Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

Titel: PR TB 104 Samurai Von Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
schwarzen Röhre und
gläsernen Dingen, die wie Linsen geformt sind. Man sieht damit
weiter als ein Raubvogel.«
    In der Ferne, unsichtbar im Dunst, hinter den drei bewaldeten
Kuppen, lag die Burg des Shokokuyij. Irgendwo zwischen der Burg und
dem Punkt, auf den jetzt Nemuro durch das Glas blickte, befanden sich
die Spione. Zwar änderte der Umstand, daß sie gefangen
wurden, nichts an Shokokuyijs Habgier, aber wir konnten ihn dadurch
warnen. Niemand wollte einen Kampf, schon gar nicht in der Erntezeit,
wo ein einziger Brandpfeil eine kleine Hungersnot bedeuten konnte.
    »Siehst du etwas?« fragte ich.
    »Nein«, gab er zur Antwort. »Wir reiten am
besten hinunter und sehen nach. Das ist ein Zauberding!«
    Er grinste, und ich grinste zurück. Natürlich wußte
er, was ein Fernglas war, und ich wußte, daß er es wußte.
Wir bohrten die Hacken in die Seiten der Pferde, zogen an den Zügeln
und ritten den Hang schräg hinunter, direkt auf einen Bachlauf
zu, der zwischen den Hügeln nach Südosten führte. Wir
erreichten das Bachbett, ritten hinein und donnerten in einem
Sprühregen mindestens hundert Meter durch das Kiesbett, dann
kamen wir in einen kleinen Föhrenwald. Nemuro war ein
vorzüglicher Reiter.
    »Was tun wir, wenn wir sie finden?« fragte ich laut.
    Nemuro lachte auf und setzte mitten durch ein niedriges Gebüsch
hindurch.
    »Ich weiß nur, daß sie als Reisbauern gekleidet
oder verkleidet sind«, sagte er. »Wenn es Männer aus
der Burg sind, wirst du sie vielleicht kennen. Wir verpassen ihnen
einen Denkzettel und schicken sie zurück. Mit einer deutlichen
Warnung.«
    Wir ritten weiter, aus dem Wäldchen hinaus und vorbei an
einem winzigen Buddhatempel. Der Weg ringelte sich zwischen
Reisterrassen entlang, führte über ein System von Brücken,
die ihrerseits Wasserkanäle für die Felder überspannten.
Es war eine abwechslungsreiche Miniaturlandschaft, die wir
durcheilten.
    »Hier wurden sie gesehen!« sagte Nemuro, als wir an
einer Pferdekoppel vorbeiritten.
    Ich schwieg und betrachtete ihn. Es gab zwei Möglichkeiten,
ahnte ich inzwischen. Zwei Möglichkeiten, weswegen er hier war:
Wollte er sich nur verbergen, würde er auf diesem Planeten genug
einsame Plätze finden. Die Anwesenheit des getarnten
Raumschiffes bewies, daß er wieder starten wollte. Entweder war
es Abenteuerlust, die ihn hergebracht hatte, oder es
    handelte sich um eine Notwendigkeit. Ich starrte, ohne die
Geschwindigkeit herabzusetzen, in sein Gesicht, wann immer ich
konnte. Abenteuerlust. er blickte konzentriert, angestrengt und
gesammelt drein. So, als ob er eine Aufgabe wahrnehmen würde.
    Vielleicht leistet er hier ein Arbeitspensum ab? Denke an die
Mitteilungen, die er an das Schiff funkt?! sagte der Extrasinn.
    »Warum bist du so verbissen?« fragte ich laut, als wir
wieder über eine Reihe von abgegrasten Weiden galoppierten, um
den Weg abzukürzen.
    »Es ist meine Aufgabe, die Männer zu finden«,
rief er über die Schulter zurück. »Deine Aufgabe ist
es auch.«
    »Aber ich lache, wenn ich reite!« rief ich.
    »Ich lache, wenn die Aufgabe gelöst ist!« gab er
zur Antwort.
    Aufgabe. Lösung. Anstrengungen und Mitteilungen. Inzwischen
hatten meine Maschinen einen Teil des Textes dechiffriert, und es
stellte sich heraus
    - ich erfuhr es in nächtlichen Funkkontakten mit Rico -, daß
Nectrion eine genaue Schilderung dessen abgab, was er erlebte, wie er
was lernte, wie er gelernte Techniken anwandte, wie er es anschickte,
zu überleben. Und wie er lernte, zu kämpfen und daran zu
denken, einen anderen Menschen zu töten. Ich erfuhr, daß
er eine Erklärung für das Element des Zen gefunden hatte,
die universell anwendbar war. Auch dies alles hatte seine Bedeutung.
    Eine Stunde lang ritten wir schweigend.
    Ich beobachtete ihn weiter. Manchmal kam er mir trotz seines
Alters und der damit weitaus größeren Reife vor wie ein
Musterschüler, der ängstlich darauf bedacht war, alles, was
er tat, richtig und vorbildlich zu tun. Dann wieder, ganz plötzlich
und überraschend, wurde er normal, entkrampfte sich und ritt,
als mache ihm diese Beschäftigung echte Freude - so wie mir.
    Und anschließend fiel er wieder zurück in seine
selbstgewählte Rolle. Ich begann langsam, ihn zu bedauern.
Verstehen konnte ich ihn nicht. Noch nicht.
    Ich ließ mein Tier kurze Zeit im Trab laufen und fiel
dadurch etwas zurück. Der Vorsprung Nemuros vergrößerte
sich, und plötzlich sah ich, wie er sich im Sattel herumdrehte
und den rechten Arm

Weitere Kostenlose Bücher