray hat sich auf deine Spur gesetzt.
    Er wird dich nicht erkennen.
    »Wo schläfst du, Bruder Vernon? Wo schlafe ich?«
    Er deutete nach oben.
    »Unter dem Dach. Aus einem Hahn in der Wand fließt
sogar warmes Wasser!« sagte er mit blitzenden Augen.
    Das Schema lag klar vor mir. Bisher erregte fast jeder Aspekt
dieser Entwicklung meine Bewunderung. Die Nachkommen jener Leute, die
ich in das Elend dieses Planeten gestürzt hatte, waren von allen
Orten, zu denen sie sich im Laufe der Jahre verstreut hatten, hierher
aufgebrochen. Warum gerade hierher in den unwirtlichen Norden der
Insel, ans westliche Ufer des großen Ozeans, der die Kontinente
trennte? Sie hatten ihre Überlebensausrüstung mitgenommen,
alle die kleinen Geräte, die ich
    bewundert hatte. Sicher auch einige Trümmer aus dem Schiff
und so etwas wie eine Bandbibliothek, die ich auch gesehen hatte. Sie
hatten eifrig darin gelesen und sich diese Burg gebaut und das Innere
mit allem ausgerüstet, was herzustellen war. Für unendlich
viele Dinge mußten erst Werkzeuge und Technologien entwickelt
werden. Daß sie elektrische Energie herstellen und damit
versuchen konnten, einen Hypersender zu betreiben, sprach für
das ungebrochene, riesige Intelligenzpotential, das sie mitbrachten.
Sie hatten sich Gefährtinnen aus den Stämmen des Planeten
genommen, und dies unterstützte meine eigenen Gedanken und die
Gewißheit, daß die »Barbaren« unter richtiger
Einweisung binnen kurzer Zeit den Sprung von der Steinzeit oder einer
relativ niedrigen Kultur- und Zivilisationsstufe in eine weitaus
höhere, durchsichtigere Kultur schaffen konnten. Was die
Nachkommen der Stellaren Gäste hier in diesem schwarzen
Steinturm konzentriert hatten, war nichts anderes als ein Orbis
pictus, ein stark vereinfachtes, aber gültiges Gesamtbild der
Welt zwischen ihrer eigenen, unmittelbar zu

Weitere Kostenlose Bücher