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PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

Titel: PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Welt
heranzuwagen. Wäre es nicht auch faszinierend, zu ergründen,
warum ein Mann sich ausgerechnet ein Meer aus gelben Blumen
erschafft, um sich darin zur ewigen Ruhe zu begeben? Warum träumt
ein anderer jede Nacht von Kindern ohne Münder, die ihn am
nächsten Tag fürsorglich betreuen und die dann am Abend
wieder verwelken? Wie kommt es, daß ein gerechter Herrscher
drei Söhne in die Welt setzt, die so gar nichts von ihm haben
und so gar nicht nach seinen Wünschen geraten sind? Diese
Geheimnisse, Giryolkenzy, sind es wert, ergründet zu werden.
Aber ich sehe, dich interessiert nicht die erfcrschenswerte Seite der
Realität, du möchtest im Unrat wühlen, möchtest
das ganze Register der Abartigkeit

    durchstöbern. Gut, du sollst deinen Willen haben. Ich werde
deine Wünsche berücksichtigen und dir ein Rätsel
aufgeben, das nach deinem Geschmack sein dürfte. Ich werde dich
einkerkern und mitsamt deinem Gefängnis in die Tiefe verbannen.
Wenn es dir gelingt, das Geheimnis deines Kerkers zu lösen und
dich daraus zu befreien, dann will ich dich gerne wieder als meinen
Sohn aufnehmen. Ich bin mir sicher, daß du als geläutert
zurückkommst - wenn überhaupt.«
    Und er sprach zu seinem Zweitältesten:
    »Calluq, du willst kämpfen. Aber warum mußtest du
auf Abwege geraten? Statt dich in den sportlichen Disziplinen mit
deinesgleichen zu messen, hast du den Kampf mit Ungeheuern und
Dämonen gesucht. Das nenne ich Feigheit, aber ich ließe
sie noch gelten. Doch daß du dich deinem älteren Bruder
angeschlossen hast, das mache ich dir zum Vorwurf. Und so schicke ich
dich mit ihm in die Tiefe, auf daß du sein Gefängnis
bewachst. Sei gewiß, daß du in der Verbannung viel
schlimmeren Scheusalen begegnen wirst, als du sie jemals erschaffen
könntest.«
    Abschließend wandte er sich an seinen Jüngsten.
    »Von dir hätte ich am ehesten geglaubt, daß du
vom rechten Pfad nicht abweichst. Du hattest einen Sinn für die
wahren Dinge des Lebens. Doch warst auch du schwach, weil du dem
Einfluß deiner Brüder unterlagst. Es stört dich, daß
andere bessere Verse, schönere Farbengebilde und wohlklingendere
Töne hervorbringen. Nun, Aquill, dann will ich dich mit Calluq
und Giryolkenzy in die Tiefe schicken, wo es keinen gibt, der dich
übertrumpfen könnte. Du wirst so lange Gelegenheit finden,
in der Düsternis der Tiefe deine betörenden Lieder zu
singen und deine vortrefflichen Bilder zu malen, bis dein Bruder
Giryolkenzy das Rätsel seines Kerkers gelöst hat.«

    Und Korkeion stieß seine drei mißratenen Söhne
zusammen mit der großen Schar all jener, die sich von
Giryolkenzy halten verblenden lassen, in die Tiefe, wo sie sich mit
dem betrügerischen Tagträumer trafen.
    Dort sind sie noch heute - und warten seit Äonen auf den Tag
ihrer Befreiung ...

    Es war gegen Ende Januar 2433, als Lovely Boscyk Michael Rhodan in
seinen Wohnsitz am südlichen Stadtrand von Trade City bestellte
und ihm von seinen Träumen erzählte. Lovely lebte seit dem
Tode seiner Frau Dora allein und verhältnismäßig
zurückgezogen. Da sie nicht in der Lage gewesen war, ihm ein
Kind zu schenken, sah er in Michael so etwas wie einen Sohn. Er hatte
keineswegs vor, mit Perry Rhodan zu konkurrieren, im Gegenteil, er
konnte sich in die Lage dessen versetzen, dem der einzige Sohn
davongelaufen war. Aber er verstand auch Michaels Beweggründe,
die ihn zu dieser Handlungsweise getrieben hatten. Deshalb versuchte
Lovely, Michael ein väterlicher Freund, Kamerad und so etwas wie
ein Beichtvater zu sein.
    Sie kamen vorzüglich miteinander aus.
    Es lag auf der Hand, daß Lovely sich zuerst an Michael
wandte, um ihm von seinen Träumen zu erzäheln.
    »Ich habe jede Nacht das gleiche Traumerlebnis«,
klagte Lovely. Unter seinen Augen lagen dunkle Schatten, die davon
zeugten, wie wenig Ruhe er fand. »Jeder Traum unterscheidet
sich von dem vorangegangenen in verschiedenen Details, aber der
Inhalt bleibt immer derselbe.«
    Michael schien Lovelys Besorgnis nicht zu teilen.
    »Hast du dich schon an Dr. Asgrin um Rat gewandt?«
sagte er. »Ich bin überzeugt, daß er dir helfen
kann. Wahrscheinlich bist du nur zu überarbeitet, Lovely. Die
letzten zweieinhalb Jahre haben an deinen Nerven gezehrt. Du solltest
dir zwei oder drei Monate Urlaub gönnen. Ziehe dich auf
irgendeine Oase in der Galaxis zurück und spanne einmal
ordentlich aus. Wir werden hier auf Olymp schon zurechtkommen.«

    »Du verstehst nicht, Mike«, sagte Lovely verzweifelt.
»Mir geht es

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