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PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

Titel: PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihrem Mittelpunkt.
Von Oro und Randta fehlte jede Spur. Da wußte, ich daß
die Vanymos ein Teleporterfeld aufgebaut und die beiden mit
unbekanntem Ziel abgestrahlt hatten. Ich handelte instinktiv. Ich
spürte die Gefahr und brachte mich durch einen Satz aus dem
Halbkreis der Mutanten heraus.
    Als ich mich nach den Vanymos umdrehte, schienen sie sich in Luft
aufzulösen. Es sah so aus, als hätten sie sich durch einen
Teleportersprung in Sicherheit gebracht. Doch daran, daS sie alle
sechs gleichzeitig verschwunden waren, erkannte ich, daß es
sich um ein hypnosuggestives Täuschungsmanöver Payo
Coq'Inois handeln mußte.
    Ich griff ins Leere und bekam einen Vanymo am Hals zu fassen. Ich
hielt ihm die Vibratorklinge des Degens entgegen und sagte drohend:
    »Wenn du mir nicht sagst, wohin ihr meine Freunde gebracht
habt, schneide ich dir die Kehle durch.«
    An dem unterdrückten Aufschrei, den er von sich gab, erkannte
ich, daß er Interkosmo verstand. Ich konnte ihn immer noch
nicht sehen, aber ich fühlte seinen zitternden Körper in
der Hand. Die Situation war eigentlich grotesk und widersinnig - da
bedrohte ich einen Mutanten, der sich mit einem einzigen
Teleportersprung in Sicherheit bringen konnte.

    Daß er es nicht tat, bewies die Richtigkeit von Prygtins
Worten, der gesagt hatte, daß Vanymos nicht in der Lage waren,
selbständige Entscheidungen zu treffen.
    »Sprich endlich, oder . ..« Ich sprach die Drohung
nicht aus.
    Denn in diesem Augenblick materialisierte Payo Coq'Inoi im Raum.
Die Kristalle an seinem Körper funkelten in einem milden Licht.
Damit wollte er mir zeigen, daß er mit freundschaftlichen
Absichten gekommen war. Er winkte mich mit einer graziösen
Handbewegung zu sich heran.
    »Haben Sie die Sprache verloren, oder haben Sie mir nur eine
Projektion von sich geschickt?« erkundigte ich mich.
    Er nickte bestätigend und gab mir wieder mit Handbewegungen
zu verstehen, daß ich zu ihm kommen sollte.
    Ich überlegte kurz und kam zu der Meinung, daß es meine
Lage nicht wesentlich verschlechtern konnte, wenn ich seiner
Aufforderung nachkam.
    Die Vanymos wurden sichtbar, und ich begab mich in ihre Mitte.
Einer von ihnen teleportierte mit mir zu Payo Coq'Inoi.

6.
    Ich sah die vielen verschieden hohen Türme und wußte,
daß ich mich auf dem Tempeldach befand.
    Payo Coq'Inoi stand an der Abgrenzungsmauer und starrte über
die schräge Seitenwand in die Tiefe hinunter. Er kehrte mir den
Rücken zu und drehte sich auch nicht nach mir um, als ich neben
ihn trat.
    »Eine wunderbare Aussicht haben Sie hier«, sagte ich.
    »Ja«, bestätigte er mit seiner melodischen
Stimme, in der Trauer mitschwang. »Ich kann von hier aus große
Teile einer Stadt überblicken, in der Millionen unglücklicher
Geschöpfe

    leben. Wenn ich den höchsten Turm des Tempels besteige, dann
kann ich weit über die Grenzen der Stadt hinaussehen. Und vom
Weltraum aus kann ich den ganzen Planeten der verlorenen Seelen
überblicken. Sein Anblick verursacht mir Schmerz, Roi. Es ist
mein Wunsch, diese bedauernswerten Wesen zu erlösen. Ich habe
viele tausend Jahre auf den Augenblick gewartet, sie alle in die
Höhenwelt zurückführen zu können. Jetzt ist es
soweit.«
    »Es stimmt also, daß Sie der Payocoq sind, den die
Inois anbeten«, sagle ich. »Demnach stimmt auch alles
andere, was die Bewohner von Garwankel über ihre Vergangenheit
sagen.«
    »Es ist wahr«, bestätigte Coq. »Aber die
meisten dieser bedauernswerten Geschöpfe wissen gar nicht, wie
erbärmlich ihr Leben ist, denn sie glauben nicht daran, daß
sie von Wesen aus der Höhenwelt abstammen.«
    »Wenn diese Wesen mit ihrem Schicksal zufrieden sind,
sollten Sie sie in Ruhe lassen, Coq«, riet ich ihm. »Garwankel
ist ihre Heimat geworden. Die Höhenwelt dagegen - und wenn es in
Ihrer Erinnerung auch ein Paradies ist - wird für sie ein
fremder Ort sein, an dessen Schönheit sie sich nicht erfreuen
können, weil sie außerstande sind, sie zu erkennen.«
    Er warf mir aus seinen unergründlichen Facettenaugen mit dem
wechselvollen Farbenspiel einen mitleidigen Blick zu.
    »Was wissen Sie von der Höhenwelt, Roi. Dieses
Universum, in dem Sie leben, wird von uns die Tiefe genannt und ist
für uns dasselbe wie für Sie die Hölle. Und es ist
tatsächlich die Hölle, Roi. Ich kann es beurteilen, denn
ich habe die Tiefe viele tausend Jahre hindurch bereist. Ich habe
meine Unsterblichkeit unzählige Male verflucht, und wäre
nicht der Wunsch in mir gewesen, in meine Welt

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