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PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

Titel: PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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rechten Hand, umgeben von Wäldern,
erhob sich ein Hügel. Dort waren drei Batterien von langrohrigen
Geschützen in Stellung gegangen. Mich wunderte, dass hier oben
kein einziger Beobachter stand - er hätte jede Phase der
gesamten Schlacht überblicken und steuern können. Nach
Norden weisend schlossen sich andere, aber im Gegensatz zum ersten
Hügel dicht bewachsene Erhebungen. Sie waren nach links, also in
die Richtung des verschwindenden Bachlaufes mit seinen sumpfigen und
unkrautbewachsenen R ändern, mit Geschützen gespickt.
Überall sahen wir die Uniformen und Fahnen der Kaiserlichen.
Ganz hinten im Norden, jenseits des letzten Wäldchens, warteten
einige Hundertschaften von Berittenen. Sie lagen im Versteck. Gegen
einen Umgehungsangriff von Süden her, also unterhalb unseres
Standortes, waren die Kaiserlichen unter Werth nicht geschützt.
    Jch verstehe das nicht!“ murmelte Rummel verblüfft ,Das
weiß doch jeder, dass eine schnelle Reiterei durch den Kies
sofort eingreifen kann. Nur die Kanonen sind hierher gerichtet.“
    Eine verschanzte Batterie, in der die Kanoniere mit brennenden
Lunten standen, war auf die Kiesebene ausgerichtet. Auf der Kuppe des
Hügels waren einige Zelte aufgeschlagen worden. Als ich mein
Fernrohr einsetzte, erkannte ich die Gesichter von Pistorius und von
Werth.
    ,Das sind die Fehler, die ich meinte“, sagte ich. ,Hound
wird Radogyne hier an Ort und Stelle bewachen. Siehst du, Dann
-hauser, was ich meinte?“
    Die Geländestruktur links war ähnlich. Von der Quelle
zog sich ein bewaldeter Streifen hangabwärts. Gut getarnt sahen
wir genau, dass dort acht Geschütze standen. Sie waren
wohlversehen mit Munition, mit Pulversäckchen und Kugeln. Vor
den Lafetten standen jeweils sechs Pferde im Geschirr. Also planten
die Kanoniere, von einer Gruppe schwerbewaffneter, gepanzerter Reiter
geschützt, einen Überraschungsangriff. Sie konnten
hervorpreschen, über die Kiesebene fahren und umdrehen
    - damit war für sie möglich, was den Batterien am
gegenüber liegenden Hügel nicht möglich war, nämlich
den H ügel mit dem Zelt von Werths zu beschießen.
    Zündt murmelte grimmig: ,Dieser Tourenne ist verdammt
gerissen, meiner Seel’!“
    ,So ist es“, sagte ich. ,Die Schlacht hat noch nicht richtig
begonnen. Beide Seiten zögern noch.“
    Die Sonne stieg höher und höher. Mittag ging vorbei, und
wir warteten noch immer. Und dann, ganz plötzlich, begann die
Metzelei.
    Radogyne schlug die Hände vors Gesicht und beugte sich auf
den Hals des Pferdes. Ich schwang mein Bein über die Kruppe des
Pferdes und stieg aus dem Sattel. Noch immer drehte sich der
gewaltige Krähenschwarm über uns. Die Tiere erschraken
    nicht einmal, als die Geschütze von beiden Seiten zu feuern
begannen - von den Hügeln herunter, von rechts und links,
drangen die Soldaten hinter ihren Fahnen vor. Einzelne Musketen
wurden abgefeuert. Zwei Trompeter bliesen Signale, die im Krachen
untergingen. Die ersten Soldaten fielen. Von hier oben sah alles wie
eine Spielzeugschlacht aus, aber es war blutiger Ernst. Ich griff
unter die Achseln des Mädchens, hob sie aus dem Sattel und
lehnte sie gegen einen Baumstamm.
    ,Wir sind bald zurück“, sagte ich halblaut. ,Per Wolf
wird dich bewachen; habe keine Angst. Er ist ein kluges, schnelles
Tier. Bleibe auf alle Fälle hier oben. Versprichst du das?“
    Sie nickte schweigend. Ich schwang mich wieder in den Sattel und
deutete hinunter auf die fahrbaren Geschütze und rief:
    ,Wir werden uns langsam anschleichen. Dann betäuben wir die
Mannschaft, die Reiter, und wir bringen die Geschütze hinüber
zu den Kaiserlichen. Einverstanden?“
    Meine fünfundzwanzig Reiter hoben die Hände und
rasselten mit ihren Waffen. Ich schaltete mein körpereigenes
Abwehrfeld ein, dann empfing ich plötzlich ein Signal des
Vogels. Ich berührte eine Niete neben der Schnalle des
Heimbandes und hörte in meinem Ohr die Stimme des Falken.
    ,Per Fremde. Rechts unter dir! Rasender Galopp!“
    Ich fuhr herum. Die Reiter machten sich bereits langsam an den
Abstieg. Ein Tier nach dem anderen suchte sich vorsichtig einen Weg
durch die Büsche und Krüppelfichten. Ich hielt an, zog mein
Fernrohr aus und spähte nach unten. Ein einzelner Reiter näherte
sich von Süden. Gleichzeitig erreichte die Schlacht einen
vorläufigen Höhepunkt. Hinter den wartenden feindlichen
Geschützen sprengte eine Gruppe von rund fünfundzwanzig
Reitern hervor, ritt einen Viertelkreis und näherte sich in
verdächtiger Eile

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