Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

Titel: PR TB 104 Samurai Von Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
sagte er, »denn während
des Bebens griff mich eine Möwe an, und ich erschlug sie.
Allerdings war sie verschwunden, als ich nach dem Beben nach ihr
suchte.«
    Ich winkte ab und meinte achtlos:
    »Vielleicht war es wirklich nur eine Seele, die keine Ruhe
fand. Wer wird sich darüber aufregen?«
    »Niemand!« sagte er. »Kann ich dir helfen,
Bruder?«
    »Ja«, sagte ich. »Du kannst mir alles zeigen.
Ganz besonders interessiert mich diese Burg dort oben. Ich kenne die
Burg des Herrn Shokokuyij, und ich glaube, sie ist besser als diese
Anlage hier.«
    »Ich lasse Tee bringen, und dann können wir darüber
reden. Komm mit mir, und ich zeige dir alles. Du hast einen neuen
Freund gefunden - den Sohn des Herrn. Er will unbedingt so groß
werden wie du!«
    Wir lachten höflich, dann verließen wir das Haus, das
ein wenig abseits stand. Wir besichtigten jeden Winkel des
ordentlichen Gehöftes, wurden von Mägden und Knechten
neugierig angestarrt, und schließlich ließen wir uns
Pferde bringen und ritten hinauf zur Burg. Sie war halb verfallen,
und ich sah, daß jemand stümperhaft versucht hatte, sie
auszubessern.
    Das ist eine Arbeit für dich! Du kannst binnen kurzer Zeit
die Burg so instand setzen, daß sie einem Ansturm Shokokuyijs
standhält! warf mein Extrasinn ein.
    »Wenn ein Angriff erfolgt«, sagte ich bestimmt, »dann
wird jeder, der sich hierher flüchtet, sterben müssen!«
    Wir ritten durch das Tor hinaus und den Hügel abwärts.
    »Du kennst solche Anlagen?« fragte Nemuro unsicher.
Ich mußte daraus schließen, daß dort, wo er herkam,
Burgen eine unbekannte Einrichtung waren. Folglich auch die
Notwendigkeit, solche Bauwerke oder ähnliche für die
gleichen Zwecke aufzurichten.
    »Ich kann sie bauen«, sagte ich. »In der Zeit,
da ich die Inseln verlassen hatte, lernte ich viel!« war die
Antwort. Glaubte mir der Fremde?
    »Du wirst bei Tawaraya offene Türen eintreten!«
versprach er mir.
    Wir trafen uns, als es Abend wurde, im großen Haus. Dort
aßen wir gemeinsam, und ein kräftiger Umtrunk besiegelte
mein neues Dienstverhältnis. Aber ich merkte sehr bald und sehr
genau, daß jedes meiner Worte zwar Tawaraya freute, den Fremden
aber mit ständig Wachsendem Mißtrauen erfüllte. Er
war unsicher. Warum? Ich wußte es nicht. Aber es genügte
mir vorerst, daß ich dicht neben ihm arbeitete, und daß
ich ihn nötigenfalls verfolgen konnte, wenn er versuchte, von
dieser Insel und diesem Planeten zu starten. Wir verabschiedeten uns
und gingen leise zurück in das Haus. Ich zog mich aus, badete
mich ausgiebig und legte mich in meinem weichsten Kimono auf die
Matte, zog die Decke über mich und verschränkte die Arme
hinter dem Kopf.
    Im Teich schlug ein Kranich mit den Flügeln, ein Regenpfeifer
rief. Der Vollmond sah mir direkt ins Gesicht, und langsam beruhigten
sich meine Gedanken. Ich wendete die Übungen des Zen an und
hatte mich innerhalb kurzer Zeit unter Kontrolle.
    Jetzt konnte ich mit meinen Überlegungen beginnen.
    Was hinderte mich eigentlich daran, aufzustehen und durch den
Korridor ins Zimmer des Fremden von den Sternen zu gehen? Was hielt
mich zurück,
    ihm zu sagen, wer ich war und wie meine Heimatwelten hießen?
Warum fragte ich ihn nicht, ob er mich von Larsaf III wegbringen
könnte? Warum nicht?
    Ich dachte lange nach und fand schließlich die Lösung.
    Was wußte ich von der Lage außerhalb dieser
vergessenen Ecke der Milchstraße? Ich ahnte nicht, aus welchem
Sektor der Milchstraße dieser Sohn einer unbekannten Sonne kam.
Vielleicht gehörte sein Planet zu einer Sonne aus einem
Sternarchipel, das mit dem mächtigen Arkon verfeindet war?
    Ich mußte erst wissen, ob er im Fall meines Versuchs mich
auch mitnehmen würde. Oder etwas anderes. Der Zeitpunkt für
den ersten richtigen Kontakt war jedenfalls heute ungünstig. Und
hätte ich dies nicht alles geahnt und im Verborgenen gewußt,
würde ich die Mühsal der langen Ausbildung nicht auf mich
genommen haben.
    Und das Mädchen?
    Ich hatte tatsächlich den Verdacht, als würde ich Tairi
No Chiyu bald wiedersehen. Ich wußte nicht, worauf sich meine
Sicherheit in diesem Punkt stützte, aber ich rechnete fest mit
dem Starrsinn meines früheren Herrn. Er würde den
Mechanismus einer Familienfehde wieder in Gang setzen. Ich würde
versuchen müssen, das alles zu unterbinden.
    Ich schlief ein.
    ***
    Ein fades Morgengrauen ging vorüber, und beim ersten Schein
der Sonne klopfte jemand an meine Tür. Ich bewegte mich nicht
und rief:
    »Komme

Weitere Kostenlose Bücher