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PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

Titel: PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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alle wussten inzwischen, dass
in vielen Fällen die Flucht keine Feigheit, sondern ein
Entschluss der Klugheit war - die Dummen sterben zuerst im Kampf,
sagte ein zeitgenössisches Sprichwort.
    Jch habe geträumt“, sagte ich, ,dass der Feldherr der
Bayern, Franz von Mercy, ein paar winzige Fehle r gemacht hat. Falls
es uns gelingt, diese Nachteile in Vorteile zu verwandeln...“
    ,Wir sind kein Heer, nur sechsundzwanzig Männer und eine
Frau!“
    Ich ließ mich nicht unterbrechen, nickte aber Bertold zu,
der diesen Einwand gebracht hatte. Ich fuhr fort:
    „... zum Vorteil zu machen, dann siegen heute die
Kaiserlichen.“
    ,Pazu brauchst du nur unsere kleine Truppe?“ fragte Stadel
berger.
    ,Mehr Leute wären ein Nachteil“, sagte ich. ,Denkt an
die Waffen, die so oft feuern können. Denkt daran, wie gut wir
bisher durch die Wochen gekommen sind. Und denkt daran, dass ich euch
einen erstklassigen Lohn versprochen habe.“
    „Daran denken wir immer. Nur können wir nicht einmal
mit bestem Gold etwas kaufen“, warf einer von ihnen ein.
    ,Daran bin ich so unschuldig wie ein Säugling!“ sagte
ich und sah, dass Hound aus dem Wald herausrannte. Hinter ihm ritt
Radogyne auf einem der Reservepferde. Sie sah jetzt, nachdem sie
einiges an ihrer Kleidung verändert hatte, ungewöhnlich gut
aus. Sie war ausgeruht und schien einen Teil der Schrecken vergessen
zu haben. Sie hob den Arm und winkte.
    Hinter ihr ritten die zehn letzten Soldaten aus dem Wald heraus.
Wir schwangen uns in die Sättel, galoppierten an und wandten uns
nach Norden. Dort lag das Tal, in dem die beiden Truppen
aufeinandertreffen würden. Schätzungsweise am frühen
Nachmittag konnten wir diesen Punkt erreicht haben.
    Ich sagte: ,Wir reiten schnell, aber nicht hastig. Wir müssen
die Pferde schonen, denn uns erwartet noch eine Schlacht.“
    ,Wir haben verstanden!“ sagte d er Polterer. Sein grimmiges
Gesicht mit den Narben der Pocken sah zwischen den Lederstrei -fen
des Eisenhutes hervor. Eine dicke Versteifung schützte das
Schädeldach. Ich erinnerte mich an die Konstruktionszeichnungen
für meine Maschinen, die aus meinem Helm ein kleines Wunderwerk
gemacht hatten. Hoffentlich brauchte ich diese Ein -bauten niemals zu
benutzen; denn dies würde bedeuten, dass ich in ernsthafte
Schwierigkeiten geraten war. Schweigend und schnell legten wir die
Strecke zwischen dem Kreuzweg und dem Tal zurück. Und ebenso,
wie uns der Anblick des Krähenschwarmes begleitete - sie waren
noch immer in der heißen Luft des Maientages, und ihre Zahl war
schätzungsweise eher größer als kleiner geworden -,
ertönte hin und wieder der Donner eines einzelnen Geschützes.
    ,Sie fangen an?“ rief Glaser.
    ,Es sind nur die Plänkler!“ gab Jörg zurück.
,Sie messen ihre Kräfte.“
    Ich konnte mir das Schlachtfeld vorstellen. Eine Sinfonie der
Farben und der Bewegungen, deren Schlussakkorde in jedem Fall Tod
hießen. Weiße Wolken aus Geschützschlünden,
Trommeln und Fanfaren, Kurierreiter und Fahnen, die von den Splittern
zerfetzt wurden samt denen, die sie trugen. Wieder einmal wendeten
die Barbaren von Larsaf Drei eine beachtliche Menge technischen
Könnens auf, um sich gegenseitig totzuschlagen. Und wieder sah
ich ein, dass ich nichts oder nur wenig tun konnte. Es gehörte
sehr viel Kaltschnäuzigkeit dazu, sich vor einer Schacht
prächtig zu fühlen.
    Ich fühlte mich niedergeschlagen und war der Resignation
nahe, aber ich dachte immer wieder an die beiden Raumschiffe. Ich
brauchte nur eines, um nach Arkon zu kommen, und wenige Monate später
würde ein Spuk dieser Art schlagartig ein Ende haben. Und wann
ich jedem Fürsten dieses Planeten einen Roboter als Ratgeber und
Kontrollorgan an die Seite stellen musste! Müßige
Gedanken, Gonozal! Du sitzt noch nicht in diesem Wunsch-Raumschiff,
sagte der Logiksektor mit kasuistischer Gründlichkeit.
    Schließlich, als unsere Tiere zu schwitzen begannen,
erreichten wir die Quelle. Sie trat am oberen Ende eines Hügels
aus, der von Dickicht überwuchert war. Wir ritten langsam aus
dem Gebüsch heraus und schoben uns nach vorn. Der Blick öffnete
sich in die Weite; wir sahen das gesamte Feld. Die Truppen hatten
sich gesammelt.
    Kressin murmelte: ,Links, das sind die Leute von Tourenne. Die
verdammten Franzosen!“
    Ihnen gegenüber hatten sich Teile der Kaiserlichen Armee
verschanzt. Aufmerksam studierten wir das Gelände. Direkt unter
uns befand sich die Kiesfläche, durch die sich das schmale
Rinnsal schlängelte. Zur

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