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PR TB 094 Die Zeitmauer

PR TB 094 Die Zeitmauer

Titel: PR TB 094 Die Zeitmauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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weder schneller noch langsamer als auf Spharo."
    Es war diesmal Targot Fall, der eine Feststellung traf:
    „Vielleicht hat Shen nur halb recht, Rex."
    „Wie meinen Sie das, Targot?"
    „Ganz einfach: Der Planet paßte sich in der Tat der
Zeitdimension der Fremden an, solange sie hier existierten. Als sie
ausstarben, nach Jahrzehntausenden, fiel er in die
    ursprüngliche und für uns normale Dimension zurück.
Ein Beweis, wie sehr organisches Leben seine unmittelbare Umgebung
beeinflussen kann.".
    „Dafür gibt es keinen Beweis", widersprach Rex,
von Zweifeln gepeinigt. Wie gern hätte er dieser Theorie
zugestimmt, da sie ja nur seine eigenen bestätigte, aber er
versuchte, objektiv zu sein, so schwer es ihm auch fiel. „Es
wäre gegen jedes Naturgesetz."
    „Naturgesetze, die wir selbst aufstellten!" Targot Fall
wurde richtig wütend. „Ich selbst stellte einige auf, aber
wie konnte ich damals ahnen, was jetzt geschehen würde? Mein
Freund Jenner hatte recht, als er von der Zeitmauer sprach. Er hatte
recht, als er behauptete, es gäbe mehrere Universen, mehrere
Zeitdimensionen, von denen jede ihre eigenen Naturgesetze hätte.
Nur wenn Überschneidungen vorkämen, so sagte er mir,
    käme es zu Komplikationen. Und, meine Freunde, vor einer
solchen Komplikation stehen wir jetzt. Wir müssen versuchen,
damit fertig zu werden."
    „Können wir ohne Gefahr das Schiff verlassen?"
fragte Rex den Biologen.
    „Ich sehe keine unmittelbare Gefahr darin. Aber es wäre
angebracht, jemand bliebe hier zurück - vielleicht Berenda und
Shen."
    „Natürlich, wer sonst?" Berenda deutete empor zum
Himmel. „Als es darum ging, das fremde Schiff zu untersuchen,
blieben ebenfalls Shen und ich zurück."
    „Ihr könnt nachkommen, wenn wir keine Gefahr
festgestellt haben. Targot, was ist mit der Atmosphäre, der
Zusammensetzung?"
    „Soweit ich sehe, alles in Ordnung. Kein Unterschied zu
Spharo. Wir können die Druckanzüge im Schiff lassen. Wilde
Tiere scheint es auch nicht zu geben. Trotzdem nehme ich ein Messer
mit."
    Es schien überhaupt keine größeren Tiere zu geben.
Als sie beiden Männer auf der obersten Sprosse der Metalleiter
standen, die Luftschleusenausstieg mit Oberfläche verband,
entdeckten sie außer einigen Vögeln und Insekten keine
Bewegung. Soweit sie das beurteilen konnten, verlief das Leben auf
Perex II durchaus normal, weder schneller noch
    langsamer. Die Vögel bewegten sich wie gewohnt, und auch die
Vegetation auf der verfallenen Ruine gab keinen Anlaß zu der
Vermutung, sie wüchse schneller.
    Rex betrat als erster die Oberfläche des fremden Planeten.
Targot Fall folgte ihm, ohne zu zögern. Langsam entfernten sie
sich vom Schiff und gingen zu der Ruine.
    Die Luft war rein und lauwarm. Von Norden her kam ein milder Wind,
der den Duft von Blättern und Blüten mitbrachte. Es roch
nach Wald und Heu. In dem zerfallenen Mauerwerk nisteten Vögel.
    Targot blieb dicht vor der Grundmauer des ehemaligen Gebäudes
stehen. Er bückte sich, und als er sich wieder aufrichtete,
sagte er:
    „Wechselseitige Anpassung, das ist es wohl! Die Gestrandeten
haben Teile ihrer Landungsschiffe zum Bau benutzt, und diese Teile
existierten zweifellos in der schnelleren Zeitdimension. Die Steine,
die von diesem Planeten stammten, paßten sich dem schnelleren
Zeitablauf an — und verwitterten also auch schneller. Perex II
selbst ließ sich nicht beeinflussen. Die Fremden starben aus.
Es ist wahrscheinlich, daß jene Metallplatte dort noch in der
anderen Dimension existiert, aber wie soll sich das feststellen
lassen? Die Steine aber kehrten allmählich in ihre
Ursprungsdimension zurück." Er richtete sich auf und
seufzte. „Nun versuchen Sie ja nicht, Rex, von mir eine exakte
Erklärung für das alles zu verlangen. Ich sage es Ihnen
gleich: ich habe keine. Ich kann nur die Auswirkungen feststellen,
das ist alles."
    „Vielleicht erfahren wir niemals die wahren Zusammenhänge
und die Gründe, aber sollten wir nicht schon froh sein,
wenigstens das Ergebnis feststellen zu können?" Er ging
weiter. „Ich möchte mir die Ruine genauer ansehen.
Vielleicht finden wir Rückschlüsse auf die Erbauer."
    Ohne Schwierigkeiten gelangten sie über die Trümmer in
das Innere des total verfallenen Gebäudes, das in seinen äußeren
Formen nicht mehr optisch zu rekonstruieren war. Der Innenhof,
natürlich jetzt ohne Dach, war fast meterhoch bewachsen und mit
Trümmern übersät. Insekten hatten sich häuslich
niedergelassen und bewegten sich in

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