PR TB 101 Das Universum Der Accalauries
Ihnen berichten«, wiederholte Crton
bestimmt.
Gucky wußte instinktiv, daß er jetzt nicht mehr
erfahren konnte. Außerdem war es an der Zeit, Fragile und die
anderen zu beruhigen, ehe sie begannen, sich Sorgen um ihn zu machen.
Die Neuigkeit würde sie ganz schön durcheinanderbringen. Er
fragte:
»Kann ich in unser Schiff zurückkehren? Ich muß
mit dem Kommandanten sprechen. Sie können mich begleiten, wenn
Sie es wünschen. Legen Sie Ihren präparierten Raumanzug an,
dann können Sie unser Schiff ohne jede Gefahr betreten, so wie
ich das Ihre.«
»Ich begleite Sie gern«, erwiderte Crton bereitwillig
und gab seinen Leuten einige Befehle. Dann wandte er sich wieder an
Gucky und erklärte: »Ich bin in kurzer Zeit wieder zurück.
Warten Sie bitte hier auf mich.«
Während der Kommandant ging, um seinen Raumanzug anzulegen,
hatte Gucky Gelegenheit, sich mit den Offizieren zu unterhalten.
Dabei schaltete er den Telekom am Unterarm ein und berichtete Fragile
mit einigen kurzen Worten über das bisher Vorgefallene.
Gleichzeitig kündigte er den Besuch des Accalauries an.
Als Sham Crton in die Zentrale zurückkehrte, trug er den
rötlichen Schutzanzug. Gucky untersuchte ihn und stellte fest,
daß der Überzug absolut zuverlässig war. Das mußte
er auch sein, oder bei der Rematerialisation in der UNIVERSUM würde
es eine verheerende atomare Explosion geben.
Die beiden Schiffe schwebten nun dicht nebeneinander im All.
Gucky nahm Crtons Hand.
»Wenn Sie jetzt die Augen schließen, Crton, werde ich
teleportieren. Wir sind im Schiff der Terraner, ehe Sie Ihre Augen
wieder Öffnen können. Fertig?«
Sham Crton schloß die Augen ...
*
Der Accalaurie — oder, wie sie sich nannten: der Shack —
begriff das Problem der Terraner außerordentlich schnell.
Wieder hinderte er Gucky daran, seine Gedanken klar zu lesen, eine
Fähigkeit, die er anscheinend hervorragend beherrschte. Zögernd
griff er das Thema auf, als er die Pläne der terranischen
Expedition erfahren hatte.
»Die Grenze zwischen den Universen ... sie ist nicht so
einfach zu bezwingen. Ein Linearsprung genügt keineswegs, das
darf ich Ihnen verraten. Auch eine normale Transition würde
nicht weiterhelfen.« Eins seiner Augen richtete sich auf Hela
Byer. »Sie kommen der Lösung des Rätsels schon näher,
wenn Sie die Zeit einbeziehen. Aber — nehmen Sie mir das bitte
nicht übel — ich darf Ihnen nicht mehr darüber sagen.
Accutron Mspoern sitzt im Rat der Wissenschaftler. Wir müssen
die Entscheidung ihm überlassen, wieviel Sie erfahren dürfen.
Er wartet auf Sie.«
»Er wartet auf uns?« wunderte sich Fragile.
»Er wartet auf die Terraner, denn auch bei uns haben sich
Schwierigkeiten ergeben. Sie haben nichts mit Ihnen zu tun, wohl aber
mit einer uns und Ihnen absolut fremden Ster-nenrasse. Kommen Sie mit
uns, dann werden Sie alles erfahren. Jeder Shack, der in dieses
Universum vordringt, hat den Auftrag des Wissenschaftsrates, Terraner
mitzubringen. Wir benötigen Ihren Rat.«
»Und wir sind eigentlich unterwegs, weil wir Ihren Rat
brauchen«, gab Gucky unumwunden zu. »Vielleicht können
wir uns gegenseitig helfen, wenn wir Ihr Problem kennen.«
»Sie werden es kennenlernen«, versprach Crton.
»Mspoern wird mit Ihnen darüber sprechen.«
Es folgte später noch eine angeregte Diskussion, während
die beiden Schiffe mit kaum meßbarer Geschwindigkeit durch den
Raum trieben, einer zwei Lichtjahre entfernten Sonne entgegen, die in
der Grenzzone zwischen zwei Universum stand. Der Funkkontakt zwischen
beiden Schiffen war hergestellt worden, so daß Crton jederzeit
mit seinen Offizieren sprechen konnte.
Der Raum um sie herum war, wie die Fernortung mehrmals
feststellte, absolut leer.
Die schimmernde Grenze, nur durch die Positronik sichtbar gemacht,
verlief unverändert zwischen den Universen. Ihr Geheimnis würde
nicht mehr lange ein absolutes Geheimnis bleiben. Man würde sie
bald überqueren können ...
Dr. Müller war nicht ganz überzeugt.
»Nichts gegen die Friedensverträge Rhodans«,
sagte er, als er Dr. Fabulus im Labor antraf. »Aber dieser
Accalaurie sieht mir nicht danach aus, als würde er sich an
Verträge halten.« Fabulus bedachte Müller mit einem
strafenden Blick. »Mein lieber Kollege, Sie befinden sich in
einem fatalen Irrtum, wenn ich mal so sagen darf. Wie können Sie
denn den Angehörigen eines fremden Sternenvolkes nach seinem
Äußeren beurteilen? Diese verrückten Zeiten haben wir
schon lange überwunden, oder nicht?
Weitere Kostenlose Bücher