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PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

Titel: PR TB 104 Samurai Von Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Lächeln. Sein Haar war an allen
Seiten des Kopfes nach oben gezogen und dort in einer Art Ring
zusammengefaßt. Er sah aus wie ein müder, satter
Fünfzigjähriger, aber als ich den abgewetzten Holzgriff des
Schwertes sah und die Ahnenrolle im Gürtel, wußte ich, daß
dies kein Stümper war. Immerhin konnte er mir viele Fragen
beantworten. Und ich hatte sehr viele Fragen.
    Tsunayoshi, der Shogun der Samurai-Regierung, hatte offensichtlich
viele Straßen anlegen lassen. Auch diese Wege waren voll in die
Natur integriert worden; sie führten stets dort entlang, wo sie
kein kostbares Land berührten. Jetzt, nach Mittag, war die
gesamte Natur erwacht. V-förmige Formationen von Wildgänsen
begleiteten unseren Weg. Ich hatte meine Packen hinter den Sattel des
Pferdes geschnürt, hielt mich mit einer Hand am Sattel fest und
ging neben dem Pferd einher.
    Yodoya kratzte sich hinter dem Ohr und fragte: »Du bist ein
Wanderer, Ataya. Was aber willst du wirklich?«
    Ich überlegte rasch und erwiderte:
    »Nichts anderes suche ich als einen Beruf, der mir gute
Bezahlung und große Unabhängigkeit sichert. Und Zeit für
meine Studien.«
    Der Samurai erwiderte:
    »Dann mußt du Samurai werden, Ataya Arcohata. Wie
kommt es, daß du so viel größer bist als ich und die
anderen?«
    Ich hatte mir seit langer Zeit eine plausible Erklärung
zurechtgelegt und sagte:
    »Mein Vater war Japaner, meine Mutter eine Portugiesin. Ich
bin in Wirklichkeit der Sohn einer berühmten Familie, aber wegen
meiner Größe erkennt mich niemand an. Ich habe mich also
entschlossen, allein durch die Welt zu gehen.«
    »Ich verstehe. Ein Los, das bitter und süß ist -
du kannst gut kämpfen?«
    Ich nickte.
    »Sowohl mit dem Schwert als auch mit der Klugheit deiner
Rede?«
    Ich dachte an die Hunderte von Schwert- und Degenkämpfen, die
ich siegreich bestanden hatte und sagte deutlich:
    »Ich bin ein ausgezeichneter Bogenschütze, kann lesen
und schreiben und zeichnen, kämpfe mit allem, was zum Kampf zu
gebrauchen ist, auch mit den Explosivgewehren. Ich bin recht
geschickt, sagen sie von mir.«
    Der Samurai neigte sich aus dem Sattel und sagte:
    »Dann mußt du einfach versuchen, Samurai zu werden!
Kaufe eine Ausrüstung und verdinge dich bei einer Familie, die
dich ernährt, und die du schützen mußt. So ist das.«
    Wir gingen weiter. Unser Ziel war der kleine Tempel mit dem
flachen Haus daneben, umgeben von einem Föhrenwäldchen. Wir
kamen an Bauernhöfen vorbei, die verlassen schienen. Alle
Menschen arbeiteten auf den Feldern. Ich erhielt langsam ein genaues
Gefühl der Landschaft; ich fand mich zurecht; ich würde
Gefahren erkennen. Eine tiefe Unsicherheit blieb. Ich war hier so
fremd wie noch nie zuvor in einem Land. Die Straße, gesäumt
von Ahornbäumen, wand sich entlang eines Hügels, machte
einige Kurven, schwang sich über eine grazile, breite Brücke
aus Stein. Hier gab es wenige Menschen, jedenfalls waren wir bisher
nur einigen wandernden Bauernfamilien begegnet, die Nahrungsmittel
zum Markt trugen. Ich hatte ihnen etwas abgekauft, dann waren wir
weitergezogen. Noch immer befand ich mich auf der Spur Nectrions.
    »Kuge Yodoya?« sagte ich schließlich.
    »Ich höre, Wanderer!« sagte er.
    »Ich bin kuge, ich bin ein Samurai. Ich habe eine
Ahnenrolle, die so lang ist wie die Straße nach Kyoto, und ich
habe das Recht, einen zweiten Namen und ein zweites Schwert führen
zu dürfen.«
    Er schwieg daraufhin; ich wußte nicht, aus welchem Grund.
    Ich hatte natürlich vorgesorgt. Nur noch ein kleiner Rest
höfischer Familien lebte in Kyoto; es waren Samurai, aktive
Führer der Gesellschaft. Sie bildeten eine selbstbewußte
Militäraristokratie und übten die Zivilverwaltung aus.
Einen Posten in Kyoto konnte ich mir aus dem Kopf schlagen - ich
würde ihn nie bekommen, selbst mit meinem Gold nicht. Wir, die
Samurai, besaßen unter anderem das Recht, kirisutegomen
genannt, einen nicht genügend ehrerbietigen Mann auf der Stelle
zu töten. Wir waren die oberste Schicht dieses Landes. Unter uns
standen die chonin, die Priester, Stadtbewohner, Bauern, Handwerker
und Kaufleute, und die eta und die hinin, die Paria. Aber es wurden
nur wenige Unterschiede zwischen einem Paria und einem verarmten,
abgerissenen Samurai gemacht - wir beide boten nicht gerade das Bild
von Angehörigen der Herrscherkaste. Wenn uns aufgebrachte Bauern
erschlugen und verscharrten, würde niemand nach uns suchen.
    »Warum dann dieser Aufzug, warum der lange Weg zum

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