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PR TB 094 Die Zeitmauer

PR TB 094 Die Zeitmauer

Titel: PR TB 094 Die Zeitmauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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berechnet und
programmiert werden..."
    Wie gebannt lauschten die drei Männer den Worten ihres
entflohenen Kameraden, dessen Handlungsweise sie nicht verstanden,
dem sie aber nicht zürnten. Sie wußten, daß seine
Motive nicht schlecht sein konnten, denn Shen war nie ein schlechter
Spharone gewesen. Vielleicht war es nur das plötzliche
Bewußtsein grenzenloser Macht über die Technik gewesen,
das seinen Verstand verwirrte. Vielleicht
    befürchtete er in diesem Zusammenhang aber auch, daß
Rex und die anderen im letzten Augenblick gegen die Mitnahme des
fremden Schiffes stimmten. Er jedoch wollte es haben. Darum sein
unglaublicher Entschluß.
    „Halbe Lichtgeschwindigkeit!" Das war Shens Stimme.
„Wir haben dazu fast Wochen benötigt. Vielleicht geht
alles nur deshalb so schnell, weil Material und das
    Schiff selbst in einer anderen Dimension existieren -ich weiß
es nicht. Endmarkierung erreicht. Beschleunigung unvorstellbar - bald
Lineargeschwindigkeit. Ich leite den Vorgang ein. Er erfolgt
automatisch, in genau ... drei Minuten und zwanzig Sekunden. Ich
glaube, dann wird auch der Funkkontakt unterbrochen, aber macht euch
keine Sorgen ..." '
    Die Minuten schlichen dahin.
    Dann war ein Knacken im Lautsprecher.
    Und dann war nichts mehr.
    Rex rief Shen mehrmals auf derselben Frequenz an, erhielt jedoch
keine Antwort mehr.
    Er lehnte sich zurück, viel ruhiger und gelassener als zuvor.
Er schien sich mit den Tatsachen abgefunden zu haben.
    „Lineargeschwindigkeit - was immer das auch ist! Jedenfalls
eine Geschwindigkeit, die nach Einschalten des speziellen Antriebes
weit über der des Lichtes liegt. Wir haben Shen und das fremde
Schiff verloren, vielleicht für immer. Hoffen wir, daß er
sein Ziel erreicht und vielleicht eines Tages zu uns zurückkehrt.
Wir werden dem Wissenschaftsrat den Vorfall natürlich anders
schildern, als er wirklich stattfand. Shen fiel einem Unglücksfall
zum Opfer. Kann ich mich auf euch verlassen?"
    Die beiden Wissenschaftler nickten einmütig.
    Rex sah in den nun leeren Raum hinaus.
    „Nichts mehr hält uns hier. Wir legen eine längere
Ruheperiode ein, dann treten wir den Rückflug an. Unser Antrieb
hat sich bewährt. Eines Tages werden wir zur nächsten
Expedition starten, und dann werden wir die Grenzen unseres
Universums erreichen - und vielleicht überqueren. Wir stehen
erst am Anfang ..."
    Sie nickten.

6.
    Ellert hatte mit Absicht Kurs und Linearetappe so programmiert,
daß die zurückgelegte Entfernung genau achtzehn Lichtjahre
in Richtung Ka betrug. Soweit er aus den Sternkarten der PEREX
erfahren hatte, war Ka ein gelber Stern mittlerer Größe
ohne Besonderheiten.
    Ohne Komplikationen ging der Kugelraumer in den Linearraum und
blieb für siebenundachtzig Minuten darin. Während dieser
Zeit gab es keinerlei Funkverbindung zum Normaluniversum der
Spharonen, das vierdimensional war und auch blieb.
    Ellert verspürte nun wirklich Hunger, aber er wußte,
daß in den Tiefen des Schiffes Nahrungsmittel lagerten, mehr
als er je in seinem ganzen Leben benötigen würde, wobei
natürlich Shens natürliche Lebensspanne gemeint war. Nach
einem letzten Blick auf die normal arbeitenden Kontrollinstrumente
verließ er die Zentrale und gelangte über die Notleitern
in ein anderes Stockwerk. Er wußte, daß die großen
Vorratsräume direkt unter dem Deck III lagen, wo die
Mannschaftskabinen untergebracht waren. Auf dem Weg zu Deck II kam
ihm eine Idee.
    Wenn schon der Kommandant des Explorerschiffes keinen Hinweis
hinterlassen hatte, warum er seine Mission abgebrochen und sein
Schiff verlassen hatte, so war es doch möglich, daß ein
Besatzungsmitglied auf die Idee gekommen war, die Nachwelt von dem
unerklärlichen Geschehen zu unterrichten. Aber was immer ein
solcher Mann auch als Aufzeichnungsmittel benutzt hatte, die Frage
war, ob es die Jahrzehntausende überdauert hatte.
    Doch dann kam Ellert der Denkfehler erst zu Bewußtsein: Wer
wollte denn behaupten, daß es schon so lange her war?
Unwillkürlich hatte er, als er die Zahl auf der Datumsuhr
erkannte, bis zu jener Zeit zurückgerechnet,
    da er selbst durch eine Katastrophe seinen Körper verloren
hatte. Der Explorer konnte ja vielleicht erst später gestartet
sein, vielleicht zehntausend Jahre später. Aber dann sagte sich
Ellert wieder, daß in einer solchen großen
    Zeitspanne die technische Entwicklung auch nicht stehengeblieben
war und man bestimmt keine Schiffe dieses bis dahin veralteten Typs
mehr benutzte oder gar für

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