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PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

Titel: PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und Trommeln schienen von Maschinen in Gang
gehalten zu werden. Ununterbrochen kreischten und hämmerten sie.
Ich- wurde fasziniert, schließlich geriet ich in eine milde
Form der Hypnose. Alles um mich herum war dazu, angetan, uns alle
einzuschläfern. Mauki löste sich aus unserer Gruppe, entriß
einem Krieger Speer und Schiid und reihte sich in den äußersten
Kreis ein. Ich sah es, wagte aber nicht, einzugreifen. Oder konnte
ich in dieser Sekunde schon nicht mehr?
    Der Tanz ging weiter.
    Löse dich aus der Starre! Ihr seid alle in Gefahr! Denke an
das Schiff! kreischte der Extrasinn. Ich überhörte diese
Warnung ebenso wie die folgenden.
    Diese Geschöpfe vor uns, die sich drehten und mit den
Gliedmaßen schlenkerten, hypnotisierten sich selbst und uns mit
sich. Die Kreise drehten sich jeweils in verschiedenen Richtungen.
Die schlanken, nassen und hellbraunen Körper bogen und
verdrehten sich. Schilde, Schädelbrecher und Speere wurden
hochgerissen und wirbelten durch die Luft. Plötzlich schwiegen
die Flöten. Dann bliesen sie einen unerträglich hohen Ton,
der in die Trommelfeile stach wie eine glühende Nadel. Abermals
bebte der Boden. Irgendwo rollte ein Fels zu Tal und riß Bäume
mit sich.
    Die Trommel schlug einen rasenden Wirbel.
    Die drei Kreise zerstoben, bildeten in einem komplizierten Muster
neue Gruppen. Drei Männer und ein gertenschlankes Mädchen
verfolgten einander um die drei Totemsäulen herum.
    »Wahnsinn!« flüsterte Diego de Avarra neben mir.
    Der Vulkan bricht aus! schrie der Extrasinn.
    Ich vermochte mich nicht zu rühren. Das Mädchen, so gut
wie unbekleidet, entriß einem Krieger den Schädelbrecher
und steckte ihn ins Feuer. Während der Kopf der Waffe zu brennen
und dann zu glühen begann, umtanzten die Männer das
Mädchen. Schließlich brannte der Kopf des Schädelbrechers.
    Das Mädchen riß ihn aus der Glut und schwenkte ihn in
wirren Kreisen und Schleifen durch die Luft. Funken flogen von dem
kometenartigen Kopf weg. Die Krieger wichen zurück. Das Mädchen
verfolgte sie.
    »Schlag zu! Schlag zu!« riefen die anderen Tänzer.
    Nein. Sie riefen es nicht. Sie stöhnten es. Als ob ihre
Stimmbänder ebenfalls in der Fessel der dämonischen Trance
gefangen wären. Ein urhafter Laut kam aus vielen Kehlen. Ich
schrak auf.

    Auch hinter dem Lichtkreis bewegten sich Menschen. Die Totemsäulen
schwankten, als die Erde sich wieder ßen angehoben und nach
zwei Richtungen gleichzeitig gestoßen und geschoben würde.
    Schlag zu. Schlag zu. Schlag zu!
    Das Mädchen holte den ersten Tänzer ein, der in
Schleifen von ihr wegtanzte. Jede Bewegung gehorchte dem Rhythmus der
Trommel. Der schrille Ton der Flöte zitterte noch immer durch
die Luft. Der glühende Kopf des Schädelbrechers raste
aufglühend und funkenschlagend durch die Dunkelheit und schien
den Kopf des Tänzers zu treffen. Der Mann stieß einen
gellenden Schrei aus und sank zu Boden. Die beiden anderen Tänzer
drangen wieder auf das Mädchen ein, und der zweite empfing den
tödlichen Hieb. Er ging schreiend zu Boden, und auch der dritte
starb. Dann schrien die anderen Tänzer etwas, das ich nicht
verstand.
    Das Mädchen sprang ins Feuer und verschwand.
    Ich schüttelte mich. Ein ohrenbetäubendes Krachen drang
durch die Nacht. Plötzlich zuckte ein roter Blitz durch das
Firmament, ein langhallender Donner ertönte.
    Diego schrie in panischer Furcht:
    »Der Berg! Atlan! Unser Schiff! Wir müssen zurück!«
    Ich schüttelte mich. Ich versuchte, den Bann abzustreifen.
Ich merkte nicht einmal, daß sich die Nägel Sharmas in
meinen Oberarm bohrten. Blutstropfen quollen zwischen den
Fingerkuppen hervor. Wieder bebte der Boden, die Palmen und die
Totemsäulen schwankten.
    »Zurück zum Boot!«
    Mauki warf Speer und Schild zu Boden, als sich meine Erstarrung
löste. Ich hätte von selbst nicht die Gewalt über mich
zurückgewinnen können. Aber das Mädchen, das noch
immer wie halb besinnungslos tanzte, warf den qualmenden
Schädelbrecher ins Feuer. Langsam erhoben sich die drei Tänzer.
Zwischen dem Sprung ins Feuer und dem erneuten Auftauchen der
biegsamen Tänzerin klaffte in meiner Erinnerung eine Lücke;
das brachte mich wieder in die Realität zurück.
    »Alle Mann zurück zum Schiff!« keuchte ich.
    Dann wandten wir uns zur Flucht. Ein donnerndes Geräusch
begleitete uns. Mehrmals wurden wir zu Boden geschleudert. Die TERRA
feuerte einen Schuß ab, der sich in dem unterirdischen Grollen
und dem oberirdischen Krachen, Knistern und

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