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PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

Titel: PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verdeckend, erhob sich eine Insel. Sie war
ziemlich groß. Als wir sie im Licht der Sterne und im bleichen
Licht des Mondes genauer sahen, konnten wir einige Eigentümlichkeiten
feststellen.
    Diego murmelte unschlüssig:
    »Von hier sieht die Insel flach aus. Ich meine, mit einem
tafelähnlichen Strand voller Palmen und Gewächsen. Siehst
du dort die Feuer, Atlan?«
    »Ja«, erwiderte ich. »Und ich sehe auch auf dem
einen der drei Berggipfel den rötlichen Schein und darüber
die Wolke.«
    Agsacha sagte aufgeregt:
    »Ein Vulkan? Ein feuerspeiender Berg wie auf der Insel
Vulcano?«
    »Vermutlich. Ich kann nicht genau sehen.«
    Drei Berggipfel drängten sich am westlichen Ende der Insel
zusammen. Sie sahen keineswegs vulkanisch aus, mehr flach und
verlaufend. Ich zog mein Teleskop aus der Halterung, schob es
auseinander und betrachtete die Silhouette der Insel. Ich rief:
    »Wardar! Nimm die Hälfte der Segel herunter!«
    »Verstanden!«
    Das Tappen bloßer Füße auf den blankgescheuerten,
salz-überkrusteten Planken. Die Taue knirschten, das Holz
knarrte. Der Feuerschein auf dem Berggipfel nahm zu.
    »Aruarufa ist aus Feuer und Dampf geboren!« murmelte
Mauki. »Es wird immer neu geboren.«
    Das Schiff wurde langsamer. Auch diese Insel war von einem Ring
umgeben, aber er schien nicht aus Korallen zu bestellen. Es mußten,
den dunklen Flächen nach, Felsen aus Lavagestein sein. Die
Brecher schlugen an ihnen hoch und überschütteten sie mit
Schaum und Nebel.
    »Du wirst hier, Atlan, eine Insel sehen, deren Bewohner eine
ganz andere Kultur haben. Sie leben mit den Flammen.«
    »Der feuerspeiende Berg ... ist er gefährlich?«
erkundigte sich Ssachany leise.
    »Mag sein, weiße Frau!« murmelte Mauki.
    »Bejar!« rief ich. »Einige Lotungen! Wir ankern
vielleicht!«
    »Sofort, Kapitän!« kam es vom Vorschiff.
    Nur einige Positionslampen brannten. Das Schiff trieb schräg
auf die Insel zu und näherte sich einem winzigen Landvorsprung,
der dicht mit Palmen, Mangroven und Gebüsch bewachsen war. Die
Angaben des Lotenden wurden laut ausgerufen. Wieder fielen einige
Segel. Diego stand am Ruder und ließ das Schiff in einem weiten
Bogen auf das Land zutreiben. Uns allen war nicht besonders wohl bei
dem Gedanken, in der
    Nähe des Vulkans zu ankern. Die meisten Männer wußten
ohnehin nicht, worum es sich dabei handelte. Einige lange Minuten
vergingen. Nichts rührte sich, aber als sich die Perspektive
änderte, sah ich zwischen den Palmenschäften kleine Feuer
flackern. Eine gewisse, stark unterdrückte Unruhe begann sich
unter der Mannschaft auszubreiten.
    »Wir haben sechzig Fuß Tiefe, Käpten!« kam
Bejars Stimme durch das Dunkel.
    »Wir ankern!« rief ich zurück.
    »Verstanden.«
    Eine Stunde später hing das Schiff an einer Ankertrosse. Die
Ebbe lief aus dem umkreisten Gebiet aus, und wir standen gegen den
Strom. Auf dem Vorschiff drängte sich die Mannschaft zusammen.
Ich spürte ihre Unruhe und ging zu ihnen hinunter. Mit
sorgfältig ausgesuchten Worten versuchte ich, ihnen zu erklären,
was ein feuerspeiender Berg wirklich war. Sie schienen verstehen zu
wollen, aber nicht zu können. Auch ich wurde von ihrer Unruhe
angesteckt.
    Alles ist ungewiß. Natürlich kann der Vulkan
ausbrechen! sagte mein Extrahirn.
    Manchmal sagte mein ko.ordinierender Verstand ausgesprochen
lakonische Dinge. Ich wußte

    selbst, daß der Ausbruch eines Vulkans, wenn überhaupt,
nur schwierig vorherzusagen war.
    Mauki näherte sich uns und legte seine Hand auf meine
Schulter. Im Finstern leuchteten seine Augen und die Zähne.
    »Horch!« sagte er und deutete zur Insel.
    Unsere Unterhaltung verstummte. Wir hielten den Atem an. Über
den Geräuschen des Schiffes erhoben sich andere, exotischere
Töne. Ich konnte das Pochen hölzerner Trommeln
unterscheiden, einen dumpfen Singsang in der vokalreichen Sprache der
Insulaner, dann das grelle Kreischen von Baumflöten.
    »Was, deiner Meinung nach«, fragte ich vorsichtig,
»tut dieser Stamm dort? Sie feiern vielleicht ein Fest?«
    Mauki hob die Brauen und erwiderte geheimnisvoll:
    »Sie beschwören den Gott des Feuers. Sie tanzen und
bringen Opfer!«
    Ich meinte unbestimmt:
    »Das muß ich sehen. Diego! Ich brauche ein Boot und
einige
    Freiwillige. Ich will diesen Tanz sehen. Das bin ich mir und
dieser Reise schuldig.«
    »Ich sehe es nicht gern, daß du gehst, aber ich gehe
mit!« sagte Agsacha mit Bestimmtheit.
    »Gut.«
    Wir ließen ein Boot zu Wasser, bemannten es mit acht
Ruderern. Mauki,

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