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PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

Titel: PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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noch zweimal auf Krieger, die sich aus dem Tanzkreis lösten.
Dann raste er im Zickzack durch die Dunkelheit davon. Ich drückte
die Knöpfe, die das Notprogramm des Albatros aktivierten.
Langsam ging ich rückwärts, Schritt um Schritt. Scarron
blieb dicht vor mir und schob sich ebenfalls rückwärts an
den Dschungelrand heran. In den Kreis der tanzenden Jäger war
Bewegung gekommen. Sie schrien und schnatterten. Ich wartete einige
Sekunden — bisher hatte ich den Tod der beiden Opfer verhindern
können. Plötzlich riß sich der Häuptling die
Lehmmaske vom Gesicht und schrie gellend auf.
    »Sie haben das Tabu gebrochen! Jagt sie!«
    Hinter mir bewegte sich etwas. Ich drehte mich schnell halb herum
in der Erwartung, das blitzende Metall der Waffe Agsachas zu sehen.
Plötzlich trafen drei harte, schmerzhafte Schläge meinen
Körper. Geschleuderte Steine! Die Hand, die eben das Schutzfeld
einschalten wollte, wurde getroffen und weggerissen; augenblicklich
breitete sich die Lähmung aus. Ich feuerte mit dem normalen Lauf
zweimal in die Luft. Ein Speerschaft traf mich im Nacken; die Knie
gaben nach.
    Dann schnellte sich Scarron zur Seite und grub nach einem riesigen
Satz seine Fänge in den Hals eines Kriegers.
    Der Häuptling rannte auf mich zu, während weitere Steine
durch die Luft sausten. Ich erkannte die Gefahr gleichzeitig mit dem
Aufschrei des Extrasinnes.
    Der Aktivator!
    Ich ließ die Waffe fallen, bückte mich und hakte das
Amulett von der vergoldeten Kette. Dann brach ich mit zitternden
Fingern die Verzierungen von dem eiförmigen Aktivator. Ich
erinnerte mich an Troja und ähnliche Gelegenheiten. Ich öffnete
den Mund, schob den Aktivator auf die Zunge und
    würgte ihn hinunter. Ich holte tief Luft, und gleichzeitig
mit einem erneuten Angriff von allen Seiten sah ich, wie mindestens
acht Männer auf den Gepard einschlugen. Sie hielten ihn mit den
Speeren in Schach und droschen mit den Schädelbrechern auf ihn
ein. Das Tier wehrte sich verzweifelt, wich aus, sprang senkrecht in
die Luft und wurde von Pfeilen direkt gespickt. Verzweifelt rang ich
nach Atem. Ich versuchte, mit dem Arm, an dem sich zwei Krieger
festhielten, den Schalter für das Abwehrfeld zu erreichen.
    Hinter dir!
    Ich ließ mich fallen. Ein furchtbarer Schlag raubte mir das
Bewußtsein. Der letzte Eindruck war, daß sich mindestens
zwanzig Eingeborene auf mich warfen. Dann verlor ich das Bewußtsein.

    Das Ende .. .
    Auch Maghellanes war in der Südsee von Eingeborenen getötet
worden. Und ich hatte ein Tabu gebrochen und mich in eine kultische
Handlung eingemischt.
    *
    Ich öffnete die Augen. Es war noch immer Nacht. Alles war
sinnlos gewesen, denn ich konnte erkennen, was geschehen war:
    Scarron lag da, mit Seilen und schweren Baumstämmen
gefesselt. Der Albatros zog um mich enge Kreise; ich indessen war an
die Totemsäule gebunden. In meinem Magen drückte der
Aktivator auf die Nerven. Rund um den Pfahl war eine Menge von
Kriegern niedergemäht worden, als der Albatros — um einige
Sekunden zu spät — im Tiefflug heruntergestoßen war
und mit den Vorderkanten der Flügel die Krieger umgerissen
hatte. Ganz langsam kehrte das Bewußtsein zurück, und mit
ihm an fast allen Stellen des Körpers wütende Schmerzen.
    Ich beugte den schmerzenden Rücken und dehnte meine Arme. Die
Handgelenke waren mit dicken Bastschnüren zusammengebunden, und
ich drehte sie langsam. Ringsherum war alles ruhig; außer den
Bewußtlosen und Toten sah ich niemanden. Das Feuer war
heruntergebrannt. Auf den Spießen und auf dem verkohlten Rost
lagen die Reste der verzehrten Gefangenen.
    »Verdammt!« sagte ich.
    Du hast dich überrumpeln lassen! flüsterte der Extrasinn
völlig überflüssig. Ich zerrte an den Fesseln, aber
ich würde sie nicht zerreißen können. Wo waren die
vielen Insulaner? Einige Minuten später begriff ich; sie hatten
sich in die Hütten zurückgezogen, vermutlich war bei dem
Fest eine Menge Palmwein getrunken worden. Ich flüsterte:
    »Albatros!«
    Der Vogel hielt in seinem Flug inne, drehte sich um und wartete
leise summend auf Befehle. Ich sagte scharf und so deutlich, wie es
meine geschwollenen und aufgesprungenen Lippen zuließen:
»Zwischen meinen Händen sind Seile. Setze den Schnabel ein
und kappe diese Verbindungen. Los!«
    Der Albatros schwebte bis hinter den Totempfahl, seine Maschinen
brummten auf, und ich spürte die scharfen Schneiden des
Schnabels. Dann ertönte ein Schwirren in der Stille. Ich rührte
mich nicht. Die Fesseln

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