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PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

Titel: PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Brücke stehen, schaute auf die
Versammlung hinunter und sagte laut:
    »Fiert die Boote. Wir rudern über die Lagune. Häuptling
Aruano hat ein Fest zur Rückkehr der TERRA geplant. In drei
Tagen stechen wir wieder in See. Ihr alle habt eure Chance gehabt;
eine zweite gibt es nicht mehr. Der nächste Meuterer wird
ausgesetzt.«
    Sie zerstreuten sich verwundert und erleichtert. Einige Tage lang
würden sie sich noch fürchten. Dann würde sich wieder
der normale Zustand an Bord einstellen. Ich meinte, daß wir
alle darüber sehr froh sein konnten. Das Fest, das wir in dieser
Nacht feierten, dauerte bis zum nächsten Mittag, und als der
Abend kam, waren die meisten von uns noch immer betrunken.
    *
    Der aufregendste Augenblick, wissenschaftlich gesehen, stand mir
noch bevor. Ich fuhr, allein mit Hätiptling Aruano und seinen
Ruderern, hinaus zum Fischen und Tauchen. Ich wollte miterleben, wie
man Perlen fand — über die Kostbarkeiten, die wir gegen
stählerne Beile, kleine Spiegel oder Messer einhandelten,
staunten nicht nur unsere Mädchen. Nachdem wir aus der Lagune
hinausgerudert waren, bog das lange Häuptlingskanu scharf nach
Norden ab.
    »Wohin geht es?« fragte ich und räkelte mich
schläfrig unter dem Sonnensegel aus Bast.
    »Zu einer anderen Insel!« sagte der Häuptling.
    Das Boot war gebrechlich, leicht und groß. Sämtliche
Verbindungen bestanden aus Schlingen, Schnüren, Pflanzenfasern
und Holz. Netze und Fischgerät lagen herum und eine Anzahl
Steine, in Schnüre eingeflochten.
    »Wie findet ihr eigentlich die anderen Inseln?« fragte
ich.
    Aruano hob etwas hoch, das ich auf den ersten Blick nicht
identifizieren konnte. Es waren dünne

    Stäbchen, an den Kreuzungspunkten mit Bast verbunden.
Muscheln befanden sich dazwischen; ein unregelmäßiges
Netz, das in drei längere Stäbe auslief.
    »Wir haben Karten!« sagte der Häuptling stolz. Er
war häufiger Gast auf dem Schiff gewesen. Er bewunderte zwar
dieses technische Ding, aber er mißtraute geschlossenen, von
massivem Holz umgebenen Räumen. Er erschrak tödlich, als
unser Hinterladergeschütz feuerte und sämtliche
Vogelschwärme der Insel aufscheuchte. Und jetzt präsentierte
er mir ein Geflecht voller unregelmäßiger Muschelschalen
als Karte. Ich blickte genauer hin. Die wirkliche Karte, eine
Höhenaufnahme, hatte ich genau in meiner Erinnerung. Ich nahm
das Geflecht so, daß die drei Fortsätze auf Morgen, Mittag
und Abend wiesen und erkannte, daß es tatsächlich eine
Karte war. Bastfäden kennzeichneten Meeresströmungen,
dickere Streifen verdeutlichten die hauptsächlichen Winde, und
ich konnte erkennen, daß wir zur nächsten, relativ
winzigen Insel segelten. Das Kanu schwankte beträchtlich, machte
aber erstaunlich hohe Fahrt. Ich beugte mich vor und hörte den
Häuptling sagen:
    »Ich werde euch Mauki mitgeben.«
    Ich runzelte die Stirn und betrachtete plötzlich vieles in
einem anderen Licht und zudem unter einem gänzlich neuen
Blickwinkel. Wir beide hatten etwa die gleichen Erfahrungen, aber sie
stammten aus verschiedenen Quellen. Mein Wissen ging von der Größe
des Kosmos bis hinunter zu den kleinen, einfachen Dingen des
täglichen Lebens. Seines war an diesen Dingen gewachsen; eine
Art reiner Natur-Wissenschaft. Die Insulaner und ich als Vertreter
einer ganz anderen Art von Welt würden sich gut verstehen und
gegenseitig ergänzen können.
    »Wer oder was ist Mauki?« fragte ich.
    »Einer unserer ältesten Männer. Er verlor einen
Arm durch den Hai. Er kennt alle Inseln dieser Welt.«
    Ich lachte und sagte:
    »Kennt er auch die Küsten der großen, fernen
Länder?«
    »Es gibt nur Inseln«, sagte der Häuptling
beharrlich. »Das Meer ist überall, und alles, was in ihm
liegt, ist Insel. Tausend Inseln hier herum. Wollt ihr Mauki und sein
Boot mitnehmen? Er kann, wenn ihr ihn nicht mehr braucht,
zurücksegeln.«
    Ich wandte ein:
    »Das kann für ihn eine lange Fahrt werden, denn wir
segeln zuerst im Zickzack durch die Inseln, dann nach
Sonnenuntergang, bis wir wieder in der Heimat sind.«
    »Maukis längste Reise war zweihundert Tage lang, und er
hat nicht einen Tag gedürstet.«
    »Ich nehme ihn mit!« Ich entschloß mich schnell;
einen besseren Führer konnten wir nicht finden. Stundenlang
segelten wir und unterhielten uns über Tiere und Pflanzen, über
Wasser und Fische, dann tauchte die Insel auf.
    »Unbewohnt. Nur ein paar wilde Schweine. Und viele Vögel!«
sagte der Häuptling.
    Bananen und Feigen, Pandanus- und Kokospalmen,

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