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PR TB 094 Die Zeitmauer

PR TB 094 Die Zeitmauer

Titel: PR TB 094 Die Zeitmauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und die Sicht gut war.
Dann standen Tausende von Sternen auf dem schwarzen Samt der Ewigkeit
- sie waren Sonnen wie Helos, und vielleicht besaßen sie auch
Planeten wie Spharo. Vielleicht gab es auch Leben dort...
    Immer wieder behauptete Jenner King, eine Zeitmauer trenne sie vom
übrigen Universum, aber er besaß keinen Beweis für
seine Behauptung. Er sprach von mysteriösen Berechnungen und dem
Gesetz der
    Wahrscheinlichkeit, und einmal erwähnte er sogar einen
Begriff, über den Targot lange nachdenken mußte:
GenErinnerung.
    Auch an diesem Abend saßen sie wieder zusammen.
    Targot war Junggeselle und lebte allein. Er hatte nur wenig
Freunde, die ihn besuchten, aber Jenner King war immer ein
willkommener Gast.
    Es war sternenklar und trotzdem warm. Sie saßen auf der
Dachterrasse und tranken den köstlichen Traubenwein, von dem
jedermann wußte, daß ihn vor vielen Jahren ein Ahnherr
Kings das erstemal angepflanzt und gekeltert hatte.
    „Du hast mit Rex gesprochen, Jenner?"
    „Ja, das habe ich. Die Idee selbst fasziniert ihn, nur hält
er ihre praktische Durchführung für schwierig, sogar
unmöglich. In dieser Hinsicht setze ich alle meine Hoffnungen
auf Berenda. Wenn seine Berechnungen stimmen..."
    „Du mußt ihm glauben, so wie er dir glaubt, daß
es eine Zeitmauer gibt", unterbrach ihn Targot lächelnd.
    Jenner lächelte zurück.
    „Du hast recht, Targot. Ich kann meine Zeitmauer ja auch
nicht beweisen, und obwohl ich weiß, daß es sie gibt. Es
ist wie eine Erinnerung meines Unterbewußtseins. So, als hätte
ich alles schon einmal erlebt, damals, als ich noch nicht geboren
war."
    Targot nickte langsam vor sich hin.
    „Ja, ich weiß: Die Erinnerung deiner Gene! Es ist
möglich, daß es vor unserer Zivilisation einst eine andere
gegeben hat, von der wir nichts mehr wissen. Es kann sogar eine
hochentwickelte Raumfahrt gegeben haben, die bis zu deiner Zeitmauer
vorstieß und wieder umkehren mußte. Ein Ereignis, das
sich in den Vererbungsanlagen deiner Vorfahren für immer
einprägte, weil es wahrscheinlich das wichtigste und
einschneidendste Ereignis überhaupt war. Es entschied über
das Schicksal dieser Zivilisation - und sie ging unter."
    „Du stellst wieder einmal verblüffende Thesen auf,
Targot."
    „Ich versuche nur, eine erstaunliche Erklärung für
erstaunliche Behauptungen zu finden - das ist alles."
    Jenner King nahm sein Glas.
    „Du hast recht, Targot - wir haben uns gegenseitig nichts
    vorzuwerfen. Auf der anderen Seite frage ich mich sehr oft, wie es
möglich sein kann, daß du von Dingen weißt, die
eigentlich niemand wissen könnte. Sind deine wissenschaftlichen
Thesen wirklich das Resultat ernsthafter Arbeit, oder spekulierst du
manchmal? Du hast keinen Beweis dafür, daß es außer
uns intelligente Lebewesen im Universum gibt, und doch glaubst du an
sie. Warum?"
    „Weil es mir logisch erscheint, Jenner, darum!" Er sah
seinen Freund an. „Deine Zeitmauer ist nicht unbedingt
logisch."
    Jenner beugte sich vor, das Glas noch immer in der Hand.
    „Lassen wir jetzt die Zeitmauer, Targot. Ich erwähnte
die Gen-Erinnerung, ein Problem, das dich als Biologe brennend
interessierte. Du hast dich weiterhin damit befaßt, ich nicht.
Meine Aufgabe ist es, die geplante Expedition nach Perex zu
realisieren. Was ist nun mit der Gen-Erinnerung? Hältst du sie
für möglich?"
    „Ja, das tue ich. Es gibt keine andere Erklärung für
gewisse Dinge, die sonst ohne jede Erklärung blieben. Je mehr
ich darüber nachdenke, desto eher halte ich es für
wahrscheinlich, daß auch mein Wissen aus einer Erinnerung
stammt, die im Unterbewußtsein schlummert. Sie wird von
Generation zu Generation weitergegeben, und selten nur -dann, wenn es
entwicklungsmäßig angebracht ist - taucht ein Bruchstück
davon empor zur Oberfläche des Bewußtseins. Wir finden
dann die Lösung eines Problems, die Antwort auf eine Frage. Wir
sind ein Stück weiter auf dem Weg dorthin, wo wir schon einmal
waren."
    Jenner King blieb schweigsam. Er schenkte Wein nach und trank.
Dann sah er hoch zu den funkelnden Sternen, aber er konnte Perex
nicht finden. Mit bloßem Auge war er schwer zu entdecken.
    „Und so", fuhr Targot schließlich fort, „ist
auch deine Zeitmauer zu erklären. Es gibt sie, weil bereits
jemand gegen sie stieß - in grauer Vorzeit vielleicht, oder
erst vor zehntausend Jahren? Eine furchtbare Katastrophe muß
alles vernichtet haben, nichts blieb übrig außer ein paar
Überlebenden, die von vorn anfingen und

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