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PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

Titel: PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gelände
durchquerten und einem kaum sichtbaren Pfad folgten, der sich in
Schlangenlinien einen Hügel hinaufwand. Wir ritten im
Gänsemarsch, und die Packpferde mit dem erlegten Wild bildeten
den Schluss. Hoch über uns kreiste der Falke und signalisierte,
durch seinen ruhigen Flug, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Ich
hielt mein Pferd an, als ich hinter einer Buche hervorbog, deren vier
Stämme an der Wurzel zusammengewachsen Waren.
    Hinter mir bildeten die fünfundzwanzig Reiter und die dreißig
Pferde einen vorübergehend wirren Haufen, der sich
augenblicklich auseinander zog zu einer Linie. Die Männer
griffen zu den Waffen, und ich hob die Hand und sagte scharf:
    ,Halt! Niemand schießt! Nur ich, denn ich habe eine Waffe,
die nur lähmt. Denkt daran - wir wollen, dass uns die Leute
freiwillig beherbergen!“
    „Verstanden.“
    Unter uns lag ein langes Tal. Ein Bach wand sich in wirren
Schlangenlinien hindurch und bildete, zweimal aufgestaut, zwei große
Tümpel, an denen Trauerweiden standen. Genau vor uns, im
Mittelpunkt eines Systems sich kreuzender Fahrspuren, standen zwei
Wohnhäuser und zwei lange Scheunen. Das Mauerwerk war weiß;
frisch gekalkt. Das Holz glänzte vor dunklem Firnis, und in den
Fenstern waren zum Teil sogar gläserne Scheiben. Aus zwei
Kaminen stiegen dünne Rauchsäulen fast senkrecht in die
warme Luft des Vormittags. Äcker ,und Saaten, Weiden und eine
Viehkoppel - alles atmete Reichtum, Sorglosigkeit und Ruhe aus. Eine
seltene Idylle.
    ,Hört zu! Wir reiten auf dem Weg, nicht über die Felder.
Wir reiten durch das Hoftor, offen und nicht zu schnell. Und wir ver
-letzen niemanden!“
    ,Hinunter!“
    Wir ritten den Hang abwärts, trafen auf den Weg und ritten in
schnellem Trab auf die Gebäude zu. Hier wohnte und wirtschaftete
jemand, der seinen Beruf verstand. Alles, was wir sahen, war in
vorbildlichem Zustand. Zäune umgaben die Äcker, und die
Spuren von Wildschweinen und Rotwild bewiesen, dass die Mauern und
Holzplanken wichtig waren. Wir ritten in diese Oase des Friedens
hinein, und ich schob den Riegel meiner Waffe herum. Jetzt war aus
der Reiterpistole eine Lähmwaffe geworden. Zwei Hunde rasten
heran, wie wahnsinnig kläffend, und Hound stürzte sich auf
sie. Die Tiere verschwanden jaulend im Gebüsch. Wir ritten
weiter, jetzt in Dreierreihen. Knechte liefen vor uns über den
Hof, der mit weißem Kies bestreut war. Einige mächtige
Bäume, unter denen Wagen standen, spendeten Schatten. Zwei
Brunnen plätscherten. Dann wurde die breite, aus dicken Bohlen
bestehende Tür im Hauptbau aufgestoßen, und ein
hochgewachsener Mann mit breiten Schultern erschien. Er hielt eine
riesige Muskete in beiden Händen, richtete sie auf mich, der ich
als erster in den Hof einritt und jetzt mein Pferd zügelte.
    ,Halt! Was wollt ihr hier?“ schrie er aufgebracht. Ich
konnte seine Ablehnung voll verstehen, aber wir mussten hier Station
machen.
    ,Es ist Krieg, Bauer!“ schrie ich zurück. ,Wir sind
Kaiserliche, und wir werden drei Tage lang bei euch bleiben. In allen
Ehren, versteht sich!“
    Er schrie zurück: Jhr reitet sofort dorthin, wo ihr
hergekommen seid! Ich zähle bis drei, dann jage ich dir eine
Kugel durch den Kopf.“
    Ich hob die Hand und sagte: „Wir sind keine Plünderer.
Außerdem ist das Recht auf unserer Seite. Wir zahlen in Gold,
was wir essen!“
    ,Zurück, sage ich! Eins...“
    ,Drei!“ rief ich.
    Hound, der meinen Wink abgewartet hatte, raste im Zickzack auf den
Mann zu. Ich hob meine Waffe, während meine Männer unruhig
wurden und sich wieder zu einer Linie formierten. Dann drückte
ich ab. Eine halbe Sekunde, ehe der Hahn der Muskete schnappte, traf
ich, den Arm des Mannes. Krachend löste sich ein Schuss und
zerfetzte die Blätter über unseren Köpfen. Hound
sprang den Bauern an, riss ihn um und blieb dann über ihm
stehen, die Fänge dicht vor seiner Kehle. Ein Knecht kam mit
einer erhobenen Mistgabel aus der Scheune gerannt und wollte sie auf
einen der Männer werfen. Ich drehte den Lauf meiner Pistole und
feuerte. Krachend entlud sich der Lähmstrahler und warf den Mann
von den Beinen. Dann sprang ich aus dem Sattel, winkte meinen
Männern, ruhig zu bleiben und ging auf den Bauern zu, der quer
über den steinernen Stufen lag.
    „Ihr seht“, sagte ich, schob den Wolf zur Seite und
hob den Mann auf d ie Beine, „wir sind Soldaten, keine
Marodeure. Ich bin Kaiserlicher Offizier, und wir haben nicht vor,
Euren Besitz zu verwüsten. Auch weiß niemand, dass

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