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PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

Titel: PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wir
hier sind. Ihr werdet bis zum Frieden unbelästigt bleiben.“
    Der Arm des Mannes hing kraftlos herunter. Die Augen blickten mich
verblüfft an.
    „Wer seid Ihr?“
    ,Ein Edelmann“, sagte ich. ,Und ein Franzose in Habsbur ger
Diensten. Trotz der wilden Reiter dort ein höflicher Mann. Ich
bitte Euch herzlich, uns ein paar Tage lang Quartier und Essen zu
geben - einigen Braten haben wir gleich mitgebracht.“
    ,Der Krieg hat alles verwüstet“, sagte er leise und
spie aus. ,Und ihr werdet meinen Hof nicht einäschern?“
    ,Wir werden uns wie wohlerzogene Gäste aufführen. Und
wenn der Hof angegriffen wird, etwa von den Schweden, werden wir ihn
verteidigen.“
    ,Es bleibt mir wohl nichts anderes übrig seid also
willkommen.“
    Ich schüttelte seine linke Hand.
    ,Was braucht ihr?“
    ,Alles“, sagte ich. Jch muss aus diesem zerlumpten Haufen
einen kleinen Trupp von Menschen machen. Ich werde nichts verlangen,
Herr Bauer, was Ihr uns nicht geben könnt.“
    Er brachte ein zögerndes Lächeln zustande.
    „Gut. Ich wähle das kleinere Übel. Ihr helft mir,
ich helfe Euch. Euer Name, Herr Offizier?“
    Ich sagte ihm, wer ich war, und was ich vorhatte, deutete ich nur
an. Der Bauer, Martin hieß er, Martin der Müller, rief die
Knechte und Mägde zusammen. Meine Männer saßen ab.
Wir nahmen die Sättel herunter und führten alle Pferde
hinüber in den Stall. Ich befahl den Soldaten, die Pferde zu
striegeln, ihre Mahnen zu schneiden, die Hufe nachzusehen, ihnen
Futter und Wasser zu geben. Die Männer murrten zwar ein
bisschen, gehorchten aber. Ich hatte einen festumrissenen Plan, den
ich in den drei folgenden Tagen ausführen musste. Um Martin den
Muller zu überzeugen, zählte ich ihm zwanzig Goldatücke
in die Hand und ab diesem Zeitpunkt gab es kaum noch Schwierigkeiten.
Zehn Personen bewirtschafteten diesen Hof, weitere sieben
Familienangehörige wohnten in dem großen, vorwiegend aus
Stein erbauten Haus. Zuerst brachten wir die Schweine in die Küche
und rüsteten ein Essen, das uns alle satt machen würde. Für
die Männer war es das erste richtige Essen seit Monaten, und sie
waren aufgebracht, als sie die Mengen sahen, die ihnen zu wenig
erschienen. Ich klärte sie darüber auf, dass sie alles, was
sie gegessen hatten, wieder von sich geben würden, wenn sie
zuviel äßen - und ein kräftiger Umtrunk, der aus
einem angenehm säuerlichen Wein bestand, beendete die Mahlzeit.
    Für die Soldaten waren die kommenden Tage eine einzige
Schikane. Ich ließ ihnen allen von einem Knecht, der diese
Kunst beherrschte, das Haar schneiden. Dann rieben sie sich eine
Verdünnung meiner Tinktur ins Haar, die sämtliche Läuse
umbrachte. Anschließend verteilte ich Seife und Bürsten,
und die Männer wurden gezwungen, sich einem heißen Bad zu
unterziehen. Es fand in riesigen Holzbottichen auf der Tenne statt.
Sie erkannten sich, als sie abgetrocknet waren, kaum wieder. Das
Essen wurde reichhaltiger von Mahlzeit zu Mahlzeit. Die Pferde
bekamen ein straffes, glänzendes Fell und wurden jeden Tag
versorgt. Ich kaufte Martin einige Hemden aus grobem Leinen ab und
verteilte sie. Wir reinigten und putzten die Sättel, nähten
und wichsten die Stiefel, und ich versorgte zahllose kleine Wunden
und kurierte mit meinen Antibiotika venerische Krankheiten und auch
deren Symptome. Ein Teil der alten Lumpen wurde verbrannt. Mit ihnen
verbrannten die Läuse und einige Billiarden Krankheitserreger.
Die Hausfrau, drei der ältesten Töchter und die Mägde
nähten und besserten aus, wuschen und halfen uns. Langsam kam
ein gewisser Glanz über meine Truppe. Ich kontrollierte alles
und war unbarmherzig. Gleichzeitig lernte ich die Männer und
ihre Namen, ihre Eigenheiten und ihre Verdienste kennen. Es war ein
wilder Haufen, der nur wenige Götzen kannte:
    Es ging nicht anders; sie brauchten eine harte Hand.
    An fünf der zuverlässigsten Männer verteilte ich
Nachahmungen meiner Reiterpistolen mit Magazinen zu je dreißig
Schuss. Ich hatte genügend Munition, und wir übten einige
Stunden lang d as Schießen mit diesen Waffen. Die Männer
konnten sie an wenden, verstanden den Mechanismus aber nur so weit,
wie es sich um bewegliche Teile handelte.
    Martin verkaufte uns Würste und Schinken und riesige, runde
Brote. Wir tranken kuhwarme Milch und frische Eier. Wir schliefen
lange und arbeiteten dann den ganzen Tag. Am Ende des zweiten Tages
kam Jörg zu mir; ich saß in der Wohnstube und studierte
meine Karten. Ich blickte ihn genau an, sah

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