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PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

Titel: PR TB 104 Samurai Von Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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das
Gleichgewicht zu halten, starrte ich auf den Bildschirm. Dort sah
ich, wie der Vogel stabil in der Luft schwebte und das ausbrechende
Chaos betrachtete. Aus einem Haus sprang ein Mann
    - das Gesicht! Ich erkannte ihn sofort. Es war Nectrion, im Kleid
eines Samurai. Er hatte ein Kind auf den Armen, rannte zu einer
Rasenfläche und legte das Kind dort ab, sehr vorsichtig, mit
sicheren Bewegungen. Dann wich er einem Balken aus, der von einem
Vordach auf ihn herunterstürzte, holte Atem und rannte zurück
ins Haus. Hier wie dort brach die Panik aus. Tiere und Menschen
flohen ins Freie. Das Wasser des kleinen Sees schien zu kochen, und
der Teppich der Seerosen warf Wellen. Balken knirschten, Insekten
kamen aus den Ritzen und rannten verzweifelt hin und her. Während
das Haus um mich herum zitterte und schwankte, während ich
umhergeschleudert wurde, hielt ich den Spiegel verzweifelt fest und
starrte das Bild an.
    Nectrion, einen bewußtlosen Mann über der Schulter, ein
Kind unter dem Arm und an der Hand ein junges Mädchen, spurtete
über den Hof und hielt an, als er den Baum und den Rasen
erreichte.
    Die Möwe schoß aus der Luft herunter, die Optiken
stellten sich ein, und ich sah direkt in das Gesicht des Fremden.
    Er war es!
    Inzwischen hatte ich auch erkannt, daß es der Hof des Herrn
Tawaraya war, auf dem sich Nectrion aufhielt.
    Ein Tisch schlitterte über den Boden heran, drehte sich und
traf mit der Kante meinen Oberschenkel. Ich warf mich herum und wurde
mitten in der Bewegung von dem nächsten Erdstoß
umgeworfen. Der Spiegel rollte aus meinen Fingern. Ich kam auf die
Füße, rutschte auf einer Strohmatte aus und warf mich nach
vorn. Ich ergriff den Bildschirm, wurde abermals durchgeschüttelt
und sah wieder hinein.
    Nectrion war stehengeblieben.
    Er sah sich um, machte eine abwehrende Bewegung und wollte die
Möwe, die ihn in engen Schleifen umkreiste, vertreiben. Das Tier
floh nicht, sondern kam noch näher. Dann sah ich in das Gesicht
des Samurais von den Sternen: er schien plötzlich zu begreifen,
daß dies eine untypische Möwe war. Er griff zum Schwert,
und plötzlich konkurrierten positronische Relais mit
blitzschnellen Bewegungen. Der Vogel wich zurück und stieg
senkrecht in die Höhe. Mit einem schnellen Schlag, den ich nicht
einmal richtig wahrnahm, traf Nectrion den Flügel des Tieres.
    Die Möwe fing sich wieder, schwenkte in der Luft herum, das
Bild geriet ins Zittern und Schwanken, dann sah ich, wie das
Samuraischwert mit fürchterlicher Wucht den Körper des
Tieres zerschnitt.
    Das Bild flirrte, Störungen traten auf, dann wurde die
Scheibe grau, und als ich mit einigen unsicheren Sätzen ins
Freie sprang, bildete sich wieder die blitzende Schicht des Spiegels.
    Aus! kommentierte der Extrasinn.
    »So ist es!« sagte ich und atmete tief durch. Staub
und Rauch waren in der Luft. Ein unterirdisches Grollen durchlief den
Boden, alle Pflanzen und Gebäude schwankten, dann war alles
still. Ich rollte den Spiegel zurück ins Zimmer, band meine
Sandale neu und sah mich um. Über das Land breitete sich jetzt
ein tiefes Schweigen aus. Ich ging langsam geradeaus, über die
völlig unzerstörte Brücke, hinein in den Park. Eines
jener merkwürdigen Götter-Tore war zusammengebrochen, und
ich sah die roten Balken im Gras und zwischen Zierpflanzen liegen.
Dann kniff ich die Augen zusammen und sah das schleierartige Gewand,
das sich über dem Gras ausbreitete. Ein weißer, nackter
Fuß. ich beschleunigte meine Schritte und sah kurze Zeit
später, daß offensichtlich das zusammenstürzende Tor
ein junges Mädchen getroffen hatte.
    Ich faßte zu, hob den schweren, riesigen Balken hoch und
schleppte ihn in einer Anzahl kurzer Bewegungen zur Seite. Dann sah
ich aufgelöstes schwarzes Haar, das strahlenförmig auf dem
Kleid lag. Ein abgebrochener Kamm steckte halb im Haar. Als die Sonne
sich einen Weg durch Nebel, Rauch und Staub gebahnt hatte, leuchtete
das schwarze Haar auf, als läge ein blauer Schimmer darüber.
Ein junges, schönes Mädchen lag vor mir.
    Ich kauerte mich auf die Hacken, schob meine Hände unter den
Körper und drehte ihn um. Eine schnelle Prüfung ergab, daß
nichts gebrochen schien, nur an der Schulter und am Hinterkopf
erfühlte ich geschwollene Stellen.
    Sie atmet schwach! Sie lebt! sagte der Extrasinn.
    Ich hob den Körper hoch, richtete mich auf und wunderte mich,
wie leicht das Mädchen war. Ich blickte in ein schmales Gesicht
mit mandelförmigen, geschlossenen Augen und

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