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PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

Titel: PR TB 109 Das Unsichtbare Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dein
Schluß war ein Trugschluß. Pjotr haßt das
Ausleseregime von Kasuir, folglich fühlt er durchaus
menschlich.«
    »Aber damals.«, begann Mabel, schwieg aber, als ihr
Bruder sie ernst ansah.
    »Solange die genetisch abqualifizierten Menschen sich auf
Kasuir befanden«, sagte er langsam, »hielten sie sowohl
das Ausleseverfahren als auch die Deportationen für richtig.
Sobald sie sich aber auf Ontario befanden, kehrte sich ihre
Einstellung ins Gegenteil um - und ich glaube nicht, daß es
ausschließlich am rauhen Klima dieses Planeten lag.«
    »Was.?« fing Mabel abermals an, und abermals wurde sie
von Guy unterbrochen.
    »Wie hast du dich auf Kasuir verhalten, Schwesterherz? Du
wolltest alle Genußmittel vernichten und du wolltest studieren.
Diese Vorsätze schmolzen nach der Landung auf Ontario dahin wie
Streichfett in der Sonne.«
    Er blickte seine Schwester bedeutungsvoll an.
    »Was schließt du daraus, Mabel?«
    Mabel Nelson blickte zurück. Sie schluckte mehrmals, dann
antwortete sie leise:
    »Die Menschen auf Kasuir werden manipuliert. Wahrscheinlich
benutzt man dazu Psychopharmaka. Für Leute mit genügend
Macht dürfte es nicht schwerfallen, das Trinkwasser zu doktern.«
    Guy lachte unwillkürlich über diesen Ausdruck, den Mabel
von Reginald Bull hatte. Der Staatsmarschall war bekannt für
seine bildhaften - und manchmal drastischen - Ausdrücke.
    »Das klingt logisch«, sagte Simon nüchtern.
    Pjotr Larkin reagierte völlig anders. Sein Gesicht verzerrte
sich zu einer Fratze unbeherrschter Wut. Mit haßerfüllter
Stimme sagte er:
    »Diese Verbrecher! Diese Ungeheuer!«
    Nach einem wilden Blick auf Simon Elidas rief er:
    »Ich verlange, daß die Fliegenden Bomben unverzüglich
gestartet werden -und ich will einer der ersten Piloten sein, der
sein Geschoß ins Ziel steuert!«
    Seelenruhig füllte Mabel einen Becher Trinkwasser ab, ging zu
Larkin und goß ihm den Inhalt über den Kopf.
    »Kommen Sie zu sich, Sie Narr!« forderte sie mit
mütterlicher Strenge. »Wollen Sie Ihre Bombe auf eine
Stadt lenken, in der vielleicht Ihre Familie lebt? Wollen Sie, daß
Millionen von Menschen ermordet werden, die keine größere
Schuld an dem Verbrechen haben als Sie selbst?«
    Pjotr wischte sich geistesabwesend die Feuchtigkeit aus den Augen.
Er sah aus, als erwachte er allmählich aus einem bösen
Traum. Die anderen drei Personen sahen ihn gespannt an.
    Nach vielleicht einer Minute klärte sich Pjotrs Blick. Er
seufzte tief, dann sagte er leise:
    »Entschuldigt bitte! Ich habe wohl großen Unsinn
geredet. Selbstverständlich dürfen wir Kasuir nicht
bombardieren. Deshalb schlage ich vor, wir entfernen die Kernladungen
aus den Raumschiffen und besetzen sie mit Kommandotrupps, die die
Regierung stürzen.«
    »Sie verfügen über Raumschiffe?« fragte Guy
Nelson sachlich.
    »Über ein paar primitive Kombinationsfahrzeuge«,
erklärte Simon. »Sie bestehen aus der Startstufe, die mit
chemischen Treibstoffen arbeitet, aus dem eigentlichen Raumschiff mit
Plasmatriebwerk und der Landestufe, die ebenfalls chemisch
angetrieben wird und auf Kufen landen soll.«
    »Das hört sich schlimm an«, meinte Mabel. »Es
sollte mich nicht wundern, wenn Ihre Raumschiffe aus Fichtenholz
gebaut wären.«
    Pjotr Larkin grinste breit.
    »Ganz so primitiv sind wir nun doch nicht, Mädchen.
Selbstverständlich arbeiten wir mit Platin-Iridium-Stahl.
Terkonit können wir allerdings noch nicht erzeugen, da wir noch
keine Fusionsenergie haben.«
    »Sie arbeiten mit Kernspaltungsenergie?« fragte Guy
erschrocken. »Wie beugen Sie denn da der Strahlenverseuchung
vor und dem Sterben der Flüsse und Seen, in die das erhitzte
Reaktorkühlwasser zurückgeleitet wird?«
    »Dieses Problem liegt noch weit vor uns, Guy«,
entgegnete Simon. »Vergessen Sie nicht, daß hier
sechshundert Millionen Menschen einen ganzen Planeten für sich
allein haben - und Ontario ist nicht so unwirtlich, wie es in dieser
Gegend scheinen muß.«
    Seine Augen leuchteten vor Stolz, als er fortfuhr:
    »Wir befinden uns hier in der Nähe des Polarkreises. Im
Süden ist es wärmer, und es gibt viel fruchtbares Acker-
und Weideland. Die Flüsse und Seen sind voller Fische, die
Wälder und Prärien voller Wild. Außerdem besitzt
Ontario Bodenschätze, beispielsweise riesige Lagerstätten
von Erdöl, Steinkohle, Metallerzen, Salpeter, um nur einige zu
nennen. Und unsere Wälder sind für absehbare Zeit
unerschöpfliche Rohstofflieferanten.«
    »Das klingt gut«, sagte

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