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PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

Titel: PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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uns alle zog es wieder an Deck. Fremde
Küsten warteten aufuns.
    *
    »Atlan! Du bist ein Mann, von dem ich nicht weiß, was
er will!« sagte Mauki. Er war so braungebrannt wie ein Neger.
Sein linker Arm war dicht über dem Ellenbogengelenk abgetrennt

    wie mit einem Messer; das über und über lockige Haar war
schneeweiß geworden. Die Augen waren die eines verträumten
Koboldes. Er stand neben mir, an die Reling des Heckkastells gelehnt.
Seit Tagen segelten wir nach seinen Anordnungen.
    »Ich weiß, was ich will — und ich werde es dir
sagen«, meinte ich. »Wohin fahren wir?«
    Er deutete auf seine Rohrgeflecht-Karte, neben der eine
Luftaufnahme von meinen Geräten festgeheftet war.
    »Pinaki und Nengonengo. Gute Inseln. Viele Menschen. Wir
holen oft Frauen von dort.«
    Das war ein weiteres Geheimnis: auf diese Art konnte die Inzucht
nicht um sich greifen. Die Mitglieder der einzelnen Stämme zogen
in Schwärmen von Kanus aus, um Frauen zu rauben. Oftmals,
versicherte Mauki mit einem strahlenden Grinsen, gingen die Mädchen
gern mit, sehr gern . . . fügte er nachdenklich hinzu.
    »Was finden wir dort?« fragte Agsacha.
    Andere Totems, meinte Mauki. Andere Götter und andere
pflanzen. Je mehr sich die Inseln dem sagenhaften großen Land
im Westen und Nordwesten näherten, desto reicher waren sie an
Gewürzen, an Blumen und Tieren. Sogar Vögel, die nicht
fliegen, dafür aber laufen konnten und größer als ein
Mann wären, gäbe es auf vereinzelten Inseln. Mauki war ein
Maghellanes der polynesischen Inseln.
    »Aber . . . was willst du wirklich, Atlan?« fragte er
dann mißtrauisch.
    Die TEP A RA hatte jeden Fetzen Leinwand gesetzt und
schoß mit achterlichem Wind dahin. Zischend und gurgelnd bäumte
sich der Gischt vor dem Bug. Wir verloren kaum eine Insel aus den
Augen, als der Ausguck voraus oder querab wieder eine neue meldete.
Mauki versicherte dann immer, daß es sich um kleine Inseln
handelte, die nur Kokospalmen besaßen, nichts sonst.
Nachdenklich betrachtete Sharma die riesige Perle, die ihr der
Häuptling zum Abschied geschenkt hatte.
    »Ich will einen Stamm treffen oder eine Anzahl von Stämmen,
die schon vor uns andere Menschen gesehen haben. Ich will, daß
sie alle kennenlernen. Die Insulaner und die Menschen von den
Rieseninseln, den Kontinenten.«
    »Ich verstehe. Dann sind wir richtig. Wir werden Pinaki
anlaufen und draußen ankern. Aber die Männer von
Nengonengo haben schon kleine, gelbe Menschen gesehen, sagten sie.«
    »Dorthin segeln wir!« bestätigte Diego de Avarra
am Ruder.
    Die TERRA umrundete eine Insel nach der anderen. Oftmals ankerten
wir und schickten ein Boot aus. Mauki stand
    wachsam, seinen Speer mit der Speerschleuder in den Händen,
im Bug des Ruderbootes, als es durch die Brandung am Korallenriff
schoß und von der Welle in die Lagune geworfen wurde. Wir
wurden überall freundlich und neugierig aufgenommen. Mauki
sprach offensichtlich jeden Dialekt der vielen Inseln.
    Alle ein paar Tage warfen wir vor einer anderen Insel Anker. Es
war eine unwiederholbare Fahrt.
    Wir lernten die Menschen und ihre Sitten kennen.
    Meine Männer tauschten ihre Messer und allerlei Eisenwaren
gegen Perlen und bezaubernde Schmuckstücke aus vielfarbigen
Korallen.
    Einige lernten die Sprache, Diego zeichnete mit meiner Hilfe eine
Karte der Winde und Strömungen zwischen den Inseln.
    Ich klassifizierte aus einer Laune heraus die Pflanzen, deren
Verbreitung und Wuchs von der Natur der Inseln abhing. Sie waren zum
Teil vulkanischen Ursprungs, und zum anderen Teil von Korallenriffen
gebildet.
    Die Mengen an Palmwein, die wir tranken, waren groß; ein
Fest löste das andere ab. Pausenlos berichteten wir von unserem
Land, das weit im Westen lag. Wir erweiterten das Weltbild der
Insulaner — und sie erweiterten unsere Kenntnisse und
Erkenntnisse. Ich sprach viele Bänder voll, fertigte eine
Unmenge Bilder an und schrieb viele Seilen unseres Logbuches voll.
    Die Reise, die von Tafuafau im Zickzack durch die Inseln verlief,
war höchst undramatisch. Wir legten sie meistens in einem
beglückenden Dämmerzustand des leichten Alkoholisiertseins
zurück;

    trotzdem liefen wir auf kein Riff auf. Mauki entpuppte sich als
ein Mann, dem offensichtlich die Fähigkeit fehlte, betrunken zu
werden. Er war immer nüchtern — ein weiteres Wunder der
Südsee.
    Und so kamen wir schließlich nach Aruarufa.
    Es war Nacht. . .
    Die TERRA bewegte sich auf geradem Kurs durch die leicht unruhige
See. Vor uns, die Sterne

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