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PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

Titel: PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Erschöpfung
hinüberdämmerte, zog der Falke Cis seine Kreise und suchte
jene fünfzehn Männer, die ich finden musste. Der Tag der
Schlacht endete, und als ob die Atmosphäre des
    Planeten alles Vorgefallene mit Hohn und Spott betrachten würde,
brach ein wunderschöner Morgen an.

DIE SPINNE
    Als ich die Spinne sah, waren wir siebenundachtzig Tage durch das
verwüstete Land geritten. Es war ein merkwürdiges Spiel:
Jedes Mal, wenn der Falke die Gruppe entdeckt hatte, war sie weiter
von uns entfernt. In den Wirren des Krieges verlor sich diese Spur
immer wieder. Die fünfzehn Fremden und ihr Tross, der ebenfalls
fünfzehn Personen umfasste, wechselte je nach Gebiet und
Erfordernissen die Pferde und die Kleidung, versteckte sich,
verschwand aus meiner Reichweite. Trafen wir nach schnellem Ritt am
Ort des letzten Verstecks ein, dann waren die Vögel ausgeflogen.
Wieder begann die Suche von neuem. Die Verfolger ritten falschen
Gerüchten nach, denn wer immer Vaskane gesehen haben mochte, log
absichtlich oder unabsichtlich -Vaskane war unwiderruflich tot. Die
Nervosität der fremden Reiter griff auch auf mich über. Die
Frist, von der ich nicht wusste, wie lang sie war, schien abzulaufen.
Ich war aus dem Sattel gestiegen, kauerte neben einer Zwergtanne und
sah das Netz der Spinne. Die Wärme der letzten Julitage löste
die Tautropfen auf, die das Netz wie winzige Perlen bedeckten.
Geschäftig schwang sich die Spinne hin und her und zog ihren
seidenen Faden hinter sich her.
    „Ist nicht auch dein Schätzchen unruhig geworden,
Adlan?“ Ich schaute auf und drehte mich halb herum. Zündt
stand da, hatte sich eine Pfeife angesteckt und sah mich prüfend
an.
    „Sie auch, ja“, murmelte ich. ,Zündt, ich kann
nicht anders! Wir werden noch eine Weile reiten müssen. Die Spur
ist heiß, aber verwischt.“
    Wir wussten, dass Tourenne und Enghien ein Heer aufgestellt hatten
und sich in Richtung Nördlingen bewegten. Das Heer unter Mercy
zog hingegen in die Richtung von Allerheim. Wir waren hiervon nicht
mehr weit entfernt.
    Zündt setzte sich neben mich auf einen nassen Baumstamm. ,Du
weißt, dass die Stimmung nicht besonders gut ist. Wir haben
alles, wir sind ausgeruht, wir haben gute Beute gemacht und haben
kessere Pferde als je zuvor. Aber wir alle sehnen uns danach zu
handeln - wir sind Männer des Krieges, nicht des Friedens.“
    Jch weiß“, bekannte ich. „Und ich verspreche
euch, dass wir in wenigen Tagen alles zu Ende geführt haben
werden.“
    Er zwinkerte misstrauisch. „Alles?“
    Jch hoffe es. Wenn mein Plan aufgeht, werdet ihr alle sehr
staunen. Für euer Lebensende wird dann gesorgt sein... aber ich
muss erst diejenigen finden, die ich suche.“
    ,Dein Falke sagt dir, wo sie sind, eh?“ erkundigte er sich.
    ,Mein Falke hat altersschwache Augen“, sagte ich. Jmmer
wieder verliert er die Spur, wie wir alle gemerkt haben.
    Ich warf einen Blick auf das Spinnennetz. Das Tier hatte bewiesen,
dass nur Geduld zum Ziel führte. Die Spinne lauerte und spann,
und plötzlich befand sich ein Opfer in den Maschen der klebrigen
Fäden. Ich sah dieses Symbol der Geduld und der Be -harrlichkeit
an. Ich konnte nicht anders. Sechsundachtzigmal hatte ich gehofft und
war enttäuscht worden. Es war wie ein Brettspiel - die Jagd
hatte sich in viele kleine Sprünge auseinandergezogen. Die
letzten beiden Sprünge würden in jene Gegend führen,
in der - aller Voraussicht nach - die Heere aufeinandertreffen
würden. Mit Sicherheit traf ich die fünfzehn Verfolger dort
an. Sie dachten sicher noch immer, Vaskane habe Unterschlupf bei den
Kaiserlichen gefunden. Aus dem Kreis, in dem wir uns alle bewegten,
würde eine Spirale werden, in deren Mittelpunkt das Treffen
stattfand.
    ,Wie sehen die nächsten Tage aus?“ fragte Zündt
leise.
    „Wir reiten weiter. Richtung Allerheim. Und dort werden wir
auf alle Fälle in den Kampf eingreifen. Vielleicht gelingt uns
wieder ein verblüffender Erfolg.“
    „Wir alle brennen darauf!“ versicherte er.
    „Ich nicht weniger, wenn auch aus anderen Gründen“,
sagte ich „Sage es den Männern.“
    Er stand auf und schlug den Pfeifenkopf an seinem Radsporn leer.
    „Und Feinsliebchen reitet mit?“
    Ich erwiderte lässig: „Feinsliebchen reitet mit mir.
Neid?“
    „Nicht ganz. Sie ist mir zu dürr!“ sagte er und
zeichnete ungemein füllige Umrisse in die Luft, um sein
Phantasieweib an -zudeuten.
    Ein Insekt zappelte im Netz. Die Spinne ließ sich auf das
Tierchen fallen, indem sie an einem

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