PR TB 096 Das Mädchen Aus Dem Nirgendwo
auf dem Spiel. Ich bin nur Mittel
zum Zweck — ein Handlanger Loreleis. Sie war es, die diesen
Krieg wollte, es war ihr Plan, das
Solare Imperium durch ein neues Sternenreich zu verdrängen
...«
»Sie Lügner!« Professor Farkas sprang auf. Aber
einer der Soldaten beförderte ihn mit einem Schlag auf seinen
Platz zurück.
»Jetzt ist er total übergeschnappt«, stellte
Cryjonon fest.
Jefferson hatte es gehört. »Meinen Sie? Natürlich
ist Lorelei in aller Augen das unschuldige Mädchen, das Opfer
eines skrupellosen Verführers. Aber haben Sie sich schon einmal
gefragt, woher ich die Idee hatte, ein neues Imperium zu gründen?
Lorelei gab sie mir. Es ist ihre Idee. Haben Sie sich schon einmal
Gedanken darüber gemacht, wie die Pläne für den
X-Taster in den Tresor der Telnic Electronics kamen? Lorelei gab sie
hinein. Sie zeichnete die Pläne aus dem Gedächtnis, und
zwar mit allen Details, genau so, wie der X-Taster später gebaut
wurde. Jene Schaltungen, die heute den Schiffen der Solaren Flotte
zum Verhängnis wurden, waren damals ebenfalls bereits in den
Plänen enthalten. Niemand wird sich wohl einbilden, ich hätte
die Veränderungen vorgenommen. Das ist absurd, denn meine
Manipulationen wären den Technikern des Solaren Imperiums nicht
entgangen.« ,
»Ist es nicht noch absurder, Lorelei Manipulationen in die
Schuhe schieben zu wollen!« rief Professor Farkas dazwischen.
»Nein, denn Lorelei ist der einzige in der Gegenwart lebende
Mensch, der Spitzentechniker täuschen kann«, behauptete
Jefferson. »Und sie ist der Teufel, den Sie in mir sehen
wollen.
Sie hat die Macht, um aus Männern wie mir Marionetten zu
machen.«
Cryjonon deutete gelangweilt auf den Bildschirm.
»Die Raumschlacht ist vorbei, das Goldene Imperium
zerschlagen.«
Alle konnte auf dem Bildschirm sehen, dass sich die stark
dezimierte Flotte der Springer zurückzog.
»Armer Vater«, sagtejemand von der Tür her.
»Jetzt wird sein Traum von der Vernichtung des Solaren
Imperiums wohl nie Wahrheit werden.«
Michael wirbelte herum. Lorelei stand in der Tür. Sie hielt
ein Strahlengewehr in der Hand. Als sie die erstaunten und fragenden
Blicke der Männer auf sich ruhen sah, erklärte sie:
»Ich weiß nun alles über mich. Aber ich wünschte,
ich hätte es nie erfahren.«
Für Eremil Toscana war das Jahr 3432 die Gegenwart.
Er lebte in einer Zeit großer galaktischer Verwicklungen.
Die Menschheit, für die man vor tausend Jahren noch den
Sammelbegriff »Terraner« anwenden konnte, hatte sich
zersplittert. Das Solare Imperium war immer noch ein gewaltiger
Machtfaktor, aber es war zu spüren, dass auch andere
Sternenreiche immer mehr Einfluss gewannen. Es gab vor allem drei
große Sternenreiche, die dem Solaren Imperium die führende
Rolle in der Galaxis streitig machten. Da war der »Carsualsche
Bund«, der sich im Laufe von tausend Jahren aus den vom Solaren
Imperium abgefallenen autonomen Siedlungswelten
herauskristallisierte; dann das Imperium Dabrifa, das sich in
ähnlichen Bahnen entwickelt hatte wie der Carsualsche Bund; und
schließlich gab es als dritte Machtgruppe noch die
Zentral-Galaktische Union, deren Entwicklung hauptsächlich auf
die ungeheure Bevölkerungsexplosion zurückging.
Es war eine Epoche voll großer und kleiner galaktischer
Intrigen, der kleinen Scharmützel und der großen
Auseinandersetzungen, des süßen und bitteren Sterbens.
Überall in der Galaxis gärte es — und in dieser
Situation der unlösbaren Verknüpfungen galaktischer
Politik, verschwand das Solsystem. Es gab genügend Gerüchte
über den Grund des Verschwindens. Aber was davon auch wahr sein
mochte, feststand, dass das Solare Imperium durch das Verschwinden
Terras und seiner Sonne nicht zerbrach. Im Gegenteil, es schien, als
würde sich das Solare Imperium für eine neue, noch
strahlendere Wiedergeburt rüsten. Und trotz aller
widersprechender Gerüchte schien auch Perry Rhodan zu leben.
Sehr zum
Leidwesen des Diktators Dabrifa, des ertrusischen Triumvirats vom
Carsualschen Bund und
— Ribald Corellos.
Ribald Corello, das war ein neuer Name auf der galaktischen Bühne.
Der Name eines Supermutanten, dessen Fähigkeiten und Psi-Kräfte
so ungeheuer waren, dass er mit einem Handstreich die ganze
Milchstraße unter seine Herrschaft bringen konnte.
Und genau das schien er zu bezwecken.
Eremil Toscana wusste von diesen Geschehnissen, aber er kümmerte
sich nicht sonderlich darum. Er war Wissenschaftler vom Planeten
Kopernikus, dessen
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