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PR TB 102 Planet Der Dschungelbestien

PR TB 102 Planet Der Dschungelbestien

Titel: PR TB 102 Planet Der Dschungelbestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hätte durchschlüpfen können. Sie umgab Toskin wie eine
kleine, schützende Arena, und er fühlte, wie das
unbehagliche Gefühl, das ihn seit Verlassen des Amphicars
begleitete, allmählich schwand. Wesentlich ruhiger geworden,
ging er daran, die schlaff "herabhängenden Trossen aus
ihren Halterungen am oberen Röhrenrand zu lösen und gab
Freizeichen für die Mannschaft im Gleiter. Mit schlingernden
Bewegungen verschwanden die Trossen nach oben.
    Etwas schien sich in Toskins Schultergurten verhakt zu haben,
vermutlich ein treibender Ast. Er faßte nach hinten und wischte
über seine Schulter. Als er sich umwandte, erstarrte er mitten
in der Bewegung. Dicht über ihm tastete ein etwa armdicker
Tentakel suchend umher. Mit weit aufgerissenen Augen verfolgte Toskin
das weißliche Ding bis zum oberen Rand der Röhre zurück
und sah dort die verjüngten Spitzen weiterer Fangarme
hochzüngeln.
    »Cushing!« ächzte er ins Mikrophon.
»Menschenskind, Cushing! Hier unten ist ein Biest. . .«
    Mit unbeholfenen Schritten wich er zur gegenüberliegenden
Wandung zurück.
    »Cushing!« wiederholte er. »Zieht mich doch
'rauf, verdammt!«
    Er ruckte heftig an der Leine und spürte plötzlich
keinen Widerstand mehr. Als er noch einmal zog, sah er, wie sich die
Leine zu seinen Füßen in wirren Schlingen über den
Boden ausbreitete; kurz darauf hielt er fassungslos das Ende in der
Hand. Verzweifelt griff er zum Gürtel und klinkte den
Karabinerhaken aus, um sich von dem nutzlos gewordenen Seil zu
befreien.
    Unter der Ausrüstung, die man ihm mitgegeben hatte, befand
sich auch ein machetenartiges Haumesser, das zur Abwehr größerer
Raubfische und zur Beseitigung von Schlingpflanzen gedacht war.
Toskin bezweifelte, daß diese kümmerliche Waffe in seiner
Situation eine große Hilfe darstellen würde, dennoch
weckte sie seinen Selbsterhaltungstrieb, sobald er sie in die Hand
genommen hatte.
    Wachsarn verfolgte er die züngelnden Bewegungen der Tentakel.
Das Ungeheuer jenseits der Röhrenwandung suchte jetzt
systematisch nach seiner Beute, es schien die Röhre von außen
zu umrunden. Toskin war immer wieder gezwungen, auszu-weichen, wobei
er sich längs der Wand bewegte und bald wieder an jener Stelle
angelangt war, wo er die Berührung verspürt hatte. Das
unheimliche Karussellspiel dauerte an, und Toskin wurde klar, daß
die Geduld seines verborgenen Gegners größer als die seine
war. Er mußte endlich handeln, wenn er nicht riskieren wollte,
daß ihm die Nerven durchgingen.
    Er nestelte den kurzen Spaten aus seinem Gurt, mit dem er vorhin
den Boden eingeebnet hatte, und wartete auf eine Chance. Plötzlich
schien es ihm, als stiege dort drüben eine dunkle Masse über
den Röhrenrand. Er wagte es, den Helmscheinwerfer darauf zu
richten und blickte direkt in ein starres, lidloses Auge, das ihn
leidenschaftslos betrachtete. In seiner ersten Panik schleuderte er
den
    Spaten wie eine Harpune auf dieses glotzende Auge zu, doch die
improvisierte Waffe prallte harmlos von der runzeligen Stirn des
Ungeheuers ab, da der Schwung, den Toskin ihr verliehen hatte, vom
Wasserwiderstand weitgehend abgebremst wurde.
    Eines jedoch hatte Toskin damit erreicht: Das Auge verschwand, als
das Biest vorübergehend wegtauchte.
    Jetzt oder nie!, dachte Toskin und trat beherzt mit erhobener
Machete in die Mitte der Röhre. Mit kalter Entschlossenheit hieb
er auf die sich ringelnden Tentakel ein. Jenseits der Wandung wurde
das Wasser aufgewühlt. Schlammwolken wirbelten empor und
verschlechterten zusehends die Sicht.
    Toskin entschloß sich, alles auf eine Karte zu setzen und
hangelte sich mit verzweifelter Anstrengung an dem Markierungsstab
hoch, jeden Moment darauf gefaßt, von einem der Tentakel
umschlungen und wieder in die Tiefe hinabgezerrt zu werden.
    Er durchbrach die Wasseroberfläche wie ein Fisch, der sich
aus kochendem Wasser schnellen will, fiel klatschend zurück und
fuchtelte panikerfüllt herum, bis er die rettende
Markierungsstange zu fassen kriegte.
    Seymour bemerkte ihn zuerst und warf ihm eine Leine zu. Dann wurde
auch Vance aufmerksam und packte mit an, um ihn an Bord zu hieven.
    Apathisch lag Toskin an Deck des Amphicars und rührte keinen
Finger, als seine Kameraden ihm den Helm abschraubten und ihn
anschließend aus dem Anzug schälten.
    »Mensch, Toskin!« äußerte sich Vance
erstaunt. »Was ist in dich gefahren? Du läßt dich ja
bedienen wie ein Säugling auf dem Wickeltisch!«
    Toskins Blicke, die voll tiefster Dankbarkeit

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