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PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

Titel: PR TB 104 Samurai Von Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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üppigen
Reisähren«. Die naturbedingte Isolation und eine ziemlich
ertragreiche Basis der Agrarwirtschaft waren die Gründe für
die merkwürdige Kultur. Ein
    Ehrenkodex ohnegleichen trieb erwachsene Männer in den
Selbstmord, und andererseits scheute man sich, einen Schmetterling zu
zertreten, weil die Farbe seiner Flügel dann verblich.
    Ausgerechnet hier hatte ich den Fremden zu suchen. Nun, ich kannte
ziemlich viel, fand mich in vielen Situationen zurecht und hatte
bereits begonnen, in der Sprache dieser Inseln zu denken - was konnte
mir passieren?
    Nicht so voreilig, Arkonide. Du kennst die Schwierigkeiten nur von
Bildberichten, flüsterte warnend der Extrasinn.
    Seit etwa siebzehnhundert Jahren, wohl auch einigen Jahrhunderten
mehr, war aus einer Masse von Einwanderern vom Festland und wohl auch
von den südlich gelegenen Inseln ein homogenes Volk geworden.
Die Menschen hatten Ähnlichkeit mit den gelbhäutigen
Asiaten, aber die Kultur war ganz anders.
    Ich wanderte den ganzen Tag lang. Ich ging Schritt um Schritt den
Weg nach Süden, den auch Nectrion gegangen war. Ich suchte nach
Spuren, und je mehr ich mich von der Küste entfernte, desto mehr
betrat ich Kulturland. Es wurde seit Jahrhunderten bearbeitet, und
mich faszinierte es, wie jeder Meter Boden ausgenutzt war. Besonders
die Terrassen der Reisfelder, die entlang der Hügel liefen,
durch Steinwälle und komplizierte Kanalsysteme voneinander
getrennt, waren ein Beweis dafür, daß hier jeder Grashalm
und jeder Pflaumenbaum wichtig schienen.
    Offensichtlich betrat ich einen Landstrich, der im Frieden dalag.
    Denke daran! Du willst den Einsiedler besuchen! erinnerte mich der
Logiksektor.
    Ich würde, wenn die Wanderung weiterging, ein Pferd brauchen.
Ich blieb stehen und vergegenwärtigte mir die Karte der
Landschaft. Es waren noch drei Tagesreisen bis zu dem Tempelchen,
vorbei an kleinen Dörfern und einzelnen Gehöften. Bisher
hatte ich niemanden getroffen. Ich beschloß, heute nacht von
meinen mitgebrachten Vorräten zu leben.
    Vor rund einhundert Jahren, so überlegte ich, als ich mit
durchschnittlichem Schrittempo weiterwanderte, hatte die Zeit
Tokugawa begonnen, die auch Edo genannt wurde; die letzten Jahre hieß
man hier allgemein die Genroku-Ära. In ihr waren Kyoto und Osaka
die Hauptstädte. Ich hatte keine Ahnung, wohin und wie weit mich
meine Suche nach dem Mann führen würde, den die Robotgeräte
verloren hatten. Als es dunkelte, suchte ich mir einen Platz unter
den hochliegenden Wurzeln eines großen Baumes.
    Ich hatte Hunger.
    Jetzt würde sich beweisen, was ich gelernt hatte und wie ich
überleben konnte, wenn ich nicht souverän über
Hilfsmittel aller Art gebieten konnte. Ich suchte einige Steine,
umherliegendes Holz, Zweige und Äste und machte ein kleines
Feuer. Ich fand eine Quelle, holte Wasser und kochte drei Handvoll
Reis. Ich erhitzte Fett in einer langstieligen Pfanne aus meinem
Gepäck, hackte Kräuter, die ich kannte und gefunden hatte,
schnitt das mitgebrachte Fleisch in Würfel und würzte es.
Dann briet ich das Fleisch und
    den Reis und fabrizierte eine Soße, die ich mit wahrem
Feuereifer abschmeckte.
    Ein Schluck Reiswein aus der großen Flasche beschloß
das Essen, dann ging ich zur Quelle und wusch das Geschirr mit Sand
und viel Wasser aus. Dann packte ich wieder alles ein, häufte
die Reste der Mahlzeit auf ein großes Blatt und wickelte es
zusammen. Später würde ich es in die erkaltende Asche
legen.
    Ich breitete eine Decke auf dem Boden aus, schaltete an meinem
Armband einen Kontakt und konnte sicher sein, daß die Möwe
mich bewachte und jeden Näherkommenden mit einem höllischen
Geschrei ankündigen würde.
    Bogen und Köcher lagen griffbereit da. Ich schlief ein und
erwachte mit dem ersten Sonnenstrahl.
    Kurz nachdem ich gegessen und mich gewaschen hatte, begann die
Möwe zu schreien, schwang sich in die Luft, und ich wußte,
daß jemand die Rauchfahne des Feuers gesehen hatte.
    Ich wartete, Bogen und Pfeile in der Hand.
    Meine Bündel waren geschnürt, ich war bereit,
weiterzuwandern. Kurze Zeit später hörte ich das Trappeln
von Pferdehufen auf der Straße, die meinen Weg kreuzte und nahe
des Wäldchens vorbeiführte.
    Ein Reiter! Offensichtlich jemand, der entweder reich oder
bedeutend ist! kommentierte der Extrasinn. Hin und wieder gab dieses
Organ Formulierungen von sich, deren Bedeutung auch ein zweijähriges
Kind hätte begreifen können, aber ich mußte mit
diesem Organ leben.
    »Ich bin weder reich

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