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PR TB 094 Die Zeitmauer

PR TB 094 Die Zeitmauer

Titel: PR TB 094 Die Zeitmauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gefährliche Missionen einsetzte.
Die ursprüngliche Rechnung würde also doch stimmen.
    Die Kabinen wiesen keinerlei Anzeichen dafür auf, daß
die Mannschaft ihr Schiff überhastet oder gar in Panik verlassen
hatte. Das Bettzeug, aus unzerstörbarem Material gefertigt, lag
ordentlich gefaltet auf den Betten. Die Metallschränke waren
leer; die Leute hatten also Zeit gehabt, alles mitzunehmen. Nirgends
jedoch fand sich ein Hinweis, warum das geschehen war.
    Ellert sah auf seine Uhr, die ihm verriet, daß er noch eine
halbe Stunde Zeit hatte. Er stieg hinab zu Deck II. Vergeblich sann
er darüber nach, warum auch die Linearetappe sich nach der Zeit
des Spharo-Universums richtete, nicht aber nach der Zeiteinheit des
Schiffes. Gab es in dem Explorer wirklich zwei unterschiedliche
Zeitdimensionen nebeneinander ...?
    Die Vorratsräume waren fast leer, aber für ihn hatte man
genug übriggelassen. Er fand Konzentrate und Wassertabletten,
die durch Entziehung der Luftfeuchtigkeit in wenigen Minuten ein Glas
Wasser erzeugten. Damit wiederum ließen sich die Konzentrate in
nahrhafte Speisen verwandeln, und wenn sie hunderttausend Jahre alt
gewesen wären.
    Ellert beeilte sich, in die Kommandozentrale zurückzukommen.
Ihm blieben noch fünf Minuten.
    In der Tat: die Datumsuhr drehte sich wie immer viel zu schnell,
während die Zeitanzeiger der Kontrolltafel mit der Uhr Ellerts
konform liefen. Sollte es möglich sein, daß eben nur diese
Datumsuhr in der ursprünglichen Daseinsebene verblieben war? Es
gab keine andere Erklärung.
    Das Schiff fiel in den Normalraum zurück.
    Der Stern Ka stand nur eine halbe Lichtstunde entfernt ein wenig
links der Flugrichtung. Ellert brauchte den Kurs des Schiffes nicht
zu korrigieren. Gefahrlos konnte er an der gelben Sonne vorbeiziehen.
    Die Orter begannen zu arbeiten und bestätigten bereits nach
Minuten, daß Ka keine Planeten besaß. Eine herbe
    Enttäuschung für die Spharonen, wenn sie eines Tages
hierhergelangten.
    Lediglich der dritte Schirm in der unteren Reihe zeigte ein
winziges Objekt an, bei dem es sich jedoch keineswegs um einen
Planeten, nicht einmal um einen kleinen Asteroiden handeln konnte.
Ellert sah auf den Monitor, dann stand er auf, um sich in die
Orterzentrale zu begeben. Er schaltete die Datenverarbeitung ein und
wartete gespannt auf das analytische Ergebnis. In der Zwischenzeit
beobachtete er das unbekannte Objekt auf dem etwas größeren
Orterschirm.
    Die Albedo war ungewöhnlich hoch. Weiß, fast silbern,
wurde das Licht der seitlich stehenden Sonne reflektiert. Außerdem
schien Ellert der Gegenstand viel zu regelmäßig geformt,
um natürlichen Ursprungs zu sein. Aber noch bevor er weitere
Spekulationen anstellen konnte, kamen die Ergebnisse der
Fernuntersuchung aus der Datenverarbeitung.
    Entfernung: 17 Millionen Kilometer. - Größe des
Objekts: sieben Meter lang, vier Meter breit, zwei Meter dick.
-Material: Terkonitstahl und Legierung. - Ursprung: künstlich.
    Ellerts Ahnung war bestätigt. Er hatte ein Raumschiff
entdeckt, ein kleines Beiboot, das die Sonne Ka auf einer freien
Umlaufbahn umkreiste.
    Ein Rettungsboot des Explorers ...?
    Ohne weiter zu überlegen, eilte er zurück in die
Kommandozentrale, um nun doch den Kurs zu ändern. Gleichzeitig
schaltete er die Bremstriebwerke ein.
    Er nahm Richtung auf den winzigen leuchtenden Punkt, der nun auch
auf dem Panoramaschirm erschien.
    Kein Rätsel konnte ohne die Klärung weiterer Rätsel
jemals gelöst werden.
    *
    Es war für Ellert-Shen kein Problem, die Polschleuse zu
öffnen und das treibene Beiboot aufzunehmen. Der
    Traktorstrahl zog es in das Innere des Explorers und setzte es
sanft auf. Zu diesem Zeitpunkt bereits konnte Ellert erkennen, daß
die kleine Einstiegschleuse des Bootes
    nicht verschlossen war. Da keine Luftschleuse vorhanden war, mußte
es in der engen Kabine keine künstliche Atmosphäre mehr
geben.
    Und damit gab es kein Leben.
    Er wartete, bis der Hangar des Explorers sich wieder mit Atemluft
gefüllt hatte, dann verließ er die Kommandozentrale und
eilte, so schnell er konnte, hinab zu Deck II, wo die Hangars
untergebracht waren. Der Explorer selbst bedurfte jetzt keiner
Aufmerksamkeit. Der Antrieb war ausgeschaltet, und das Schiff kreiste
um die Sonne Ka.
    Mitten im Hangar stand das Beiboot. Ellert kannte den Typ nicht,
aber seiner Schätzung nach bot es höchstens zehn Personen
Platz, wenn sie eng zusammenrückten. Es diente also kaum der
Rettung, sondern mehr der Erkundung. Mit

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