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PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig

Titel: PR TB 108 Der Arkonide Und Der Sonnenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Garten
stehen.
    »Warum lacht Ihr, mein weißhaariger Freund?«
fragte Antoinette de Droyden, die in der Halle stand.
    Ich erwiderte:
    »Weil ich gezwungen bin, statt des kurzen, einfachen den
ganz langen und überdies beschwerlichen Weg zu gehen.«
    Sie lächelte mich an und glich heute mehr denn je einer
kleinen, sorgsam geschnitzten und dekorierten Figur aus altem
Elfenbein. Schließlich erwiderte sie leise:
    »Ihr seid undankbar, Atlan. Ihr habt mehr als alle Menschen,
die Ihr kennt. Ihr solltet froh sein, daß Ihr die Möglichkeit
habt, überhaupt einen Weg gehen zu können.«
    Ich kapitulierte vor der Klugheit dieser Frau. Ich küßte
ihre zerbrechlich aussehende, gelbe Hand mit den kleinen
Altersflecken und sagte:
    »Wir freuen uns, Antoinette, daß Ihr hier seid. Es
wird ein gutes Jahr für alle werden.«
    Sie nickte und schloß:
    »Weil ich das ahnte, kam ich her. Ich wünschte, Tairi
wäre meine Tochter. Oder ich wäre jung genug, um Euch
verführen zu können.«
    »Madame werden frivol!« sagte ich und trug sie die
Treppe hinauf. Sie war so leicht wie ein Kind.
    Eine Handvoll Menschen. Eine Handvoll Schicksale. Ein kurzer
Moment hatte uns zusammengeführt. Einige Zeit verliefen die Wege
dieser Personen parallel zueinander, dann trennten sie sich und
gingen fächerförmig nach allen denkbaren Richtungen. Und
wieder versuchte ich, über mich hinauszuwachsen und mit der
Hilfe weniger Menschen und meiner viel zu geringen

    Kenntnisse, etwas zu bewegen, etwas zu verändern. Nach
Möglichkeit zum Guten. Meine Hilfstruppe bestand aus einer alten
Frau, deren Tod ich durch einige geriatrische Medikamente
hinauszögern würde und dadurch, daß ich ihr einige
Stunden lang den Zellaktivator umhängen würde. Aus
einemjapanischen Mädchen, die mir aufjede nur denkbare Weise
half, aber von der ich nicht erwarten konnte, daß sie ein
Raumschiff konstruierte oder das kaum existierende Bildungswesen
reformierte. Und aus vier anderen Wesen, deren Herkunft nicht genau
zu bestimmen war, und die vier verschiedene Wege einschlagen würden.
    Und aus zwei Robothunden und einem Haufen technischer Hilfsmittel,
die, beim unbarmherzigen Morgenlicht besehen, bestenfalls dem eigenen
Schutz dienten.
    Es war schwer, nicht zu resignieren.
    Aber die scheinbar sinnloseste Tätigkeit hier in Versailles
war immer noch besser und vielversprechender als die Flucht in das
stählerne Gefängnis unter den Wellen des Meeres.
    Ich würde also Atem holen und arbeiten müssen. Ich war
es gewohnt. Millionen Menschen dieses Planeten ging es wesentlich
schlechter als mir.
    Es ist keine Schande, zu Boden zu fallen, sagte der Extrasinn in
einer Phase kasuistischer Logik. Aber es ist eine Schande, wenn man
nicht wieder aufstehen will!

10.
    Sämtliche Fenster waren weit geöffnet. Von draußen
drang das Rauschen der Bäume herein, die unruhigen Schreie der
Enten im Schilf, das Zirpen der Grillen und der Geruch der Pflanzen.
Es wurde jeden Tag wärmer, und schon die Nächte ließen
erkennen, daß der Sommer nicht mehr fern war. Antoinette legte
den zierlichen Handspiegel weg und sagte:
    »Wenn eine Frau wie ich so oft in den Spiegel schaut, ist es
nicht mehr Eitelkeit, sondern Tapferkeit. Trotzdem - nach deiner
Behandlung, Atlan, fühle ich mich um zwanzig Jahre jünger.
Sogar meine Gicht ist verschwunden.«
    »Er ist schon ein talentierterjunger Mann!« stellte
Beatrix fest. »Wir mögen ihn deshalb.«
    »Danke«, sagte ich, gab dem Diener einen Wink. Er
füllte die Pokale auf und reichte das Tablett mit den
Leckerbissen herum.
    »Das gefährlichste aller berauschenden Gifte ist der
Erfolg«, sagte ich dann. »Wir leben jetzt seit einigen
Wochen im Schloß und haben eine Audienz beim König vor
uns. Wie stehen die Pläne?«
    Antoinette de Droyden hatte die unteren Räume des Hauses
bezogen. Tagelang waren die Handwerker beschäftigt gewesen.
Jetzt leuchtete der große Salon in neuen Farben. Erlesene
Kostbarkeiten befanden sich in den Schränken. Schwere Vorhänge
hielten die feuchte Nachtluft ab. Wir hatten uns hier versammelt, um
über unsere Pläne zu diskutieren.
    »Ich habe mein Konzept bereits fertig«, sagte ich.
»Ich werde überall, wo ich meine Finger dazwischenzwängen
kann, Verbesserungen einführen.«
    Royer lachte.
    »Der Jammer mit den Weltverbesserern ist, daß sie
nicht bei sich selbst anfangen. Wo ist eigentlich Diannot?«
    »Er ließ sich entschuldigen. Er hat irgend etwas im
Schloß zu tun. Die Handwerker brauchen ihn.«
    Im gleichen

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