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PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

Titel: PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gesicht des Mannes, bevor er seinen Arm hochriss, um
sich vor dem Angriff des Falken zu schützen. Das Gesicht kam,
durch das spezielle Aufnahmeverfahren ausgezeichnet sichtbar, auf
mich zu, als der Vogel sich in rasender Schnelligkeit näherte.
    Mein fotografisch exaktes Gedächtnis merkte sich die
Gesichtszüge des Mannes aus dem Weltall. Die Bilder liefen
weiter. Ich sah nacheinander insgesamt rund zwanzig Stationen seiner
Flucht. Anscheinend suchte er, wie ich beim Köhler und beim
Müller, einen Fluchtpunkt, an dem er sich ausruhen und satt
essen konnte. Aber er schien keine weiteren Hilfsmittel mehr zu
haben. Der Mann, der das Pferd nicht schonte und es quer durch den
Wald ritt, schlug, ohne es vermutlich zu wissen, einen riesigen Bogen
ein, der ihn, zog man in Gedanken die Linie weiter, bis auf eine
Kiesfläche bringen würde. Dort, in der Nähe eines
versiegenden Baches, der einmal weitaus mehr Wasser geführt
haben musste, bewegte sich ungefähr der riesige Krähenschwarm.
Der Bach floss in Schlangenlinien nach Norden. Von seiner früheren
erodierenden Arbeit stammte die Kiesfläche, die zwei oder drei
Kilometer durchmaß. Sie war mit runden Sträuchern besetzt,
die jetzt erste Blätter zeigten. Das Tal des Baches stieg an
beiden Seiten an, bildete im Osten und im Westen eine Reihe runder
Hügel. Darauf und dahinter waren Mischwälder,. nicht
durchgehend, sondern einzelne Flächen, durch Gesträuch und
Niederwald miteinander verbunden.
    ,Wenn er in diese Richtung weiterreitet“, murmelte ich,
,dann erreicht er genau das, was er nicht will! Nämlich das
Zentrum der Auseinandersetzung zwischen den Kaiserlichen und den
Verbündeten.“
    Die Bildfolge endete.
    Der letzte Streifen zeigte den Fremden, der einen auffallenden
hellbraunen Mantel trug. Darauf war groß und deutlich in den
hellen Farben sichtbar ein schwedisches Wappen genäht. Auch der
Hut mit den beiden farbigen Federn war typisch schwedisch.
    ,Er ist verloren, wenn ihn einer der Kaiserlichen trifft!“
sagte ich.
    Er war den Schweden oder Franzosen entwischt. Er sah natürlich
nicht, welches Zeichen er auf dem Rücken trug. Der Fremde war
eine reitende Zielscheibe für alle Schützen der
Kaiserlichen.
    Aber er würde rechtzeitig merken, dass er mitten in das
Gebiet der beginnenden Schacht hineinritt. Genau das musste ich auch
tun. Während er einen riesigen Bogen ritt, konnte ich die Gerade
nehmen. Ich würde also früher als der Fremde dort sein,
konnte ihn lähmen und mit mir nehmen. Dann erst würde ich
mein Inkognito lüften. Vielleicht war mir Radogyne dankbar. Der
Falke kreiste hoch über dem Krähenschwarm und über den
Feldern, auf denen die beiden Heere zusammentreffen würden. Der
Kampf würde dem Versuch eines Dahinsiechenden gleichen, sich mit
jemandem zu schlagen - beide Heerhaufen waren ausgemergelt, müde
und unlustig. Aber die Kaiserlichen hatten das Ziel, den Feind aus
dem Land zu treiben. Die Soldaten, die an verschiedenen Stellen
Schanzungen aushoben, die kleinen Gruppen, die sich versteckten - ich
sah dieses Bild und spürte in kurzer Zeit die taktischen
Nachteile beider Angreifer auf. Nur eine winzige Verschiebung der
Akzente, zwei oder drei schnelle Angriffe der Kaiserlichen, und der
Gegner war in die Defensive gedrängt. Sollte ich ihnen helfen?
Ich hatte es schließlich versprochen. Also würde ich
eingreifen, nachdem ich den Fremden gefangen hatte. Was der Falke
nicht sah, waren die Verfolger.
    Ich ging, nachdem ich den Bildschirm verstaut und mein Abwehrfeld
eingeschaltet und kontrolliert hatte, zurück zu meinen Männern.
Dannhauser rasierte sich und fluchte lästerlich dabei.
    ,Hast du Pilze gefunden, Adlan?“ fragte Zündt.
    ,Nein, aber einige gute Ideen“, gab ich z urück und
klaubte eine Klette aus der Mähne meines Pferdes.
    ,Was hast du vor?“
    Ich sah sie nacheinander an und meinte: ,Als ich mit Pistorius
sprach, versprach ich ihm, zum Dank für seine Freundlichkeit ihm
einen Dienst zu erweisen. Das Wort eines Mannes g ilt - und wir
werden den Kaiserlichen einen großen Dienst erweisen.“
,Hört!“ sagte Greiff. ,Er will Tourenne umbringen!“
    ,Pas sicher nicht“, sagte ich, ,aber ich kann nur dann einen
guten Plan haben, wenn ich weiß, dass ihr alle auf meiner Seite
seid und tut, was ich sage. Ich habe da einige Überlegungen...“
    ,Hast du vom Schlachtfeld geträumt?‘ ‘ fragte
Greiff angriffslustig.
    Sie waren altgediente Soldaten. Sie waren gute und geschickte
Kämpfer, denn sie lebten noch. Sie

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