PR TB 109 Das Unsichtbare Netz
Männer den bis zu
mannsgroßen Felsbrocken ausweichen, die über den ganzen
Hang verstreut lagen.
Der Robot-Jaguar führte Perry und Obo auf dem Kraterrand
entlang bis fast genau zur gegenüberliegenden Seite. Dort stieß
er ein gedämpftes Grollen aus und legte sich in die Asche.
Obo Nakuru lief noch einige Meter, dann ließ er sich zu
Boden sinken und kroch die restliche Strecke. Unmittelbar neben dem
Jaguar verhielt er und spähte nach unten.
Perry Rhodan sah, wie die Augen des Massai in eigentümlichem
Glanz aufleuchteten und die dunkle Haut sich über den
Wangenknochen spannte.
Als er den Gefährten erreichte, entdeckte er den Grund dafür.
Direkt unter ihnen, am Fuße des Aschenkegels, rissen drei
Blueskin-Grinds
am blutigen Kadaver eines riesigen Pflanzenfressers. Das Opfer war
mindestens doppelt so groß wie die Räuber, aber gegen die
armlangen Reißzähne und die riesigen Pranken hatte es
keine Chance gehabt.
Bei dem grausigen Anblick tastete Rhodans Rechte unwillkürlich
zum Griffstück des Impulsstrahlers, den er im rechten
Gürtelhalfter trug. Das Vorhandensein der Hochenergiewaffe war
beruhigend. Perry spürte aber auch, daß es eine Verlockung
darstellte, sich nicht auf ein Risiko einzulassen, sondern die
riesigen Räuber schnell und gefahrlos mit ein paar
Impulsschüssen zu töten.
Doch er wies diesen Gedanken von sich. Kein passionierter
Großwildjäger benutzte Impulswaffen, um sein Wild zu
erlegen. Wer dem Gegner, den er jagte, nicht die Chance gab, den
Jäger zu töten, wurde aus der Zunft ausgeschlossen.
Folglich mußten sie die Projektilwaffen benutzen, wenn sie
nicht als Großwildjäger unglaubwürdig werden sollten.
Die beiden Männer sahen sich an und nickten sich zu, dann
hoben sie ihre Pulsationsgewehre, aktivierten die Zielelektronik -
und drückten im richtigen Moment ab.
Mit peitschenden Knallen entspannte sich die aufgeheizte und
hochkomprimierte Luft und trieb die Projektile den Zielen entgegen.
Es knallte zweimal gedämpft, dann brachen zwei der
Blueskin-Grinds zusammen. Einer raffte sich wieder auf und stürmte
brüllend den Hang hinauf. Jedenfalls versuchte er es, aber nach
einigen Sätzen brach er abermals zusammen und rollte leblos
hinab.
Aber sein Ansturm hatte dem dritten Raubtier die Zeit gegeben, die
es brauchte, um ein Stück in die Ebene zurückzutraben,
umzukehren und Anlauf zu nehmen.
Das gigantische Untier raste auf den Hang zu. Die mächtigen
Pranken wirbelten große Wolken Vulkanasche hoch, stießen
Felsbrocken zur Seite und arbeiteten sich wirbelnd höher und
höher.
Jetzt wurde es Perry klar, warum der Robot-Jaguar sie auf den
Gipfel des Aschenkegels geführt hatte. Unten in der Ebene wären
sie von dem Räuber überrannt und zerfleischt worden.
Obo Nakuru und Perry Rhodan warteten, bis der Blueskin-Grind nur
noch etwa zehn Meter unter ihnen war. Sein Tempo hatte erheblich
nachgelassen, doch es würde noch ausreichen, um bis zum
Kraterrand zu kommen.
Perry und der Massai feuerten.
Die Projektile detonierten im Schädel des Riesentiers, das
plötzlich anhielt, als sei es gegen eine unsichtbare Mauer
gerannt. Sekundenlang starrten die blutunterlaufenen Augen des
Blueskin-Grinds die beiden Männer an, dann brachen sie.
Das Tier sackte zusammen, kippte um und rollte den Aschenhang
hinab. Einige große Felsbrocken bremsten es schließlich,
so daß es die letzten Meter rutschend zurücklegte und
schließlich reglos unter der grellen Sonne lag.
Der Robot-Jaguar erhob sich und blickte Perry Rhodan alias Roca
Lavares
fragend an.
Perry wischte sich den Schweiß von der Stirn und sagte zu
seinem Begleiter:
»Wir wollen die Fotos gleich machen, bevor sich Raubvögel
oder anderes Getier der drei Fleischberge annehmen.«
Zu dem Robot-Jaguar sagte er:
»Du bleibst in unserer Nähe. Später werden wir die
Schildkröte nachkommen lassen und die Planung für morgen
vervollständigen.«
Er blickte zu den länger werdenden Schatten der Aschenkegel
und dann hinauf in den Himmel. Seine Gedanken eilten hinauf in den
Weltraum und versuchten eine Vorstellung von dem zu erlangen, was die
Nelsons gerade taten.
***
Fluchend schaltete Guy Nelson hintereinander die Hypertaster, die
Energietaster sowie die normal lichtschnell arbeitenden Funkmeßgeräte
ab.
»Nichts funktioniert mehr!« sagte er erbittert. »Diese
wandelnde Sardinenbüchse hat die Ortungsgeräte unbrauchbar
gemacht!«
»George ist eben eine Fehlkonstruktion«, meinte Mabel.
Guy fuhr hoch.
»Nein,
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