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PR TB 094 Die Zeitmauer

PR TB 094 Die Zeitmauer

Titel: PR TB 094 Die Zeitmauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verlassen hatte. Es war ein
Wunder, daß die Energieerzeugung noch so funktionierte und die
Klimaanlage sowie andere lebenswichtige Einrichtungen noch arbeiten
ließ. So betrachtet, war das Schiff noch manövrierfähig.
    Nach spharonischer Zeitberechnung mußte es vor etwa siebzig
Jahren die Zeitmauer durchbrochen und in dieses Universum gelangt
sein. Warum der Durchbruch in umgekehrter Richtung nicht möglich
sein konnte, wußte auch Ellert nicht. Aber in ihm begann ein
phantastischer Gedanke zu reifen, und er wußte, daß die
Zeitmauer einen gewaltigen und alles entscheidenden Unterschied
zwischen organischer und anorganischer Materie machte.
    Zwischen Materie und Geist überhaupt.
    Ellert wußte plötzlich, wie er in sein Universum
zurückkehren konnte.

4.
    Sie schliefen ganze vierundzwanzig Stunden.
    Die PEREX war mit dem fremden Schiff durch die Halteleine
verbunden, die eine Art Brücke zwischen zwei Universen und zwei
Zeitebenen darstellte. Selbst wenn sich beide Schiffe voneinander
entfernten, so war die Kraft, die sie zu trennen versuchte, viel zu
gering, die Leine zu zerreißen. Ein dünnes Seil verband
zwei grundverschiedene Welten, zwei grundverschiedene
Zeitdimensionen.
    Zwei Universen, zwischen denen es keinen Kontakt geben konnte.
    Rex King spürte in sich einen Tatendrang und eine Initiative,
wie er sie niemals zuvor bei sich festgestellt hatte. Ihm war, als
hätte sein Unterbewußtsein bisher geschlummert und sei nun
erst zum Leben erwacht, um ihm seine Entscheidungen zu erleichtern.
Es war ein Glück, daß ihn Targot Fall dabei tatkräftig
unterstützte.
    Auch Shen Ghol war nicht abgeneigt, die Pläne des
Kommandanten zu seinen eigenen zu machen.
    „Ich halte es auf jeden Fall für wichtig, den zweiten
Planeten zu untersuchen", sagte er, als die Debatte auf dem
Höhepunkt angelangt war. „Warum sollte das fremde Schiff
ausgerechnet um den Stern Perex kreisen, wenn die Besatzung ein
anderes System als neue Heimat erkor? Sie ließen ihr Schiff
hier und landeten mit kleineren Beibooten. Wir müßten
Spuren entdecken."
    „Und warum ließen sie ihr Schiff hier zurück?"
fragte Berenda, der als einziger noch immer gegen eine Landung auf
Perex II stimmte.
    „Vielleicht erlaubte der Zeitunterschied keine Landung?"
vermutete Rex. ,,Wir wissen es nicht. Aber wenn wir überhaupt
etwas herausfinden wollen, müssen wir landen. Unser Schiff ist
dazu in der Lage, ohne daß wir ein Risiko eingehen."
    „Zugegeben, es wäre kein Risiko. Aber wozu? Wir haben
festgestellt, daß auf Perex II keine Zivilisation vorhanden
ist, wenigstens keine, die vom Weltraum aus zu bemerken wäre.
Nehmen wir doch Targots Lieblingsidee zum Vorbild: Wären hier
einmal vor langer Zeit - natürlich ein relativer Begriff in
unserer Lage -Raumfahrer gelandet, so wären sie sicherlich in
der Lage gewesen, eine Zivilisation aufzubauen. Sie hätten
wahrscheinlich sogar die Raumfahrt weiterentwickelt und wären zu
uns gekommen. Ein neues Volk wäre entstanden, eine neue ..."
    „Moment!" erhob Targot Fall Einspruch. „Darum
geht es doch überhaupt nicht! Wir wollen lediglich feststellen,
was aus der verschollenen Raumschiffsbesatzung geworden ist, das ist
alles. Selbst dann, wenn sie nach ihrer Zeit einige zehntausend Jahre
auf Perex II zubrachten, so gibt es eine vernünftige Erklärung
dafür, daß sie keine Zivilisation entwickelten."
    „Da bin ich aber gespannt", sagte Berenda spöttisch.
    Targot lächelte und sagte im gleichen spöttischen
Tonfall:
    „Die Erklärung lautet: An Bord des Kugelraumers
befanden sich nur Männer, aber keine Frauen. Nun, Berenda?"
    Rex sah ein, daß sie so nicht weiterkamen.
    „Ich empfehle als Kommandant des Unternehmens eine Landung
auf dem Planeten Perex II. Das Schiff gibt uns keine Aufklärung,
was wirklich geschehen ist. Fest steht jedoch, daß die
Besatzung das Schiff verlassen hat. Wir wollen den Grund
kennenlernen, denn nur wenn wir ihn kennen, werden wir auch wissen,
ob wir das Schiff übernehmen können oder nicht. Ein Schiff,
Freunde, das wahrscheinlich in der Lage sein wird, alle Sonnen
unseres Universums zu erreichen."
    Targot Fall fragte:
    „Auch dann, wenn es praktisch in einer anderen Zeitebene
existiert und mit ihm alle Instrumente und Energieanlagen?"
    „Auch dann, Targot! Vergessen Sie nicht, daß wir es
studieren können, ehe es aus Altersschwäche
auseinanderfällt. Wir brauchen das Schiff, aber wir müssen
zuvor auf Perex II landen."
    „Das ist allerdings auch meine Meinung",

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