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PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

Titel: PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zogen die Sehnen aus. Die Bögen
spannten sich, und die Pfeile schwirrten von den Sehnen. Die Sehnen
schlugen gegen die Armgelenke und schürften sie auf, wo keine
schützenden Bandagen angebracht waren. Mein Pfeil bohrte sich
durch das linke Auge des Totenschädels, hob ihn an, brach dabei
ab, und schleuderte den Schädel kreiselnd um das Pfahlende. Ein
gewaltiger Schrei erschütterte die Nacht.
    Dann ging der Tanz weiter.
    Ich nickte dem Häuptling zu und ging, oftmals Tänzern
ausweichend, die sich bereits in Trance befanden, zurück zu
meiner Gruppe. Ein erstauntes Schweigen und ratlose Gesichter
empfingen mich. Ich sagte leise und warkastisch:
    »Wenn auch der Häuptling und seine Krieger mittanzen,
empfingen mich. Ich sagte leise und sarkastisch:
    »Wir haben verstanden. Endlich . . .«
    Der Tanz ging weiter, aberjetzt kamen einige alte Frauen und
nahmen das Essen vom Feuer. Sie zerteilten alles und schichteten es
fein säuberlich auf große Matten, legten es in flache
hölzerne Schüsseln und verteilten es auf Bananenblätter.
Es begann nach Krautern zu riechen. Das Feuer sandte eine
Geruchswolke aus, von der die Sinne vernebelt wurden. Man holte
Schüsseln mit grobkörnigem, hellgrauem Meersalz herbei. Der
Tanz wurde, unabhängig von den Vorbereitungen, die man jetzt
traf, wilder und zügelloser. Schwere, glattgeschälte
Stangen und Roste aus angekohltem Holz wurden an das Feuer gebracht.
Ich verstand, oder ich glaubte zumindest zu ahnen, was sie vorhatten.
    Jetzt kamen auch die Krieger zurück, reihten sich ein und
tanzten mit. Die Frauen mischten irgendein Getränk in einer
Kalebasse, rührten heftig um und löschten kohlende und
glühende Zweige in der Flüssigkeit. Dann humpelten sie
hinüber zu den Gefangenen, die wild die Köpfe bewegten. Ein
starres Entsetzen erfaßte mich — wie damals, als ich
hinter den Kerkergittern das Gesicht der an die Wand geketteten Hexe
gesehen hatte; in Thorn . . . Kopernikus hatte mich dorthin geführt
in einer Gesprächspause.
    Die Frauen hockten sich auf die Brustkörbe der Gefangenen,
hielten die Köpfe am Haar und an den Ohren fest und drückten
den Männern die Nasen zu. Wild schnappten sie nach Luft. Die
Flüssigkeit wurde ihnen in den Mund geschüttet. Sie
gurgelten, husteten, aber die Schalen wurden erbarmungslos
ausgeleert. Als die Frauen aufstanden, lagen die beiden Gefangenen
erschlafft da, bewegten sich nur schwach.
    »Das Spiel kann beginnen!« sagte ich voller
unterdrückter Wut.
    Wir blickten uns schweigend und behutsam um. Alle Mitglieder des
Stammes schienen zu tanzen. Zum Teil taten sie es mit geschlossenen
Augen, zum anderen starrten sie blicklos vor sich hin. Meine Männer
stahlen sich durch die Dunkelheit davon. Sie trugen die schweren
Pakete mit dem heißen, riechenden Braten mit sich. Agsacha,
Sharma und ich warteten noch ein wenig.
    »Sollen wir den armen Schuften helfen?« fragte der
Maure.

    »Ich weiß es selbst nicht«, sagte ich. »Warten
wir noch einige Sekunden.«
    Wir würden uns einen Weg durch den finsteren Dschungel bahnen
müssen. Nur der riesige, bleiche Mond würde uns den Weg
finden helfen, aber durch den undurchdringlichen Dschungel leuchtete
nicht einmal er. Wir drei traten zurück in das Dunkel jenseits
des Feuerkreises.
    Ich wollte mich gerade umdrehen, als Scarron neben mir fauchte.
    Mitten in der Bewegung erstarrte ich. Zehn oder mehr Krieger
stürzten sich mit einer verblüffenden Plötzlichkeit
auf die zwei wehrlosen Opfer. Sie rissen die Messer und die
Schädelbrecher hoch. In derselben Sekunde handelten Agsacha und
ich fast gleichzeitig. Wir rissen die langläufigen Pistolen aus
dem Gürtel, stellten uns fest hin, zielten mit ausgestreckten
Armen und feuerten.
    Donnernd entluden sich die Läufe.
    Die Geschosse fuhren in die Glut des Feuers, detonierten dort in
einer einzigen harten Explosion und schleuderten Funken und
Holzstückchen in alle Richtungen. »Los! In den Dschungel!«
schrie ich und gab Sharma einen Stoß. Der nach
    ste Matrose, es war, glaube ich, Wardar, packte sie und riß
sie mit sich. Die Mannschaft flüchtete in die Schwärze des
Dschungels.
    Dann zischten die Lähmstrahlen auf. Die Krieger zuckten
mitten in den Bewegungen zusammen, ließen die Waffen fallen und
sackten zusammen. Agsacha gab in kalter Wut nacheinander fünfzehn
Schüsse ab. Der Donner der Detonationen war kaum verhallt, als
ich Agsacha zurief:
    »Weg! Kümmere dich um Sharma!«
    »Geht in Ordnung, Käpten«, sagte er seelenruhig,
feuerte

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