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PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

Titel: PR TB 109 Das Unsichtbare Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Terraner bekamen es zu spüren, als sie nach dem
Aufsetzen das Kanzeldach der Schildkröte öffneten. Die
hereinstürzende Hitze vermittelte das Gefühl, als ob man
den Kopf in einen Backofen steckte.
    Perry Rhodan erholte sich dank seines unermüdlich arbeitenden
und regenerierenden Zellaktivators ebenso schnell vom ersten Schock
wie der Massai.
    Er sah sich aufmerksam um.
    Die große Antigravplattform war auf einer größtenteils
von Dschungel bedeckten Ebene am Fuße eines weißgelben
Gebirgszuges gelandet, der in der Ferne im Hitzedunst blau
schimmerte. In unmittelbarer Nähe stand kein Baum und kein
Strauch. Der Landeplatz war sauber geräumt und planiert worden.
    Aber die nächsten palmenähnlichen Bäume waren nur
etwa fünfzig Meter entfernt. In ihren Wipfeln lärmten bunte
Vögel, die teils an Sittiche, teils an Kakadus erinnerten.
Schmetterlinge, so groß wie Suppenteller und oft noch größer,
flatterten im grellen Sonnenschein hin und her.
    Kleinere Insekten hingen in Schwärmen über der Lichtung.
Sie wechselten ihre Position oft so rasch, daß man versucht
war, an Teleportation zu denken, doch eine genauere Beobachtung
bewies, daß sie nur ungeheuer schnell flogen. Ihre Flügel
surrten so rasend wie die Rotorblätter eines Düsenhelikopters.
    Plötzlich brach der Vogellärm ab.
    Einen Herzschlag später trat eine rötlich-gelbe, schwarz
gefleckte Pantherkatze aus dem Dschungel auf die Lichtung.
    »Ein Jaguar!« flüsterte Nakuru.
    Rhodan schmunzelte.
    »Unser Jaguar, mein Freund.«
    Er nahm das stabförmige, fünfzehn Zentimeter lange
Kommandogerät in die Hand, das zur Kontaktaufnahme und
Befehlsübermittlung an den Roboter vom Typ Jaguar dienen sollte,
schaltete es ein und sagte:
    »Hierher, Jaguar, zu dem Kettenfahrzeug auf der
Transportplattform!«
    Das »Tier« reagierte sofort. Seine gelben Augen
richteten sich genau auf die Augen Rhodans, dann glitt es mit
geschmeidigen Bewegungen näher, ohne jede Scheu vor dem
technischen Gerät.
    Obo Nakuru riß sein Pulsationsgewehr aus der Kanzelhalterung
und aktivierte die Reaktorkammer. Fauchend wurde die Luft angesaugt
und atomar erhitzt und verdichtet. Nun würde ein schwacher Druck
auf den Feuerknopf genügen, und die hochkomprimierte Luft stieß
das Sprengprojektil mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 970
Metern pro Sekunde aus.
    Der »Jaguar« ließ sich davon nicht beirren.
Perry legte dem Massai die Hand auf den Unterarm und sagte:
    »Ich weiß, daß der von Ihren Vorfahren auf Sie
übergegangene Jägerinstinkt stärker ist als der, den
ich geerbt habe, aber lassen Sie sich nicht hinreißen!«
    Nakuru erwiderte:
    »Ich beherrsche meine Instinkte nicht schlechter als Sie,
Sir. Aber ich werde nicht unvorsichtig.«
    Er schob das Gewehr in die Halterung zurück.
    »Inzwischen spüre ich, daß das Ding kein Tier aus
Fleisch und Blut ist. Immerhin, eine künstlerisch wertvolle
Imitation, muß ich sagen.«
    Der Robot-Jaguar blieb vor der Schildkröte stehen und blickte
unverwandt zu Perry Rhodan.
    »Du bist unser Scout, also führe uns, Jaguar!«
befahl Perry. »Am besten gehst du vor der Schildkröte her,
wie dieses Fahrzeug genannt wird. Abstand maximal hundert Meter.
Führe uns zu Großwild, das nicht unter Naturschutz steht.
Geschwindigkeit maximal fünfzig Kilometer, minimal fünf. Ab
geht es!«
    Der Robot-Jaguar wandte sich um. Unter dem Fell zeichneten sich
bei jeder Bewegung die synthetischen Muskeln ab. Das Tier trabte
locker auf eine Stelle im Dschungelrand zu, die weniger dicht war.
    Nakuru ließ die Schildkröte anrollen. Die meterbreiten
Gleisketten aus atomar geformtem Metallplastik klirrten und
knirschten über die Ladefläche und die kurze Rampe der
Antigrav-Plattform, die an dieser Stelle auf die Rückkehr der
beiden Männer warten würde.
    Als das Fahrzeug in den Dschungel einbrach, mußten die
Männer das Kanzeldach wieder schließen, damit ihnen keine
Baumstämme oder Äste auf
    die Köpfe fielen. Die energetische Fräse vor dem Bug
zerstörte alles, was im Weg stand.
    Der Jaguar war längst zwischen dicken Stämmen und
Lianengeflechten untergetaucht. Doch das spielte keine Rolle, denn
ständig blieb ein Taststrahl auf ihn gerichtet, und auf dem
Reflexbild in der Steuerkanzel war der Roboter genau zu sehen.
    Etwa drei Stunden lang ging es mit einer durchschnittlichen
Geschwindigkeit von dreißig Stundenkilometern durch relativ
dichten Dschungel, dann lag eine weite Savanne vor den Jägern,
ein teilweise mit Buschgruppen bestandenes

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